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Die Borussia hat die Derby-Niederlage gut verkraftet und rehabilitiert sich gegen Freiburg eindrucksvoll. Robert Lewandowski (M.) trifft im achten Spiel in Folge
Die Borussia hat die Derby-Niederlage gut verkraftet und rehabilitiert sich gegen Freiburg eindrucksvoll. Robert Lewandowski (M.) trifft im achten Spiel in Folge

Siegen für das Selbstbewusstsein

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Dortmund - Am Ende des Tages erlaubte Jürgen Klopp einen kleinen Einblick in das Nervenkostüm des Deutschen Meisters. "Wir hatten die Derbyniederlage nicht gut verarbeitet", gestand der Trainer ein. 40 Minuten hatte man dies dem BVB gegen Freiburg deutlich angemerkt. Weitere 50 Spielminuten und fünf Tore später aber war das Selbstbewusstsein wieder ordentlich gewachsen - bei einem Spieler ganz besonders.

Sahin kommt in Fahrt

Natürlich strahlte Nuri Sahin nach dem Abpfiff des über den SC Freiburg über das ganze Gesicht. Zwei Treffer erzielt, seine ersten Tore in der Bundesliga seit Februar 2011 und sein erster Doppelpack überhaupt, dazu eine Vorlage und viele gute Pässe - es war der erste wirklich überzeugende Auftritt des "verlorenen Sohnes", seit er Dortmund im Sommer 2011 verlassen hatte und zu Beginn dieses Jahres heimgekehrt war.



"Ich denke, dass ich seit meiner Rückkehr nach Dortmund immer ein bisschen draufgelegt habe. Jetzt kommt langsam das Selbstvertrauen wieder, auch die Selbstverständlichkeit in meinem Spiel. Auch Fehlpässe gehören einfach dazu", erzählte ein sichtlich erleichterter Sahin. Und ließ nicht nur zwischen den Zeilen erkennen, wie schwer der Rucksack der Rückkehr war: "Ich selbst war natürlich ungeduldig. Ich sehe mich da auch in der Bringschuld für das Vertrauen, das in Dortmund in mich gesetzt wurde und wird."

In dieser Situation Selbstbewusstsein aufzubauen, erste Pfiffe zu überhören, an sich zu glauben - das alles war ein harter Weg für den 24-Jährigen, bestätigte auch Jürgen Klopp: "Nuri war verunsichert, als er hier ankam. Und Selbstvertrauen ist eine Dreckspflanze, die leicht zu zertreten ist." Und auch die Mitspieler zollten Sahin Anerkennung. "Wenn man überlegt, was er alles durchgemacht hat, dann war das jetzt sehr, sehr wichtig für ihn und für sein Selbstbewusstsein. Und darüber freut man sich natürlich mit", erklärte Mario Götze.

Freuen durften sich die Dortmunder aber auch, weil sie auf dem Weg zum 5:1-Sieg über Freiburg gleich mehrere Hindernisse aus dem Weg geräumt hatten. Da waren die Folgen der Derbyniederlage, die laut Klopp "richtig eingeschlagen" hatte: "Da ist uns einiges von unserer Sicherheit verloren gegangen." Dazu ein 0:1-Rückstand nach 28 Minuten und ein Gegner, der zunächst respektlos und robust aufspielte, den BVB defensiv kontrollierte und zugleich mutig nach vorn spielte. "Wir hatten große Probleme und überhaupt keinen Zugriff. Und wir sind auch nicht im höchsten Modus gelaufen", kritisierte Sportdirektor Michael Zorc.

Lewandowski will Tor-Serie ausbauen



Mit seiner individuellen Qualität aber und drei Toren in fünf Minuten drehte der BVB das Spiel, festigte den zweiten Tabellenplatz und arbeitete erfolgreich am eigenen Selbstbewusstsein. Einer strotzt davor schon seit Wochen und setzte am Samstag noch einmal einen drauf: Robert Lewandowski schnürte wieder einen Doppelpack, baute seine Führung in der Torjägerliste mit 19 Treffern aus und traf im achten Bundesliga-Spiel in Folge - Vereinsrekord! "Es ist toll, Geschichte zu schreiben, aber es ist auch noch nicht vorbei. Ich hoffe, ich kann meine Serie noch verlängern" verkündete der Stürmer nach der Partie mit einem zufriedenen Lächeln.

Lewandowski Ausgleichstor war dieses Mal für den BVB der "Dosenöffner". "Danach haben wir an Sicherheit zurück gewonnen. Die zweite Halbzeit war dann richtig stark mit schönen Chancen und schönen Toren", bilanzierte Ilkay Gündogan am Ende eines Tages, an dem es auf Dortmunder Seite nur Gewinner gab. Neben Sahin und Lewandowski zählt dazu auch Felipe Santana.

Lob für Santana



Als Hummels-Vertreter machte der Brasilianer wieder einen guten Job in der Abwehr und hatte am Ende mit 77 Prozent gewonnener Zweikämpfe die beste Bilanz aller Spieler auf dem Konto. "Felipe war richtig stark", gab es auch von Jürgen Klopp ein Extralob. Der Coach selbst durfte sich noch über die Einwechslung des Tages freuen.

In der 77. Minute hatte er Leonardo Bittencourt eingewechselt, eine Minute später knipste der 19-Jährige mit seinem ersten Torschuss gleich sein erstes Bundesliga-Tor. "Meine Mutti hatte gestern Geburtstag, ein bisschen war das Tor auch für sie", freute sich der Youngster. Dabei scheint er nicht nur als Torschütze, sondern auch als Hellseher nicht die schlechtesten Qualitäten zu haben.

Nachdem er gegen Donetsk schon Felipe Santana ein Tor vorher gesagt hatte, muss er auch die Geschichte dieses schwarz-gelben Tages irgendwie erahnt haben. "Ich habe Nuri vorher schon gesagt, dass er gegen Freiburg trifft", erzählte Bittencourt - und grinste mit Sahin um die Wette.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte