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Der SC Freiburg hat die Chance, im Spiel gegen den Gruppenersten FC Sevilla das Weiterkommen in der Europa League sicherzustellen
Der SC Freiburg hat die Chance, im Spiel gegen den Gruppenersten FC Sevilla das Weiterkommen in der Europa League sicherzustellen

Sieg durchaus erwünscht

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Freiburg - Häufiger als ihm lieb ist muss Christian Streich dieser Tage ein Gerücht dementieren, das in Freiburg die Runde macht: Der SC-Trainer, heißt es, sei insgeheim heilfroh, wenn sein Team gegen Sevilla (Do., ab 20:50 Uhr im Live-Ticker) das vorerst letzte Spiel in der Europa League bestreiten müsse. Schließlich betone er immer wieder, dass er sich ganz auf die Bundesliga konzentrieren wolle.

Schlimme Abwehrfehler

Darauf, dass das nicht stimmt, hat der Freiburger Coach in den vergangenen Tagen immer wieder hingewiesen. "Seit ich Trainer bin wollte ich noch nie ein anderes Ergebnis als einen Sieg im nächsten Spiel." Um gegen Sevilla, das bislang souveränste Team der Gruppe H,  bestehen zu können, muss der SC allerdings ein Problem meistern, das ihm zuletzt immer wieder das Leben vergällte: Auch gegen Wolfsburg lag der SC am Sonntag nach einer Viertelstunde mit 0:2 zurück - zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen.

Bereits gegen Leverkusen und den VfB Stuttgart hatten die Südbadener die Anfangsphase verschlafen. "Ich weiß auch nicht, warum wir so oft diese frühen Gegentore bekommen", ärgert sich Verteidiger Pavel Krmas. Und Mittelfeldmann Gelson Fernandes schiebt nach. "So ist es unmöglich, gegen starke Mannschaften etwas zu holen. Wir machen es dem Gegner immer wieder zu einfach."

Streich ("Nach zwei solch eklatanten Fehlern hast du gegen eine so stark besetzte Mannschaft wie Wolfsburg keine Chance") reagierte gegen Wolfsburg prompt, doch nun wurde auch für den letzten Augenzeugen offensichtlich, wie dünn die Personaldecke beim SC derzeit ist. Nach 21 Minuten wurde Abwehrchef Fallou Diagne ausgewechselt, der an beiden Gegentreffern zumindest eine Teilschuld trug. Doch damit wurde das Freiburger Dilemma nur noch offensichtlicher. Denn für den begabten Youngster, der sich mit seinen Unkonzentriertheiten nicht zum ersten Mal selbst im Weg stand, kam mit Krmas ein Routinier, der mit seiner Routine und Sachlichkeit vieles richtig macht, aber mittlerweile hin und wieder Schwierigkeiten mit dem Tempo in der Bundesliga hat.

Doch was hätte Streich tun sollen? Mit Mensur Mujdza, Felix Klaus, Julian Schuster, und Jonathan Schmid fehlen vier Stammspieler verletzt und mit Vegar Eggen Hedenstad fällt eine weitere seriöse Alternative in der Defensive längerfristig aus. Und nun hat sich auch noch Francis Coquelin verletzt, der Mittelfeldmann wird in der Vorrunde nicht mehr gegen den Ball treten. Zudem fällt gegen Sevilla Stürmer Sebastian Freis wegen Achillessehnenproblemen aus.

Seit Wochen muss der SC also auf Kräfte wie Christian Günter, Sebastian Kerk und Nicolas Höfler setzen, die eigentlich behutsam an den Bundesliga-Kader herangeführt werden sollten. "Es ist doch eine verkehrte Welt, wenn eine Mannschaft wie Wolfsburg sich jede Woche in Ruhe auf das Wochenende vorbereiten kann und wir alle drei Tage ein Spiel haben." Angesichts der Mehrfachbelastung fehle besonders den unerfahrenen Spielern in den entscheidenden Situation Mut und Konzentration.

Hoffnung auf die Winterpause

Intern ist man allerdings längst zum Ergebnis gekommen, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann, wenn talentierte Spieler wie Klaus oder Hendrik Zuck in einer guten Wintervorbereitung ihre taktischen Defizite abschleifen und sich das ganze Team nicht mehr in drei Wettbewerben aufreiben muss - aus dem DFB-Pokal ist man ja mittlerweile ausgeschieden.

Umso dringlicher wollen sie beim SC nun die beiden anderen Wettbewerbe erfolgreich gestalten - die Bundesliga, der man auch in der Saison 2014/15 angehören will. Und die Europa League, in der man gerne überwintern würde. Allen Unkenrufen zum Trotz.

Die Ausgangslage ist dabei so schlecht nicht: Kommt Liberec in Praia nicht über ein Unentschieden hinaus, genügt dem SC bereits ebenfalls ein Punkt für Platz 2. Sollten am Ende drei Mannschaften punktgleich sein, hat Freiburg in jedem Fall das Ticket für die nächste Runde, bei einem Sieg gegen Sevilla wäre sogar der Gruppensieg möglich.

Christoph Ruf