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Etwas nachdenklich: Leroy Sané verabschiedet sich während der laufenden Klub-WM vom FC Bayern München
Etwas nachdenklich: Leroy Sané verabschiedet sich während der laufenden Klub-WM vom FC Bayern München - © IMAGO/Andrey Heuler/M.i.S.
Etwas nachdenklich: Leroy Sané verabschiedet sich während der laufenden Klub-WM vom FC Bayern München - © IMAGO/Andrey Heuler/M.i.S.
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So emotional verabschiedet sich Leroy Sané vom FC Bayern

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Manche Abschiede sind leise - und gerade deshalb so eindrucksvoll. Leroy Sané sagt dem FC Bayern Servus. Ohne großen Applaus, aber mit ehrlichen Worten, warmen Gesten und viel Respekt von allen Seiten.

Ein letzter Sprint im Trikot des FC Bayern München, ein letzter Schuss – und dann war Schluss. Leroy Sané verlässt den FC Bayern. Nach dem 4:2-Sieg im Achtelfinale der FIFA Klub-WM gegen Flamengo ist für den 29-Jährigen offiziell Schluss beim deutschen Rekordmeister. Sein Vertrag endet am 30. Juni, der nächste Schritt heißt Galatasaray Istanbul. 

Während seine Kollegen nun dem mit Spannung erwarteten Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain entgegenfiebern, heißt es für Sané: Koffer packen. Dass er das Turnier gerne zu Ende gespielt hätte, war ihm anzusehen.

"Fünf Jahre sind natürlich schon eine Weile", sagte Sané mit einem Grinsen – und gab zu: "Ich habe die letzten zwei Wochen sehr genossen. Ich werde die Jungs echt vermissen." In den Katakomben des Hard Rock Stadiums wirkte der deutsche Nationalspieler nachdenklich.

Dankbarkeit, Humor – und ein letzter Sprint

223 Pflichtspiele, 61 Tore, 55 Vorlagen – vier Meistertitel. Eine Statistik, die für sich spricht. Und doch besitzt seine letzte Szene im Bayern-Trikot Symbolcharakter: großes Talent, viele Momente zum Staunen – aber eben auch verpasste Chancen.

Sané war nie der Lautsprecher, nie der große Gesten-Mann – aber einer, der im Mannschaftskreis geschätzt wurde. Für seine Lockerheit, für sein Können. Für seinen Charakter. "Natürlich musste ich mir ein paar Witze anhören in den letzten Wochen“, erzählte der Flügelspieler mit einem Lächeln, "aber das ist genau das, was diese Truppe so besonders macht. Es hat immer Spaß gemacht. Das sind einfach tolle Jungs." 

Dass Sané im Team eine Lücke hinterlässt, wurde spätestens nach dem Abpfiff deutlich. Leon Goretzka, langjähriger Weggefährte seit gemeinsamen Schalker Tagen, erklärte: "Ich hätte mir gewünscht, dass er noch sein Törchen macht am Ende. Es waren schöne Jahre mit ihm.“ Und Manuel Neuer ergänzte: "Leroy ist ein super Fußballer und ein super Mensch. Ich werde mit einem lachenden Gesicht an unsere gemeinsame Zeit zurückdenken."

Am Ende bleibt: Respekt

Auch Max Eberl stellte klar: "Er hätte auch sagen können, dass es zwickt – hat er aber nicht. Leroy hatte Lust, hatte Freude." Der Einsatz in den USA war für den Bayern-Sportvorstand "sinnvoll", Sanés Präsenz auf und abseits des Platzes spürbar. "Ich bin gerne hierhergekommen", bestätige er selbst. "Nicht, um Urlaub zu machen. Sondern um einen vernünftigen Cut zu haben. Wir gehen im Guten auseinander."

Zum Abschied äußerte Sané auch noch einen letzten Wunsch: "Ich hoffe, dass Jamal Musiala meine Nummer 10 übernimmt. Der Junge hat noch einiges vor sich."

Trainer Vincent Kompany erinnerte sich nach kurzem Zögern daran, dass Sané am Abschlusstag lange alleine auf dem Trainingsplatz saß – ein stilles Bild, das viel sagt – ganz Sané. Nicht laut. Aber echt.

Das war's: Leroy Sané verlässt die Bayern endgültig in Richtung Galatasaray Istanbul - IMAGO/Katie Stratman