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Mit vereinten Kräften: Filip Daems (l.) und Michael Bradley stoppen Bayerns Franck Ribery
Mit vereinten Kräften: Filip Daems (l.) und Michael Bradley stoppen Bayerns Franck Ribery

Süße Bonbons aus dem offenen Sack

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Die Enttäuschung stand den Bayern-Spielern ins Gesicht geschrieben, als sie nach dem 2:2 bei Borussia Mönchengladbach völlig bedröppelt den Rasen des Borussia-Parks in Richtung Kabine verließen.

Dabei hatten sie eine 2:0-Führung gegen den Aufsteiger verspielt. Luca Toni (21.) und Franck Ribery (65., Foulelfmeter) trafen für den FCB. Die Reaktionen fielen dementsprechend aus.

"Wenn man 2:1 führt und man ist dann im eigenen Strafraum in Unterzahl, das geht nicht. Vielleicht war man sich zu sicher und hat nicht konzentriert genug weitergespielt. Wir hatten das Spiel im Griff und hatten viele Chancen, haben aber den Sack nicht endgültig zugemacht", gab Philipp Lahm, der in Mönchengladbach sein Comeback nach seiner Fußverletzung feierte, zu Protokoll.

"Es ist ein Betriebsunfall"

Apropos "den Sack endgültig zu machen": Damit haben die Bayern in der aktuellen Spielzeit so ihre lieben Probleme. Bereits zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit gaben die Bayern einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand.

Neben den Partien gegen Mönchengladbach und Bochum, kam der Rekordmeister schon am 1. Spieltag gegen den Hamburger SV nach einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2.

Und so trauerte Bayerns Vorstandsvorsitzender, Karl-Heinz Rummenigge, im Anschluss an die turbulente Begegnung vor allem den verlorenen Zählern nach: "Es ist ein Betriebsunfall und wir haben wichtige Punkte liegen lassen. Wir haben gegen Bochum zuhause 3:3 gespielt, hier 2:2. Wenn wir diese vier Punkte mehr hätten, wären wir mit Sicherheit heute Tabellenführer. Diese Spiele muss man einfach gewinnen."

Ziel verfehlt

Aber hätte, wenn und aber zählen im Fußball nichts und so stehen die Bayern nach dem Remis gegen die "Fohlen" weiter auf dem 3. Platz der Bundesligatabelle - jetzt allerdings mit drei Punkten Rückstand auf das Spitzenduo Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim.

"Wir wollten den Abstand zur Spitze nicht größer werden lassen. Das müssen wir nun nächste Woche korrigieren”, blickte Trainer Jürgen Klinsmann bereits kurz nach dem Abpfiff nach vorne und fordert im kommenden Heimspiel gegen Energie Cottbus einen "Dreier".

Mit den Tugenden zum Erfolg

Die Gladbacher bewiesen einmal mehr, dass man im Fußball mit Kampf, Leidenschaft, Moral und dem Glauben an die eigene Stärke Berge versetzen kann, beziehungsweise den FC Bayern München in die Knie zwingen kann. Wenngleich die ganz große Sensation - ein Sieg - ausblieb. Ein gefühlter Sieg war es aber allemal.

Die Kicker von Trainer Hans Meyer lieferten zwar keine fußballerische Glanzleistung ab, aber sie rannten von Beginn an "um ihr Leben", beackerten den Rasen im Borussia-Park und wurden für ihren aufopferungsvollen Kampf durch die Tore von Rob Friend (79.) und Michael Bradley (81.) noch mit einem Punkt belohnt.

Wichtiger Zähler für die Zukunft

"Dass wir heute auf diese Weise zurückgekommen sind, und das gegen die Bayern, ist sehr wichtig für das Selbstvertrauen. Davon werden wir die kommenden Wochen zehren. Es ist also nicht nur dieser eine Punkt, den wir heute geholt haben, der wichtig war", so ein glücklicher Stürmer Friend.

Jung-Nationalspieler Marko Marin richtete nach dem Spiel ein besonderes Lob an die Anhänger der "Fohlen": "Die Fans haben bis zum Schluss an uns geglaubt und uns nach vorne getrieben, da ging irgendwann ein richtiger Ruck durch die Mannschaft."

Meyer zufrieden

Trainer Meyer sah in dem Unentschieden gegen den Rekordmeister eine Zugabe, die er gerne entgegen nimmt: "Insgesamt ist der Punktgewinn ein Bonbon, ein kleiner Zusatz für uns im Abstiegskampf, denn viele Mannschaften haben es zuletzt nicht geschafft, gegen München unentschieden zu spielen."

In der Tat: Zuletzt gewannen die Bayern in der Bundesliga fünf Spiele in Folge. Diese Serie haben die Borussen beendet. Und so können die Gladbacher mit breiter Brust zum kommenden Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 reisen. Vielleicht verdienen sich die "Fohlen" gegen die "Knappen" das nächste Bonbon.

Sven Becker


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