Bayer behält weiße Weste gegen FCA
Leverkusen - Bayer Leverkusen hat am Ende einer bewegten Woche mit viel Mühe einen Pflichtsieg eingefahren. Eine Woche nach Hoffenheim und drei Tage nach dem 4:0 in der Champions League gegen Schachtjor Donezk besiegten die Rheinländer den FC Augsburg mit 2:1 (1:1) und bleiben gegen die Fuggerstädter weiterhin ungeschlagen.
Forscher Beginn der Gäste
Kapitän Simon Rolfes (34.) besorgte den 1:1-Ausgleichstreffer im 50. Ligaspiel seines Chef-Trainers Sami Hyypiä und Emre Can (83.) sorgte dafür, dass Bayer im Dreikampf um die Tabellenspitze weiter mit Bayern München und Borussia Dortmund Schritt hält.
Es war eine harte Woche für die Leverkusener, aber eine erfolgreiche, weiß auch Coach Hyypiä: "Meine Mannschaft hatte das Spiel vom Mittwoch noch in den Beinen, aber hat ihre mentale Stärke gezeigt. In der zweiten Halbzeit war es ein ganz anderes Spiel, deshalb bin ich sehr froh über den Sieg. Die Mannschaft hat sich durch die Müdigkeit durchgebissen und wurde am Ende dafür belohnt."
Augsburg war durch Andre Hahn (24.) im fünften Spiel in Folge in Führung gegangen, blieb aber in allen fünf Spielen sieglos und schlittert nach gutem Saisonstart immer tiefer in den Tabellenkeller. Zudem blieben die Schwaben auch im siebten Pflichtspiel gegen Leverkusen ohne Punkt.
Während Bayer weiter auf die defensiven Mittelfeldspieler Lars Bender (Muskelfaserriss) und Stefan Reinartz (Fersenverletzung) verzichten musste, fehlte beim FCA nach ohnehin schon zehn Gegentoren in den vergangenen vier Spielen fast die komplette Vierer-Abwehrkette: Die beiden etatmäßigen Außenverteidiger Paul Verhaegh und Matthias Ostrzolek waren gelbgesperrt, der gerade erst von einer Rotsperre befreite Ragnar Klavan musste wegen muskulärer Probleme passen.
Die neue Defensive hatte sich noch gar nicht so recht formiert, da wäre Bayer schon fast in Führung gegangen, doch Sidney Sam verfehlte das Tor nach 29 Sekunden knapp. Vor allem über die rechte Seite mit Sam und Giulio Donati machte Bayer danach viel Druck, ließ aber die letzte Konsequenz vermissen. Heung-Min Son zielte knapp daneben (13.), Stefan Kießling segelte haarscharf an einer Flanke von Giulio Donati vorbei (15.).
Hahn zielt genau und trifft
Wie aus dem Nichts wären dann beinahe die Gäste in Führung gegangen: Nach einem Eckball nahm Klavan-Ersatz Jeong-Ho Hong den Ball volley und donnerte ihn aus zwölf Metern ans Lattenkreuz (18.). Diese Szene drehte das Spiel und schon sechs Minuten später führten die Gäste tatsächlich: Einen weiten Flügelwechsel des starken Tobias Werner nutzte Hahn per Volleyschuss.
Insgesamt fand Bayer aber zu wenig Löcher in der Defensive der leidenschaftlich verteidigenden Gäste und schlug auch aus seinen zahlreichen Eckbällen viel zu wenig Kapital. Und wenn die Gastgeber doch vor das Tor kamen, scheiterten sie meist am überragenden Routinier Alexander Manninger im Tor des FCA.
Bayer dominiert in der zweiten Halbzeit
Der war zwar gegen Rolfes nach Kopfballablage von Sebastian Boenisch - eine von mehreren gelungenen Szenen des Linksverteidigers im ersten Durchgang - machtlos, parierte aber sensationell gegen Emir Spahic (33.) und den bis dahin fast wirkungslosen Stefan Kießling (48.). Der Torjäger wurde in der Schlussphase ausgewechselt und musste nach dem Spiel behandelt werden. Eine Fußwunde, zugezogen beim CL-Spiel gegen Donezk, ist wieder aufgerissen und musste mit fünf Stichen genäht werden.
Der Südkoreaner Hong schlug zudem einen Schuss seines Landsmannes Son von der Linie (48.), ein Kopfball von Boenisch flog knapp am Tor vorbei (65.). Der FCA kam ohne die Standards des zur Pause verletzt ausgewechselten Werner kaum noch zu nennenswerten Torgelegenheiten.
Trainer Markus Weinzierl zeigte sich nach der Partie enttäuscht: "Das ist sehr sehr bitter für uns. Es haben sieben Minuten gefehlt, um uns für unseren Einsatz zu belohnen. Für einen Punkt hätten wir ein bisschen Glück und Cleverness gebraucht, das hat uns gefehlt."
