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DAS Comeback des SV Werder Bremen bei Borussia Dortmund: Bundesliga-Geschichte

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Am 3. Spieltag schrieb Aufsteiger SV Werder Bremen Bundesliga-Geschichte: Obwohl die Hansestädter noch in der 89. Minute mit 0:2 hinten lagen, drehten sie das Spiel bei Borussia Dortmund noch und gewannen mit 3:2 – in dieser Form einmalig.

Die Rollen waren vor dem Anpfiff klar verteilt: Hier Borussia Dortmund, das in der Saison zuvor Zweiter hinter den Bayern wurde, war der klare Favorit. Und auf der Gegenseite der SV Werder Bremen, der es nach einem Jahr in der 2. Bundesliga direkt wieder zurück nach oben geschafft hatte – als Zweiter hinter Dortmunds Erzrivale Schalke 04, war der "krasse Außenseiter", wie es Bremens Innenverteidiger Amos Pieper selbst sagt. Pieper kommt aus der Jugend des BVB, im Signal Iduna Park aufzulaufen erfreut den 25 Jahre alten Verteidiger regelmäßig sehr.

"Wenn ich an den 3. Spieltag zurückdenke, dann bekomme ich richtig Gänsehaut. Es war historisch und absolut emotional", fasst einer der Bremer Protagonisten das Spiel in einem Satz sehr treffend zusammen. Die Borussia ging kurz vor der Halbzeitpause durch einen Treffer des gebürtigen Bremers Julian Brandt in Führung und legte in der 77. Minute durch Raphael Guerreiro nochmals nach. Zweifel an einem Sieg der favorisierten Dortmunder gab es keine mehr.

Unglaubliche Aufholjagd

Ole Werner, der Trainer der Bremer, bewies in dieser Partie ein goldenes Händchen: Schon vor dem 0:2 brachte er Niklas Schmidt und Lee Buchanan. In der 81. Minute dann Oliver Burke. Was dann geschah, war einfach "der Wahnsinn", wie Pieper es nennt: Zuerst traf Buchanan in der 89. Minute mit einem traumhaften Linksschuss in die rechte obere Ecke zum 1:2. "Ein wunderschönes Tor, unfassbar. Da geht schon nochmal ein Ruck durch die Mannschaft, aber zu dem Zeitpunkt hat, glaube ich, keiner daran geglaubt, dass wir noch gewinnen könnten", rekapituliert Pieper.

In der dritten Minute der Nachspielzeit traf in Schmidt dann der zweite Joker. Da dachte dann jeder: Okay, einen Punkt nehmen wir aus Dortmund mit. Kopf einschalten, das musst du jetzt halten", sagt Pieper. Aber dann kam Burke, der mit einem beherzten Antritt die Dortmunder Defensive alt aussehen ließ und den Ball wuchtig ins Tor zum 3:2 knallte. "Unfassbar von Burkey, wie er den da reinnagelt. Einfach nur legendär", sagt Pieper. Werder hatte ein 0:2 erst nach der 89. Minute in einen eigenen Sieg gedreht – das gab es so noch nie in der Bundesliga.

Wird's am Samstag, wenn die Dortmunder in Bremen zu Gast sind, ähnlich historisch? "Wir sind wieder Außenseiter. Aber wir spielen zu Hause und haben gezeigt, dass wir Dortmund schlagen können", gibt sich der ehemalige Dortmunder Pieper kampfeslustig.