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Zwei Schlüsselfiguren: Neuzugang Santiago Garcia (l.h.) und Doppeltorschütze Nils Petersen (l.v.) freuen sich über den Derby-Sieg
Zwei Schlüsselfiguren: Neuzugang Santiago Garcia (l.h.) und Doppeltorschütze Nils Petersen (l.v.) freuen sich über den Derby-Sieg

Ruhigere Fahrwasser im Blick

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Hamburg - Noch lange nach dem Abpfiff feierten die Spieler von Werder Bremen und die rund 4.000 mitgereisten Fans in der Hamburger Imtech Arena. Mit dem wurde der Frust der vergangenen Wochen mit drei Niederlagen in Folge vorerst beiseite gefegt.

1.366 Minuten Frust enden

"Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann ist die negative Presse da und die Fans sind unzufrieden. Die Kritik ist dann berechtigt und dem müssen wir uns stellen. Wir haben aber bewiesen, dass wir kühlen Kopf bewahren können", sagte Nils Petersen nach der Partie im bundesliga.de-Interview.



Für den 24-jährigen Stürmer war der Erfolg in zweierlei Hinsicht ein Grund zum Jubeln: Denn mit seinem Doppelpack bescherte er den Bremern nicht nur die drei Punkte, sondern beendete auch seine Negativserie von 1.366 Minuten ohne Treffer.

"Die zwei Tore sind für mich eine schöne Sache. Für einen Stürmer ist es nie toll, wenn man nicht trifft - und dann auch noch eine so lange Zeit. Da kann sich glaube ich jeder in die Situation hineinversetzen. Aber jetzt hört endlich die Minutenzählerei auf. Ich hoffe, dass es in den nächsten Spielen so weiter geht", freute sich der Torjäger.

Garcia überzeugt durch Souveränität



Neben Petersen sorgte ein Neuling bei Werder für positive Schlagzeilen. Santiago Garcia kam zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Und das von Beginn an auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette.

Der baumlange Argentinier zeigte dabei keinerlei Nervosität und hätte nach sechs Minuten mit einem feinen Schuss aus 20 Metern beinahe die Führung erzielt. Aber auch ohne Treffer konnte sich seine Premieren-Statistik sehen lassen.

Selbstkritischer Neuzugang



Mit 11,79 Kilometern absolvierte er das größte Laufpensum auf dem Platz, er gewann 17 Zweikämpfe und hatte mit 50 die drittmeisten Ballkontakte aller Werder-Spieler. Ganz zufrieden war Garcia jedoch nicht.

"Das war eigentlich ganz in Ordnung. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns alle ein paar Nachlässigkeiten geleistet. Da müssen wir das ein oder andere besser machen", sagte er gegenüber bundesliga.de.

Hunt hofft auf "ruhigeres Fahrwasser"



Wichtig war, dass er der Viererkette zusammen mit Luca Caldirola, Assani Lukimya und Clemens Fritz wieder eine gewisse Stabilität zurückgebracht hat. Der Sieg in Hamburg war bereits das dritte Zu-Null-Spiel in dieser Saison - mehr schaffte Werder in der kompletten Vorsaison nicht.

"Wir haben jetzt die Hälfte unserer Spiele zu Null gewonnen. Ich hoffe, dass wir Konstanz reinbringen. Mit so einer Leistung haben wir mit dem Abstieg nichts zu tun. Meine Hoffnung ist es, dass wir mit dem Sieg in etwas ruhigeres Fahrwasser kommen und weniger Aufs und Abs erleben", erklärte Spielmacher Aaron Hunt.

Fritz: "Jeder Punkt tut uns gut"



Für Trainer Robin Dutt, der seiner Mannschaft die "nötigen Gier und Galligkeit" attestierte, wird es in der kommenden Woche nun vornehmlich darum gehen, die Erwartungen an der Weser trotz des Sieges klein zu halten.

Kapitän Clemens Fritz weiß aus der Vorsaison noch genau, wie oft sich ein möglicher Aufwind dann doch bloß als laues Lüftchen herausstellte. Nur selten konnte Werder nach einem Auswärtssieg den Aufwärtstrend im nächsten Heimspiel bestätigen.

"Ich will mich nicht jede Woche nach dem Spiel hinstellen und über Tendenzen und Entwicklungen sprechen. Es gilt weiterhin: Jeder Punkt muss hart erarbeitet werden, jeder Punkt tut uns gut", sagte Fritz.

Einstellung und Mentalität als Basis



Gegen den 1. FC Nürnberg könnten sich die Bremer mit einem Sieg erst einmal kräftig von den Abstiegsrängen distanzieren. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung derzeit auf die Franken auf Rang 16.

Derby-Matchwinner Petersen gibt die Marschroute vor: "Uns ist klar, dass es da wieder von Null losgeht. In der letzten Saison sind wir häufig auf die Schnauze gefallen, wenn wir dachten, dass wir mit einem Sieg schon die Wende eingeläutet haben. Das soll uns nicht noch einmal passieren. Wenn wir die Einstellung und die Mentalität vom HSV-Sieg an den Tag legen, ist mir aber um die Zukunft nicht bange."

Aus Hamburg berichtet Michael Reis