26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Valon Behrami sah in der 31. Spielminute die Rote Karte
Valon Behrami sah in der 31. Spielminute die Rote Karte

Schweizer Defensivbollwerk hält nicht

xwhatsappmailcopy-link

Eine Stunde lang in Unterzahl, und der Torjäger schon vor der Pause verletzt vom Platz: Bis zur 75. Minute befanden sich Trainer Ottmar Hitzfeld und die Schweiz trotz aller Widrigkeiten auf dem Weg zu einem weiteren Punktgewinn bei der WM, dann waren alle Anstrengung vergeblich.

Mark Gonzalez erzielte für Chile das 1:0 (0:0) und stieß für die Südamerikaner das Tor in die K.o.-Runde weit auf. Die Schweizer können am letzten Spieltag gegen Honduras ebenfalls noch ins Achtelfinale einziehen.

Chile träumt vom Achtelfinale

"Es ist natürlich sehr bitter und schade, dass wir das Spiel nach großem Kampf verloren haben. Es war ein großer Nachteil, mit zehn Spielern verteidigen zu müssen gegen laufstarke und kampfstarke Chilenen. Man muss diskutieren, ob die Rote Karte berechtigt war. Mit einem Punkt wären wir natürlich sehr glücklich gewesen", sagte Hitzfeld, der außerdem bedauerte, dass der Leverkusener Erin Derdiyok in der 90. Minute die große Chance zum Ausgleich vergab. Dagegen stellte Torschütze Gonzalez erfreut fest: "Jetzt können wir vom Achtelfinale träumen."

Nach der Roten Karte von Valon Behrami (31.) und der Auswechslung von Kapitän Alex Frei (42.) lieferten die Schweizer, eine wahre Abwehrschlacht. Vor allem nach dem Platzverweis gegen Behrami, der den Leverkusener Arturo Vidal im Gesicht getroffen hatte, zogen die Chilenen ein wahres Powerplay auf, die Eidgenossen kamen nicht einmal mehr dazu, Konter zu fahren.

Chancen besaßen die Chilenen in Hülle und Fülle, aber gegen den erneut hervorragenden Wolfsburger Torhüter Diego Benaglio landete der Ball zunächst nur ein Mal im Tor - der Treffer von Alexis Sanchez wurde wegen Abseits nicht gegeben (48.). Zwischenzeitlich stellten die Schweizer sogar einen WM-Rekord für Spiele ohne Gegentor auf. Die Eidgenossen durchbrachen in Port Elizabeth mit 559 Minuten die Bestmarke von Italien, das zwischen dem 17. Juni 1986 und 3. Juli 1990 550 Minuten lang keinen Gegentreffer kassiert hatte.

Umstellung in der Aufstellung

Entgegen der Weisheit "Never change a winning team" hatte der Schweizer Coach Hitzfeld im Vergleich zum 1:0 gegen Europameister Spanien gleich zwei Änderungen vorgenommen. Für die Leverkusener Bundesliga-Profis Tranquillo Barnetta und Derdiyok standen Behrami vom englischen Premier-League-Club West Ham United sowie Kapitän und Rekordtorjäger Alexander Frei in der Anfangsformation.

Bei den Chilenen feierte der gegen Honduras (1:0) schmerzlich vermisste Torjäger Humberto Suazo sein WM-Debüt. Suazo war es auch, der bereits nach 70 Sekunden eine Gelbe Karte sah. Sein Foul im Mittelfeld stand symbolisch für die Aggressivität, mit der die Chilenen schon frühzeitig den Spielaufbau der Schweizer zu stören versuchten. Es dauerte jedoch einige Minuten, bis sich beide Mannschaften an den phasenweise böigen Wind, der vom Indischen Ozean ins Nelson-Mandela-Bay-Stadion fegte, gewöhnt hatten.

Gelbe-Karten-Festival

Nach rund zehn Minuten schienen zuerst die Südamerikaner eine bessere Einstellung dazu gefunden zu haben. Mit ihrer Schnelligkeit, Dynamik sowie ihren technischen Qualitäten stellte "La Roja" die Schweizer vor einige Probleme. Auf der anderen Seite ließ die gut organisierte chilenische Defensive kaum Chancen zu, weil es Hitzfelds "Nati" an den nötigen Ideen fehlte.

In einem Spiel mit Haken und Ösen zeigte der konsequente saudische Schiedsrichter Khalil Al Ghamdi schon bis zur Halbzeit vier Gelbe Karten (drei für Chile) und in der 31. Minute die Rote Karte gegen den Behrami, der Vidal bei einem Zweikampf an der Seitenlinie den Arm ins Gesicht schlug.

Behrami ist der erste Schweizer, der bei einer WM vom Platz gestellt wurde. Die schlechten Nachrichten für Hitzfeld rissen danach nicht ab. In der 42. Minute musste Frei verletzt das Spielfeld verlassen - für ihn kam Barnetta. Der Weltrekord war am Ende nur ein schwacher Trost


Schema:

Chile: Bravo - Isla, Medel, Ponce, Jara - Carmona - Vidal (46. Gonzalez), Fernandez (65. Paredes) - Sanchez, Beausejour - Suazo (46. Valdivia). - Trainer: Bielsa

Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, von Bergen, Grichting, Ziegler - Behrami, Inler, Huggel, Fernandes (77. Bunjaku) - Frei (42. Barnetta) - Nkufo (68. Derdiyok). - Trainer: Hitzfeld

Schiedsrichter: Khalil Al Ghamdi (Saudi-Arabien)

Tor: 1:0 Gonzalez (75.)

Zuschauer in Port Elizabeth: 34.872

Rote Karten: Behrami nach einer Tätlichkeit (31.)

Gelbe Karten: Suazo, Ponce, Carmona (2), Fernandez (2), Medel, Valdivia - Nkufo, Barnetta, Inler