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In gut einem Jahr vom Tabellenletzten der 2. Bundesliga zum Bundesliga-Zweiten: Domenico Tedesco - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Johannes Simon/Getty Images
In gut einem Jahr vom Tabellenletzten der 2. Bundesliga zum Bundesliga-Zweiten: Domenico Tedesco - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Johannes Simon/Getty Images

Schalkes Domenico Tedesco: Trainerkarriere in Lichtgeschwindigkeit

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Gelsenkirchen - Manchmal muss sich Domenico Tedesco kneifen. In gut einem Jahr vom Zweitliga-Schlusslicht zum Bundesliga-Zweiten: Der rasante Aufstieg als Trainer hat den 32-Jährigen selbst überrascht. "Es ging schon verdammt schnell. Es war Lichtgeschwindigkeit", sagt der Chefcoach vom FC Schalke 04.

Bestnote 1,0

Am 8. März 2017 hatte der Hoffenheimer Jugendtrainer beim Tabellenletzten FC Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga den Einstieg ins Profigeschäft gewagt. Er rettete die Sachsen vor dem Abstieg, fiel Schalkes Sportvorstand Christian Heidel auf und führte als Bundesliga-Novize die im Mittelmaß versunkenen Königsblauen auf Champions-League-Kurs - und das alles in nur zwölf Monaten.

Der Musterschüler, der vor zwei Jahren den Fußballlehrer-Lehrgang mit der Bestnote 1,0 abschloss, hat die ersten Praxistests eindrucksvoll bestanden. Auf Schalke sieht nicht nur Abwehrchef Naldo Tedesco als "Glücksfall". Wenn er mal wieder als Laptoptrainer, Professor oder Matchplan-Tüftler bezeichnet wird, schmunzeln sie in Gelsenkirchen.

- © imago / DeFodi

Doch Tedesco sagt: "Wir brauchen uns nicht zu entschuldigen für die Art und Weise, wie wir unsere Punkte holen." Der Vorwurf des Minimalistenfußballs sei auch "zu pauschal". Er verweist auf die fünftmeisten Tore in der Liga, auf Treffer in 21 Partien in Folge und attraktive Spiele wie das 4:4 in Dortmund, "die spektakulärste Partie der gesamten Saison".

"Wir brauchen uns nicht zu entschuldigen für die Art und Weise, wie wir unsere Punkte holen" Domenico Tedesco

Bic Macs nur noch über Drive-In

Dass sein Team als Tabellenzweiter mit 48,5 Prozent Ballbesitz statistisch nur im Mittelfeld der Liga liegt, stört ihn nicht. "Ballbesitz ist nicht ausschlaggebend, ob du gut spielst oder schön spielst", sagt er: "Es können die Innenverteidiger den Ball auch permanent hin und her spielen." Er erarbeitete "einen klaren Plan, wie wir das nächste Spiel gewinnen können. Nicht, wie wir 80 Prozent Ballbesitz generieren können".

Mit dem rasanten Aufstieg als Trainer ist Tedesco, vor 13 Monaten noch U19-Coach in Hoffenheim, auch plötzlich prominent geworden. "Manche Menschen werden ein bisschen nervös, wenn sie einen sehen", berichtet er schmunzelnd. Dabei habe er sich gar nicht verändert. "Wir versuchen, als Familie so zu leben wie vorher. Man trifft uns auf dem Spielplatz mit der kleinen Tochter oder beim Einkaufen im Supermarkt."

Eines macht er aber nicht mehr. "Ich kann beispielsweise nicht mehr spontan in den McDonald's gehen, mir einen Big Mac nehmen und den ganz entspannt vor Ort essen", sagt er lachend: "Wenn, dann nur über den Drive-in."

SID