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Sasa Kalajdzic: Fast Hobbykicker, nun Bundesliga-Star beim VfB Stuttgart

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Beim VfB Stuttgart ist Sasa Kalajdzic Torjäger Nummer eins mit 14 Toren, mit Österreich fährt er kommenden Sommer zur Europameisterschaft. Die Karriere des schlaksigen Mittelstürmers nahm zwar erst spät Fahrt auf, ist dafür heute umso erfolgreicher.

Mit 18 Jahren spielte Sasa Kalajdzic teilweise in Wiener Reservemannschaften mit Hobbykickern. Heute, fünf Jahre später, ist er Shootingstar des VfB Stuttgart. Im Sommer reist der Zwei-Meter-Riese mit der österreichischen Nationalmannschaft zur Europameisterschaft. Der Stoßstürmer der Schwaben würde seinen Werdegang als "fast schon märchenhaft und ein bisschen surreal" beschreiben, denn eigentlich wollte er mit 18 seine Fußballschuhe an den Nagel hängen. Kalajdzic fehlte die Ernsthaftigkeit des Kickens. Dass dann mit dem First Vienna FC und dem FC Admira Wacker Mödling zwei Wiener Traditionsclubs auf den heute 23-Jährigen aufmerksam wurden, stellt sich in der Rückschau als Glücksfall für den Österreicher und seine Familie heraus.

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In Kalajdzic schlummerte ein großes Talent, das nun noch rechtzeitig geweckt werden sollte. Dass er in der laufenden Saison mit 14 Toren auf Platz sechs der Torjägerliste der Bundesligaliste stehen würde, war damals alles andere als abzusehen. Wegen seiner fehlenden Robustheit fehlte das Interesse der großen österreichischen Clubs. Der Traum vom Profifußball schien in weiter Ferne. Heute fällt seine immer noch schlaksige Statur aufgrund seiner zwei Meter Körpergröße kaum ins Gewicht. Kalajdzic hat oftmals Lufthoheit gegenüber seinen Gegenspielern, kann Bälle festmachen und gewann in den letzten Jahren an Athletik dazu.

Technisch durchaus beschlagen: Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart - Matthias Hangst/Getty Images

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Zur Saison 2017/2018 wurde Kalajdzic von der zweiten Mannschaft des FC Admira Wacker in die erste Mannschaft hochgezogen, von der Regionalliga in die österreichische Bundesliga. Zwölf Tore und zwölf Assists gingen in 35 Spielen auf sein Konto. Das rief Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat auf den Plan, der schließlich als "Diamanten-Auge" im Bereich Scouting bekannt ist. Nach zwei Jahren bei Admira folgte der große Schritt in die 2. Bundesliga in Deutschland. Ein Kreuzbandriss sollte ihm direkt zu Beginn neue Steine in den Weg legen, zehn Monate konnte der lebendige Österreicher kein Pflichtspiel bestreiten.

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Sein Comeback gab Kalajdzic gegen den Hamburger SV am 28. Spieltag der Saison 2019/2020. Am vorletzten Spieltag folgte beim Auswärtsspiel in Nürnberg sein erster Treffer im Dress der Schwaben. So richtig Fahrt nahm seine Karriere erst nach dem Aufstieg in die Bundesliga auf, dort erspielte sich Kalajdzic unter Cheftrainer Pellegrino Matarazzo einen Stammplatz. An den ersten drei Spieltagen schoss der Hüne gleich mal drei Tore für den VfB. Daraus sind mittlerweile 16 Pflichtspieltore und sechs Vorlagen geworden.

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Mit seiner Körpergröße ist Kalajdzic eine absolute Waffe bei hohen Bällen, siebenmal traf er in der Bundesliga per Kopf. Regelmäßig fliegen Bälle von Mitspieler Borna Sosa punktgenau auf den Kopf des Österreichers. Kalajdzic - eigentlich Linksfuß - schießt seine Tore zudem mit beiden Füßen und diese gerne mal technisch hochwertiger. In der Jugend fungierte er als kreativer Mittelfeldspieler, was ihm in puncto Technik und Kombinationsspiel heutzutage zugutekommt.

Auf dem Platz hat Kalajdzic das gewisse Extra, neben dem Platz wird er wegen seiner sympathischen und bodenständig Art geschätzt. Er ist in den letzten Jahren nicht nur körperlich in die Höhe geschossen, sondern hat auch als Fußballprofi deutlich an Stellenwert gewonnen. Im kommenden Sommer folgt die Belohnung mit der Nationalelf bei der Europameisterschaft. Kalajdzic lebt seinen Traum, den er vor fünf Jahren eigentlich schon aufgeben musste. Fast Hobbykicker, nun gefeierter Bundesliga-Star.