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Vincenzo Grifo und Benjamin Šeško duellieren sich in der Hinrunde
Vincenzo Grifo und Benjamin Šeško duellieren sich in der Hinrunde - © IMAGO/Michael Taeger
Vincenzo Grifo und Benjamin Šeško duellieren sich in der Hinrunde - © IMAGO/Michael Taeger
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Freiburg und Leipzig liefern sich ein Europa-Duell im Topspiel

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Es geht um alles im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend: Der SC Freiburg und RB Leipzig liefern sich ein Europa-Duell um einen Champions-League-Platz oder das Abrutschen von den Qualifikations-Rängen. Ungewohnte Vorzeichen schweben voraus.

Freiburg oder Leipzig: Auf wen setzt du in deinem Fantasy-Team?

Das Topspiel am 25. Spieltag hat ein ganz besonderes Feuer: Der fünftplatzierte Sport-Club Freiburg empfängt RB Leipzig auf Rang sechs - es ist ein Duell um Europa mit einem ganz besonderen Feuer.

Europa-Duell um Alles oder Nichts

Denn der Gewinner springt möglicherweise auf einen Platz für die direkte Champions-League-Qualifikation - zumindest über Nacht. Da Eintracht Frankfurt (42 Punkte) erst am Sonntag spielt, würden drei Punkte für die Freiburger (40 Punkte) definitiv reichen, um sich über Nacht vor die SGE zu stellen. Für die Sachsen (38 Punkte) kommt es auch darauf an, wie die vorherigen Spiele des Spieltags laufen - verliert der Mainz 05 (41 Punkte) am Freitagabend, ist auch für Leipzig der direkte Sprung nach oben möglich - für Freiburg wäre ein Sieg dann sogar der sichere CL-Platz nach dem 25. Spieltag.

Doch für beide Teams droht auch der Fall nach unten. Wolfsburg und Gladbach (beide 37 Punkte) lauern nicht nur darauf, Leipzig zu überholen - dank stärkerem Torverhältnis wäre auch Freiburg für beide einholbar. Für die Sachsen stehen zudem noch Stuttgart (36 Punkte) und Dortmund (35 Punkte, besseres Torverhältnis) Schlange.

Im besten Fall geht es für Freiburg um Platz 3, für Leipzig um den vierten Rang. Im schlechtesten Fall könnte der Sport-Club aber auch auf Rang 8 rutschen, während für die Leipziger sogar der Fall bis auf Platz 10 im Rahmen des möglichen liegt. Es geht also um Alles oder Nichts

Freiburg in Topform - Leipzig wackelt

Eigentlich sind Pflichtspiele zwischen Freiburg und Leipzig in der Vergangenheit eine klare Sache gewesen. In Sachsen hat der SCF noch nie gewonnen, 13 der 21 Duelle gingen an Leipzig, nur vier konnten die Breisgauer für sich entscheiden. Doch aktuell sieht alles anders aus!

Denn zum einen ist das Topspiel in Freiburg - und hier sieht die Quote ganz anders aus. In der 1. und 2. Bundesliga gab es das Duell neunmal - davon gewannen die Breisgauer vier Heimspiele, viermal siegte RBL bei einem Remis. Es ist also komplett ausgeglichen zwischen beiden Vereinen.

Und zum anderen ist Freiburg derzeit in richtig starker Form. In den letzten fünf Bundesliga-Spielen hat der Sport-Club kein einziges Gegentor zugelassen, selbst acht geschossen und vier der fünf Partien gewonnen. 13 aus möglichen 15 Punkten der letzten Spiele sind eine absolute Spitzen-Leistung.

Die Sachsen wiederum konnten in den letzten fünf Spieltagen nur einmal gewinnen, am 21. Spieltag mit 2:1 gegen den FC St. Pauli. Dazu gab es Unentschieden gegen Union und Augsburg (jeweils torlos), ein 2:2 gegen Heidenheim und eine 1:2-Pleite nach eigener Führung am vergangenen Wochenende gegen Mainz. 

Freiburgs Top-Duo fordert Leipzigs Dreigestirn

Auf zwei Freiburger kommt es dabei ganz besonders an: Vincenzo Grifo und Ritsu Dōan. Die beiden Flügelspieler sind der Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels von Julian Schuster. Von besagten acht Sport-Club-Toren knipste dreimal Grifo und zweimal Dōan - dazu bereitete der Japaner einen der Treffer des Italieners vor. Sechs Torbeteiligungen also von der Flügelzange der Breisgauer.

Mit jeweils acht Treffern stehen auch über die ganze Saison hinweg genau diese beiden an der Spitze. Sieben Grifo-Vorlagen und vier Dōan-Assists stehen zudem dabei. Das Top-Duo hat also alleine 27 Torbeteiligungen inne.

Etwas mehr Scorer sammelte der furiose Angriff der Leipziger - allerdings als Dreigestirn 36 Torbeteiligungen vereinen Dribbler Xavi Simons, Sprinter Loïs Openda und Knipser Benjamin Šeško. Auf dieses Trio gehen auch die letzten sechs Pflichtspiel-Treffer der Sachsen. Der Niederländer brachte RBL gegen Mainz in Führung, Openda und Šeško hingegen sicherten das Remis gegen Heidenheim. Šeško und Simons brachten den 2:0-Sieg gegen St. Pauli, der Slowene war es dann auch, der zwischenzeitlich den DFB-Pokal-Erfolg gegen Wolfsburg (1:0) besiegelte.

Mit vier Gegentoren in den vergangenen fünf Spielen ist es nicht direkt ein Defensivproblem in Sachsen - es fehlt derzeit vor allem an der Balance. Entweder die Offensive floriert und die Defensive wackelt, oder der Angriff hat Probleme und die Abwehr steht stabil. Für einen Sieg im Europa-Duell sollte beides auf einen Tag fallen.

Der SC Freiburg feiert die Zweitliga-Meisterschaft 2016 - IMAGO/Zoonar.com/Joachim Hahne

Meister Freiburg steigt mit Leipzig auf

Beide verbindet zudem eine besondere Geschichte. In der Saison 2015/16 waren beide Teams gemeinsam in der 2. Bundesliga - der Sport-Club gerade abgestiegen, Leipzig hatte sich nach dem Aufstieg ein Jahr zuvor oben festgebissen. Beide lieferten sich einen erbitterten Kampf sowohl in den direkten Duellen als auch in der Tabelle.

Auf ein Remis in Leipzig (1:1) folgte ein 2:1-Heimsieg der Breisgauer, die sich auch durch die direkten Duelle gegen Leipzig in der Rangliste durchsetzen konnten: Fünf Punkte Vorsprung sicherten dem Sport-Club die Zweitliga-Meisterschaft und damit den direkten Aufstieg. Leipzig verpasste den Titel, ging aber gemeinsam mit den Freiburgern in die Bundesliga.

In den letzten achteinhalb Jahren haben beide Clubs eine riesige Entwicklung genommen und stehen nun wieder gemeinsam an der Schwelle zu einem großen Saisonerfolg. Mit einem Unterschied: Die Sachsen erwischten den rasanteren Aufstieg und stehen vor der Sorge, den Anspruch eines Champions-League-Platzes zu verpassen. Für die Breisgauer hingegen ist selbst eine Europa-Qualifikation schon ein riesiger Erfolg, die Champions League wäre ein historisches Ereignis.

Freiburg gegen Leipzig - zwei Teams mit ähnlichen Wegen, die aber unterschiedlicher fast nicht sein könnten. Und für beide geht es am Samstagabend um Alles oder Nichts!