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Torschützen unter sich: Grafite (l.) schoss den VfL Wolfsburg beim VfB Stuttgart in der 39. Minute in Führung, Georg Niedermeier glich in der vierten Minute der Nachspielzeit aus
Torschützen unter sich: Grafite (l.) schoss den VfL Wolfsburg beim VfB Stuttgart in der 39. Minute in Führung, Georg Niedermeier glich in der vierten Minute der Nachspielzeit aus

"Seine Präsenz wird die Mannschaft extra motivieren"

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Wolfsburg - Unter Trainer Felix Magath ist Grafite 2009 nicht nur Deutscher Meister mit dem VfL Wolfsburg geworden, der Stürmer sicherte sich mit 28 Treffern auch die Torjägerkanone in der Bundesliga.

Von seiner Quote vor zwei Jahren ist der Brasilianer in dieser Saison noch ein ganzes Stück entfernt, momentan kommt er auf acht Tore für den VfL.

Doch der Stürmer plant nach der Rückkehr von Magath in die Autostadt, seine Bilanz deutlich aufzustocken. Im Interview mit bundesliga.de spricht Grafite über den Trainerwechsel, die aktuelle Situation des VfL und den Motivator Magath.

bundesliga.de: Grafite, ganz Fußball-Deutschland spricht über die Rückkehr von Felix Magath nach Wolfsburg. Wie wurde die Nachricht von der Mannschaft aufgenommen?

Grafite: Diese Neuigkeit ist sehr gut angekommen. Die Ernennung hat uns alle sehr gefreut und besonders motiviert. Magath ist ein wichtiger Teil der Geschichte des VfL Wolfsburg. Es gibt keinen besseren Trainer im Moment in dieser schwierigen Situation.

bundesliga.de: Sie haben nach der Meldung von Magaths Rückkehr noch acht Tore bis zum Saisonende versprochen und gegen Stuttgart auch gleich getroffen. Wie schafft es Magath, Sie besonders zu motivieren?

Grafite: Ich glaube, schon allein seine Präsenz wird die Mannschaft extra motivieren. Diese Motivation wird immer größer, weil wir wissen, dass wir unter diesem Trainer eine tolle Chance haben, die Saison besser abzuschließen als wie wir bisher gespielt haben.

bundesliga.de: Beschreiben Sie mal den Umgang Magaths mit den Spielern. Führt er Einzelgespräche? Geht er auf Vorschläge von Spielern ein?

Grafite: Technisch ist er sehr fordernd. Er will immer das Maximum aus seinen Spielern heraus holen. Was die persönlichen Beziehungen angeht: Er spricht mit dem einen oder anderen Spieler, wenn er es für nötig hält. Er hört seinen Spielern immer zu. Als er früher noch hier war, haben wir eine tolle Beziehung voller Respekt aufgebaut, und deswegen waren wir auch erfolgreich.

bundesliga.de: Magath hat konditionelle Mängel bei den VfL-Profis entdeckt, die er schnellstmöglich beheben will. Wie hart sind die Trainingseinheiten unter Magath wirklich?

Grafite: Naja, sie sind schon hart. Aber in der momentanen Situation müssen wir hart arbeiten, damit wir aus unserer misslichen Lage herauskommen. Ich habe nichts dagegen, hart zu arbeiten, solange wir die Ziele erreichen, die wir selbst erwarten: nämlich von den Abstiegsplätzen wegzukommen.

bundesliga.de: In der Meistersaison 2009 agierte der VfL mit Ihnen und Edin Dzeko im 4-4-2-System. In dieser Saison steht meistens nur ein "echter" VfL-Stürmer auf dem Platz. In welchem System finden Sie sich besser zurecht?

Grafite: Das ist aktuell schwierig zu beurteilen, weil Dzeko weg ist. Aber ich habe immer gesagt, dass ich gerne vorne spiele, als zweiter Angreifer. Nach dem Weggang von Dzeko war ich eher der einzelne Stoßstürmer. Wir werden sehen, was Magath alles plant. Unabhängig davon bin ich immer bereit der Mannschaft zu helfen - auf jede Art und Weise.

bundesliga.de: Wolfsburg spielt in dieser Saison völlig unerwartet gegen den Abstieg. Wo liegen die Gründe für das schwache Abschneiden bisher?

Grafite: Wir haben ständig versucht, die Gründe dafür herauszufinden, aber es ist schwierig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wir haben tolle Spieler im Kader, und eigentlich sollten wir uns in einer ganz anderen Situation befinden. Vielleicht hat die Mannschaft sich nicht zu 100 Prozent und nicht in allen Bereichen als Einheit gefunden. Obwohl bei uns viele große Namen im Kader stehen, haben wir es nicht geschafft, aus den individuellen Stärken eine gemeinsame Kraft zu entwickeln.

bundesliga.de: Was verändert sich im täglichen Ablauf und im Miteinander, wenn man statt um Titel plötzlich um den Klassenerhalt kämpfen muss?

Grafite: Das sind zwei komplett unterschiedliche Szenarien. Beide stellen ganz eigene Herausforderungen dar. Wir konzentrieren uns jedenfalls auf die Aufgabe, die Mannschaft aus den Abstiegsplätzen zu führen, und ich bin persönlich überzeugt, dass wir das schaffen.

bundesliga.de: Gab es in Wolfsburg teambildende Maßnahmen oder Spielerabende, um den Mannschaftsgeist zu stärken?

Grafite: Natürlich. Wir sind auch abseits des Fußballplatzes immer zusammen. Ab und zu treffen wir uns auch zum Mannschaftsessen.

bundesliga.de: Würden Sie im Falle eines Abstiegs auch in der 2. Bundesliga für den VfL spielen?

Grafite: Ich habe einen Vertrag mit Wolfsburg und habe viel Respekt vor der Mannschaft. Wir kämpfen gegen den Abstieg in die 2. Bundesliga, und auch im schlimmsten Fall werde ich versuchen, meinen Vertrag hier zu erfüllen. Aber damit beschäftige ich mich jetzt nicht, die Konzentration liegt voll und ganz auf den kommenden Spielen.

Die Fragen stellte Denis Huber