Borussia Dortmund im Teamcheck - © DFL/GettyImages/Alexander Scheuber
Borussia Dortmund im Teamcheck - © DFL/GettyImages/Alexander Scheuber
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Teamcheck Borussia Dortmund: Weiter so statt Neubeginn

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Am 18. August startet die Bundesliga-Saison 2023/24. Vor dem Start nimmt bundesliga.de alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Diesmal: Borussia Dortmund. Der BVB will nicht eine neue Saison anfangen, sondern das starke Jahr 2023 fortsetzen.

Transfermarkt

Es war das Thema bei Borussia Dortmund in der Sommerpause: Superstar Jude Bellingham verließ den BVB und wechselte zu Real Madrid. Weil auch Mahmoud Dahoud (Brighton & Hove Albion) wechselte, rüsteten die Schwarzgelben im Mittelfeld mit Marcel Sabitzer (FC Bayern München) und Felix Nmecha (VfL Wolfsburg) gleich doppelt nach. Zudem wurde Nachwuchstalent Ole Pohlmann mit einem Profivertrag belohnt.

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Linksverteidiger Raphael Guerreiro verließ die Borussen ablösefrei und schloss sich kurz darauf dem Rivalen aus München an. Als Ersatz bediente sich der BVB dafür ebenfalls ablösefrei bei Borussia Mönchengladbach - Ramy Bensebaini wechselte in den Signal Iduna Park. Mit Nico Schulz (vereinslos), Tom Rothe (Holstein Kiel, Leihe), Felix Passlack (VfL Bochum 1848) und Soumaila Coulibaly (Royal Antwerpen, Leihe) verließen vier weitere Defensivspieler den BVB - hier ist man aktuell etwas dünn besetzt. Auch in der Sturmspitze mangelt es an einem echten Neuner-Backup, weil Anthony Modeste den Verein ablösefrei verließ.

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Schlüsselspieler: Sebastien Haller

Borussia Dortmund spielte ein überragendes Jahr 2023 - und einen großen Anteil daran hatte der neue Mittelstürmer der Schwarzgelben. Doch die Sache ist gar nicht so einfach, denn Torbeteiligungen steuerte Sebastien Haller nach seiner langen krankheitsbedingten Pause in der Hinrunde zunächst nur selten bei. Erst mit einem Doppelpack gegen Köln am 25. Spieltag platzte der Knoten (zuvor nur ein Treffer und eine Vorlage in neun Spielen) - dann traf er in den folgenden neun Spielen noch sechs Mal, bereitete vier weitere vor. Doch Haller hat auch abseits seiner eigenen Treffer einen enormen Einfluss auf den BVB.

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Der Ivorer ist einfach immer anspielbar - mit seiner überragenden Physis setzt er sich bei hohen wie flachen Bällen stark gegen einen oder mehrere Verteidiger durch, macht Bälle fest und schickt seine pfeilschnellen Flügel-Kollegen auf die Reise. Er ist also ein exzellenter Verbindungsspieler für schnelle Angriffe. Und auch im ruhigen Aufbauspiel dient er als Anspielstation, um Bälle direkt auf die Spielmacher Julian Brandt, Marco Reus oder jetzt auch Sabitzer abzulegen. Dabei glänzt er zudem mit technischer Qualität. Haller ist ein sehr kompletter Stürmer - und hilft dem BVB in allen Phasen des Spiels enorm weiter. Kein Wunder also, dass sich der BVB nach seiner Genesung in der Winterpause derart weiterentwickelt hat. Soll das anhalten, muss auch Haller all diese Qualitäten weiterhin auf den Platz bringen.

So könnten sie spielen

Vor Stammkeeper Gregor Kobel wird sich zum Saisonstart wohl eine Zwei-Mann-Innenverteidigung aus Nico Schlotterbeck, Mats Hummels und Niklas Süle bilden. Letzterer wurde im DFB-Pokal zwar mit Rückenproblemen ausgewechselt, das war jedoch eher eine Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Edin Terzic danach erklärte. Voraussichtlich hat Hummels zu Saisonbeginn das Nachsehen. Links startet Bensebaini, rechts scheint sich Julian Ryerson gegen Marius Wolf durchgesetzt zu haben. Der neue Kapitän Emre Can wird wohl flankiert von Neuzugang Sabitzer und Spielgestalter Brandt. Rechts startet Donyell Malen. Links wird wohl Karim Adeyemi nach muskulären Problemen wieder zur Verfügung stehen. Reicht es nicht, könnte Brandt wie im Pokal nach links rücken, dann würde Reus zentral starten. In der Spitze ist an Haller kein Vorbeikommen.

Die neuen Trikots der Saison 2023/24

Die mögliche Startelf

Kobel - Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Bensebaini - Can - Malen, Brandt, Sabitzer, Adeyemi - Haller

So könnte der BVB beim Saisonstart gegen Köln auflaufen - DFL Deutsche Fußball Liga

Prognose

Mit 46 Punkten aus 19 Spielen (57 mögliche Punkte) war Borussia Dortmund das stärkste Bundesliga-Team im Jahr 2023 und wäre mit deutlichem Abstand (Leipzig 38 Punkte, Bayern 37 Punkte) auf dem ersten Platz der Bundesliga-Tabelle gelandet. Doch eine schwächere Hinrunde sorgte dafür, dass der BVB durch seinen Ausrutscher am 34. Spieltag doch noch die Meisterschaft liegen ließ. Auch die Tordifferenz von +35 (Bayern +18, Leipzig +14) ist klare Ligaspitze. Das zeigt: Borussia Dortmund ist im Jahr 2023 bisher das stärkste Team der Bundesliga.

Der Sommerfahrplan der Bundesliga-Clubs

Und das möchte der BVB nutzen. "Wir haben uns vorgenommen, dass es nicht nächste Woche los-, sondern weitergeht", erklärte Trainer Edin Terzic nach dem DFB-Pokalspiel beim ZDF. Der Verlust von Bellingham ist zu verkraften, denn mit Sabitzer und Nmecha stehen hier nun zwei neue Hochkaräter bereit. Kann der BVB sein beeindruckendes Jahr fortsetzen, steht dem Titelkampf nichts im Weg. Wichtig ist dabei wieder die enorme Fan-Unterstützung der Borussen: "Was unsere Fans Woche für Woche in Kauf nehmen, um uns zu unterstützen, ist außergewöhnlich." Wenn dann wieder alles passt - die Mannschaft sich findet, die ganze Stadt Dortmund im Rücken der Borussia steht - ist für den BVB dieses Jahr der Titel möglich.