"Sanabry": Bald ein Begriff, den man wohl öfter bei Google findet - © Frank Hoermann/SVEN SIMON via www.imago-images.de/imago images/Sven Simon
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Serge Gnabry und Leroy Sane: Bayerns neue Flügelzange tritt das Erbe von "Robbery" an

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Wer den Begriff "Sanabry" googelt, der findet bisher noch nicht allzu viel. Auf Instagram gibt es unter diesem Kürzel immerhin eine Fanpage über Serge Gnabry und Leroy Sane. Die neue bajuwarische Flügelzange, das wurde am 1. Spieltag gegen Schalke schnell klar, könnte beim FC Bayern München in ähnliche Sphären stoßen wie ihre prominenten Vorgänger Arjen Robben und Franck Ribery, die beim Rekordmeister zuvor eine Ära prägten.

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Schon bei der Wahl der Rückennummer wurde in den letzten Tagen schnell klar, dass sich Leroy Sane und Serge Gnabry in die großen Fußstapfen hineintreten, die ihre Vorgänger, genannt "Robbery", vor gut einem Jahr hinterlassen haben. Sane schnappte sich nach dem Abgang von Philippe Coutinho schnell die 10, seinerzeit auf dem stets etwas zu engen Jersey von Robben zu sehen, Gnabry wiederum wechselte von der 22 auf die 7, jene Nummer, die Franck Ribery in der letzten Dekade getragen hatte.

Dass beide Spieler, die sich bereits aus der Nationalmannschaft kennen, nun die neue offensive Flügelzange beim FC Bayern München bilden, war schon länger klar. Spätestens seit dem Bundesligaauftakt am Freitagabend gegen den FC Schalke 04 dürften bei den Außenverteidigern der künftigen Gegner aber die Alarmglocken auf allerhöchster Stufe läuten.

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So waren es an diesem Freitagabend in der Münchner Allianz Arena nicht etwa die in der letzten Saison so überragenden Robert Lewandowski und Thomas Müller, die das Spiel des Rekordmeisters auf ein außerirdisches Niveau hoben, sondern Gnabry und Sane. Keine vier Minuten zeigte die Uhr an, als Gnabry einen Flugball von Joshua Kimmich technisch perfekt herunternahm, seinen Gegenspieler Benjamin Stambouli mit einem feinen Haken stehen ließ und formvollendet ins lange Eck schlenzte.

Doch das war erst der Anfang eines regelrechten Feuerwerks: Kurz nach der Pause schnürte Gnabry dann schließlich noch den Doppel- und den Dreierpack. Beide Treffer gehörten aber mindestens zu 50 Prozent seinem genialen Nebenpart Sane, der die Tore jeweils mit einem feinen Solo einleitete, Gnabry musste nur noch einschieben. In der 71. Minute krönte Sane seinen Pflichtspielauftakt für die Bayern nach zwei Vorlagen dann schließlich auch noch mit einem eigenen Tor: Nach einem langen Pass von Kimmich gegen die zugegebenermaßen sehr hoch verteidigende Schalker, war der bayrische Königstransfer nicht mehr aufzuhalten und markierte das zwischenzeitliche 7:0. 34,8 Kilometer pro Stunde zeigte der Tacho dabei an. So schnell wie Sane war an diesem Abend keiner unterwegs. Am Ende stand für die Mannschaft von Hansi Flick mit dem 8:0-Endstand der höchste Auftaktsieg in der Geschichte der Bundesliga zu Buche.

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Gnabry und Sane durften nach getaner Arbeit bereits nach 72 Minuten duschen und verfolgten das weitere Geschehen in bester Laune von der Tribüne. An vier der acht Tore waren sie zuvor direkt beteiligt, bisweilen mit genialen Kooperationen. Für Gnabry war es der erste Dreierpack in der Bundesliga, Sane indes bewies mit drei Torbeteiligungen, dass er keinerlei Eingewöhnungszeit beim Triplegewinner braucht. Und das ausgerechnet noch gegen seinen Ex-Club Schalke, der aus dem Talent einst ein Bundesliga-Spieler formte.

"Es hat sich sehr gut angefühlt, endlich mit den Jungs zusammen Fußball zu spielen", sagte Sane im Anschluss. "Es war ein sehr guter Tag, ein gutes Spiel, viele Tore. Wir haben nichts anbrennen lassen. Ich will natürlich Vollgas geben, aber bin noch nicht ganz bei 100 Prozent." Die Konkurrenz dürfte also mehr als gewarnt sein, was da noch kommt, wenn das Duo tatsächlich noch eine Schippe drauflegen kann. Und eines ist klar: was "Robbery" in den Zehnerjahren bei Bayern war, könnte "Sanabry" in den Zwanzigern werden. Die neue bajuwarische Flügelzange wird bei den Münchner nicht nur für Spektakel, sondern auch für die entscheidenden Punkte sorgen.

Karol Herrmann