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Einen Schritt schneller: Mainz' Adam Szalai (r.) im letzten Duell mit Nürnberg und Timmy Simons
Einen Schritt schneller: Mainz' Adam Szalai (r.) im letzten Duell mit Nürnberg und Timmy Simons

Szalai: Vom Bruchweg-Boy zum Solokünstler

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Mainz - Als Mitglied der Mainzer Bruchweg-Boys rockte Adam Szalai einst aus der zweiten Reihe die Bundesliga. Der Ungarn war in der "Band" von Luftgitarren-Spezialist Andre Schürrle und Frontmann Lewis Holtby für den Part am Schlagzeug zuständig. Nach Toren für den 1. FSV Mainz 05 simulierte Szalai im Hintergrund den Trommelwirbel und ließ den damaligen Teamkollegen gerne den Vortritt. Zwei Jahre und eine schwere Verletzung später ist es der kantige Stürmer selbst, der auf der Bundesliga-Bühne im Rampenlicht steht - als Solokünstler, ohne die große Show drumherum.

Szalai traf so oft wie alle Nürnberger zusammen

Mit acht Treffern führt der 24-jährige Szalai nach zehn Spieltagen die Torschützenliste gemeinsam mit Mario Mandzukic (Bayern München) an. Zum Lautsprecher wird Szalai vor dem Punktspiel am Freitag gegen den 1. FC Nürnberg (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) trotzdem nicht. "Ich habe auch defensive Aufgaben. Wenn ich die erledige, kommen die Tore von allein", beschreibt der 1,93-m-Hüne gegenüber bundesliga.de seine Aufgaben im taktischen System von FSV-Trainer Thomas Tuchel.



Die Vorgaben des Coaches hat Szalai, der zwischen 2007 und 2009 im Reserveteam von Real Madrid (16 Tore in 37 Partien) spielte, längst verinnerlicht. Aus dem stolzen Budapester ist auch deshalb so etwas wie die Mainzer Lebensversicherung geworden.

Acht der bislang insgesamt 13 FSV-Treffer gehen auf das Konto des Angreifers. Bei keinem anderen Bundesliga-Club ist der Anteil eines Spielers an den Toren der Mannschaft so hoch. Zum Vergleich: Der Gegner aus Nürnberg hat insgesamt bislang so viele Tore erzielt wie Szalai allein - allerdings waren acht unterschiedliche Schützen an der bisherigen Ausbeute der Franken beteiligt.

Kein Wunder also, dass Tuchel weiter auf den Killerinstinkt Szalais hofft, der vor dieser Saison 50 Partien für acht Tore benötigte: "Wir versuchen, Adam in seinem Lauf drinzuhalten", sagte der 39-jährige Tuchel dem kicker und lobte den Sturmtank: "Adam ist mit seinen spielerischen Fähigkeiten, seiner physischen Präsenz und ganz besonders auch mit seinem positiven Charakter ein wichtiger Baustein."

Rückkehr nach schwerer Verletzungspause: "Habe immer daran geglaubt"



Auch für die ungarische Nationalmannschaft wird Szalai immer wichtiger. Beim 3:1 gegen die Türkei in der EM-Qualifikation erzielte er den zweiten Treffer der Gastgeber. Ob man im Moment den besten Szalai sieht, den es je gab? "Ich bin jetzt 24, ich habe schon noch was vor. Ich weiß, was ich kann. Aber ich weiß auch, wo ich mich noch verbessern muss. "

Eine Portion Demut hat Szalai im vergangenen Jahr gelernt. Nachdem er im Derby beim 1. FC Kaiserslautern einen Kreuzbandriss erlitten hatte, fiel er für ein Jahr aus. Erst im Januar feierte Szalai, der bis 2015 beim FSV unter Vertrag steht, sein Comeback. "Für jeden Leistungssportler ist es die schwierigste Phase, wenn er verletzt ist und seinen Job nicht machen kann. Ich bin froh, dass Mainz mir die Möglichkeit gegeben hat, wieder zu spielen. Ich habe immer daran geglaubt."

Drei-Tore-Ball thront in Szalais Wohnzimmer



Kaum zu glauben war sein Dreierpack beim 3:0 der Rheinhessen gegen 1899 Hoffenheim - das erste Mal, dass er in der Bundesliga mehrfach traf. Und freute sich danach wie ein Lausbub über die Tatsache, dass er sich den Ball als Andenken an den großen Tag stibitzen durfte. Jetzt thront er in Szalais Wohnzimmer, "genau neben dem Fernseher."

Dort sollen auch nach dem Spiel gegen Nürnberg wieder Szalai-Highlights laufen. "Wir spielen zuhause, natürlich wollen wir unsere Stärke zeigen und die Punkte dabehalten", sagt Szalai: "In Bremen haben wir zuletzt auch ein super Spiel gemacht, uns aber leider nicht belohnt."

Rakovsky wieder für Schäfer



Trotz des Respekts vor Szalai reisen die Nürnberger optimistisch nach Mainz. "Die Freude ist wieder da", berichtete Trainer Dieter Hecking nach dem erlösenden Sieg gegen den VfL Wolfsburg (1:0) am vergangenen Spieltag. Zuvor hatte es für den "Club" fünf Niederlagen in sechs Spielen gegeben.

Hecking wird in Mainz erneut Ersatztorhüter Patrick Rakovsky vertrauen. Stammtorwart Raphael Schäfer hat nach seinen Achillessehnenproblemen noch nicht den entsprechenden Trainingsrhythmus. In den Kader zurückkehren wird hingegen Javier Pinola nach seiner Gelbsperre. Ob er auflaufen wird, ließ Hecking noch offen. Marvin Plattenhardts habe im Wolfsburg-Spiel ebenfalls "gezeigt, dass er will und kann."

Bei den Gastgebern sind die nach Verletzungen wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrten Eugen Polanski und Ivan Klasnic mögliche Alternativen.



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