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Christian Streich: Eckdaten einer außergewöhnlichen Karriere

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Christian Streich wird nächste Saison nicht mehr beim SC Freiburg auf der Trainerbank sitzen. Damit endet eine über zwölfjährige Ära, in der der Fußballlehrer mit seiner emotionalen und menschlichen Art den Sport-Club und die Bundesliga geprägt hat. bundesliga.de fasst die Eckdaten seiner außergewöhnlichen Karriere zusammen.

Am 29. Dezember beerbte Christian Streich den entlassenen Marcus Sorg beim Sport-Club Freiburg. Damit brach eine außergewöhnliche Zeit bei den Breisgauern an. Der SC bestritt seit Streichs Amtsantritt 383 Bundesliga-Spiele, in 379 davon saß er auf der Bank. Der 58-Jährige hat den besten Punkteschnitt (1,3 pro Spiel) aller Freiburger Bundesliga-Trainer. Von seinen 383 Partien gingen nur 141 verloren (37 Prozent) – für einen Verein, der jahrelang zu den "kleineren" der Bundesliga zählte, eine beachtliche Quote. Alle anderen SC-Trainer verloren in der Bundesliga mindestens 45 Prozent ihrer Spiele.

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Auf und Ab mit vielen Highlights

Bereits in der zweiten Saison unter Streich beendete der Sport-Club die Saison auf dem 5. Tabellenplatz, was ihn 2013/14 erstmals zur Teilnahme für die Europa League qualifizierte.  Im März 2013 wurde er dafür mit dem Trainerpreis des deutschen Fußballs, mit dem jedes Jahr die herausragende Leistung eines Trainers im Spielbetrieb oder in der Nachwuchsarbeit gewürdigt wird, ausgezeichnet.

2014/15 stiegen die Breisgauer dann als 17. der Tabelle in die 2. Bundesliga ab, dennoch hielten sie am Fußballlehrer, der seit 1995 beim Club zuständig ist, fest. Dieses Vertrauen machte sich rückblickend mehr als bezahlbar: Nur eine Saison später stieg Freiburg als Zweitligameister wieder auf und setzte sich seit 2016/17 in der Bundesliga fest.

Die nächsten Höhepunkte der Vereinsgeschichte sollten dann in den letzten zwei Jahren kommen, in denen Freiburg seine bis dahin größte Blütezeit unter Streich erlebte. Sowohl 2022/23 und 2023/24 qualifizierte sich der Sport-Club erneut für die Europa League und schaffte es sogar bis ins Achtelfinale. Für den Club aus Baden-Württemberg folgte also ein Highlight nach dem nächsten.

Zahlreiche Auszeichnungen

Mit 4463 Tagen im Amt ist Christian Streich einer der dienstältesten Trainer der Bundesliga-Historie. Nur Volker Finke war mit 5843 Tagen länger für Freiburg im Amt. Sowohl was die Anzahl der Bundesliga-Spiele als auch die Anzahl der -Siege und -Tore anbelangt, hat Streich aber mittlerweile Finke überholt.

Seine großartigen Leistungen blieben in den letzten Jahren natürlich nicht unbemerkt. So wurde er Ende 2017 vom "Kicker" zum Mann des Jahres gekürt. 2022 wurde er von den Sportjournalisten zum Trainer des Jahres gewählt und im April 2023 wurde Streich von Ministerpräsident Kretschmann mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Nicht nur auf dem Fußballplatz zeigte der in Weil am Rhein geborene Streich großes Engagement. Am 13. November 2023 wurde Streich mit dem Julius-Hirsch-Ehrenpreis des DFB ausgezeichnet. Der Preis würdigt Menschen, die sich aktiv gegen Diskriminierung und für Verständigung einsetzen.

Christian Streich war über ein Jahrzehnt das Gesicht des SC Freiburg. Es wäre kein Wunder, wenn man ihm nach der Saison ein Denkmal vor dem Europa-Park Stadion errichten würde, denn er hat den Verein und die Bundesliga in seiner langen Amtszeit geprägt.