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Ein Team im Temporausch: Der SC Freiburg hat am 12. Spieltag nicht nur die meisten Sprints hingelegt, sondern damit auch einen ligaweiten Saisonrekord aufgestellt
Ein Team im Temporausch: Der SC Freiburg hat am 12. Spieltag nicht nur die meisten Sprints hingelegt, sondern damit auch einen ligaweiten Saisonrekord aufgestellt

Saisonrekord für den "Sprint-Club" Freiburg

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München - Vor einigen Jahren gab es einen Werbespot, in dem ein großer Batteriehersteller mit schier endlos vor sich hintrommelnden Plüschhasen die Kraft und die Kondition seiner Produkte anpries - "und läuft und läuft und läuft" hieß die Botschaft. Der SC Freiburg hatte am Samstagnachmittag zugleich nicht nur kilometerfressende Dauerläufer, als auch nimmermüde Super-Sprinter auf dem Platz, wie aus den Trackingdaten zum 2:1-Sieg bei Hannover 96 hervorgeht.

Sprintstarker Sport-Club

Immerhin ist das Team von Chefcoach Christian Streich gegen die ansonsten selbst für atemberaubenden Tempofußball gefürchteten Niedersachsen nicht nur sehr weit gelaufen (117,4 Kilometer), sondern war vor allem auch ungemein schnell unterwegs. Binnen 90 Minuten legten die Breisgauer 222 Sprints hin - das ist mit großem Vorsprung absolute Spitze an diesem Wochenende und darüber hinaus ligaweiter Saisonrekord.



Stolze 92 Mal ging allein das Trio um den Torschützen Jonathan Schmid, Max Kruse (jeweils 32 Sprints) und Daniel Caligiuri (28) in die Vollen. Zum Vergleich: Die gesamte gegnerische Mannschaft zog "nur" 178 Mal zum Spurt an, womit die Roten im Ranking dennoch ganz vorne mit dabei waren. Nur für den SCF, der an diesem Samstag einfach wie aufgedreht aufspielte, hat es eben nicht gereicht.

Und das, obwohl man mit Mohammed Abdellaoue sogar den schnellsten Akteur dieses 12. Spieltags in den eigenen Reihen hatte - der Stürmer erreichte in der Spitze immerhin 33,9 Stundenkilometer, sah sich mit Fallou Diagne (32,3) gleichzeitig jedoch einem durchaus ebenbürtigen Abwehrspieler gegenüber.

Schwäbische Kilometerfresser



Eine geradezu "hasenähnliche" Energieleistung hat auch der VfB Stuttgart geschafft. Bei Borussia Mönchengladbach drehten die Schützlinge von Trainer Bruno Labbadia einen Rückstand in ein 2:1. Unter den Spielern mit der größten zurückgelegten Laufdistanz fanden sich anschließend gleich vier Schwaben - zwei davon gemeinsam an der Spitze: So brachten es die beiden Sechser Zdravko Kuzmanovic und William Kvist auf beachtliche 12,7 bzw. 12,6 Kilometer, wobei besonders der Däne nebenbei auch noch durch enorme Zweikampfstärke bestach (74 Prozent gewonnen).

Insgesamt war es dennoch ein enges Spiel von hoher Intensität. Was sich nicht zuletzt darin zeigte, dass die Gäste mit 124,9 Kilometern zwar die ligaweit längste Gesamtstrecke abspulten, die unterlegenen "Fohlen" (122,0) aber direkt dahinter landeten.

Effiziente Eintracht



Wie viel der Faktor Geschwindigkeit im modernen Fußball ausmacht, wurde derweil in den Duellen zwischen Borussia Dortmund und der SpVgg Greuther Fürth (3:1) sowie zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Augsburg (4:2) deutlich. Denn in beiden Partien gewann nicht etwa die Mannschaft, die weiter gelaufen ist, sondern diejenige, die sich die Power besser einteilte und darum in den entscheidenden Momenten voll da war, beziehungsweise mehr Sprints hinlegte.

In Zahlen ausgedrückt heißt das etwa, dass die Schwarz-Gelben mit 114,4 Kilometern exakt 1.000 Meter weniger absolvierten als das "Kleeblatt", dafür allerdings 20 Mal mehr aufs Gaspedal drückten. Die SGE sprintete genauso häufig wie die Fuggerstädter (178 Mal), setzte die erforderlichen Kräfte angesichts einer um 5,8 Kilometer geringeren Strecke allerdings deutlich gezielter ein.

Müde Bayern



Währenddessen scheint der FC Bayern München einen gebrauchten Tag erwischt zu haben. Im Derby beim 1. FC Nürnberg ließ sich der Spitzenreiter mit zunehmender Spieldauer den Schneid abkaufen und musste sich mit einem 1:1 begnügen - denn am Schluss war man nicht nur weniger (113,6 Kilometer), sondern auch langsamer gelaufen (157 Sprints) als die aggressiven Franken (116,5/167).

Regelrecht bezeichnend dafür ist ebenfalls, dass in den Top-Statistiken der lauf- bzw. sprintstärksten Spieler letztlich kein einziger Profi des Rekordmeisters auftauchte. Da waren wohl irgendwie die Batterien leer.

Stefan Missy

Beim Spiel HSV gegen Mainz gab es technische Probleme, nicht alle Daten wurden übermittelt.