
Die Sané-Show mit Doppelpack
Der 1:1-Halbzeitstand gegen St. Pauli brachte Mannschaft und Fans ins Grübeln, doch dann führte Leroy Sané seine Bayern mit einem Doppelpack und Spitzenwerten zum Sieg.
Der FC Bayern München wackelte mal wieder. Gegen den FC St. Pauli fand der Spitzenreiter aber rechtzeitig in die Spur und konnte mit einem Sieg den Verfolger Leverkusen weiterhin mit sechs Punkten Vorsprung auf Distanz halten. Zu verdanken ist das einem, der in den vergangenen Spielen in Topform ist. Nicht Jamal Musiala, nicht Harry Kane – Leroy Sané war heute der entscheidende Mann auf dem Platz.
Dabei war es nicht nur der Doppelpack gegen die Kiezkicker, der Sanés Top-Form belegt. Schon am vergangenen Spieltag traf der Nationalspieler gegen Union, und drei der letzten vier Bayern-Tore erzielte er. Mit dem 3:1 am Samstag stellte er außerdem einen persönlichen Bundesliga-Rekord auf: Neun Treffer hat er diese Saison erzielt, mehr als je zuvor in einer Saison. Dass Kane zudem dank seines 1:0-Treffers nun gegen alle Bundesligisten getroffen hatte, gegen die er jemals gespielt hat (19) – fast eine Randnotiz.

Talfahrten gehören für ihn dazu
"In der ersten Halbzeit haben wir leider etwas viel zugelassen", sagte Vincent Kompany nach dem Spiel. "Aber besonders in der zweiten Halbzeit haben wir uns gute Chancen erarbeitet." Gemeint haben dürfte er auch und vor allem Sané. Dabei lief auch für ihn nicht alles rund. Als es mit einem 1:1 gegen ein mutiges St. Pauli in die Pause ging, hatte der deutsche Nationalspieler gerade noch eine vielversprechende Situation vergeben: Aus kurzer Distanz köpfte er eine Kimmich-Flanke nicht ins Tor, sondern direkt auf den Kopf von Manolis Saliakas – den einzigen Verteidiger, der in dieser Situation in der Nähe stand.
Sané ließ sich nicht beirren. Kurz nach dem Wiederanpfiff stand er allein vorm Tor und verwandelte den Ball wohl überlegt, aber nicht weniger druckvoll mit 107 Stundenkilometern ins lange Eck. Kurz darauf legte er zwei Riesenchancen erst für Michael Olise, dann für Musiala auf. Nachdem diese vergaben, nahm er das Ruder einfach wieder selbst in die Hand: Einen Pass von Kane vollendete er zum 3:1.
Fast der Hattrick
Dabei sind es nicht nur Strafraumaktionen, die Sané derzeit so stark machen: Gegen St. Pauli konnte er sich aus 80 Prozent seiner Drucksituationen erfolgreich lösen, ganze 88 Prozent seiner Pässe unter Druck konnte er an die Mitspieler bringen. Und auch gegen den Ball zeigte sich die Bayern-Offensive stark, so fiel das 1:0 nach cleverem Pressing-Verhalten, woraufhin Musiala das Tor einleiten konnte.
Den einzigen Wermutstropfen eines perfekten Abends für Sané gab es in der 82. Minute: Hier verpasste er eine Gnabry-Hereingabe nur um wenige Zentimeter. Es wäre der lupenreine Hattrick gewesen für den Nationalspieler, der sich aktuell in Topform befindet. Er selbst will davon nichts wissen, denkt nur an die Mannschaft: "Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben und die Spiele gewinnen. Ich denke, das hilft auch generell, um im Rhythmus zu bleiben."
Und das wird extrem wichtig für Sané und seine Bayern in den nächsten Wochen: Erst kommenden Freitag bei formstarken Augsburgern und eineinhalb Wochen später im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Inter Mailand.
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