26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Mit einem Unentschieden gegen den BVB bestätigte Hoffenheim den Aufwärtstrend. Torschütze Sven Schipplock (r.) war mit dem Punkt zufrieden
Mit einem Unentschieden gegen den BVB bestätigte Hoffenheim den Aufwärtstrend. Torschütze Sven Schipplock (r.) war mit dem Punkt zufrieden

"Richtig guter Fußball" - Entwicklung erkennbar

xwhatsappmailcopy-link

Sinsheim - 1899 Hoffenheim hat allen Grund, sich durch das 2:2 gegen starke Dortmunder bestätigt zu fühlen. Vor allem spielerisch ist die Aufwärtsentwicklung unverkennbar.

Spiel zweier Halbzeiten

Sven Schipplock war nicht der Einzige, der fand, dass auch turbulente Spiele ruhig einmal mit einem Unentschieden enden dürfen. "Die Dortmunder hatten nach dem 2:2 noch ein paar extreme Hochkaräter", sagte der Hoffenheimer Angreifer. "Da geht das 2:2 schon in Ordnung." Das fand auch der unermüdliche Mittelfeldmann Eugen Polanski: "Ich glaube, beide Mannschaften können mit dem 2:2 ganz gut leben."

Tatsächlich hatte die Borussia allein in den Schlussminuten noch drei Mal einen dritten Treffer auf dem Fuß - die TSG, die den ersten Durchgang klar dominiert hatte, hätte also durchaus mit leeren Händen aus dem letzten Heimspiel des Jahres 2013 gehen können. Gerecht wäre das dann allerdings nicht gewesen. Schließlich hatten auch die Hoffenheimer einen starken Auftritt hingelegt, mit Ausnahme der Situation, die zum ersten Dortmunder Treffer führte, intelligent verteidigt und ansonsten vor allem im Offensivspiel die Qualität gezeigt, die ihr in der Branche nachgesagt wird. Dabei zeigten vor allem Roberto Firmino und Kevin Volland immer wieder ihre Extraklasse.

Die zwischenzeitliche 2:0-Führung, herausgeschossen durch Tore von Schipplock (17.) und dem siebten Saisontreffer von Volland (37.) war zu diesem Zeitpunkt schlicht und einfach die logische Folge des Hoffenheimer Spiels, das sich zudem durch eine gute Balance aus Offensive und Defensive auszeichnet: "Gegen die Dortmunder Offensive ist es wahnsinnig schwer zu verteidigen“, fand Innenverteidiger Jannik Vestergaard. Unterm Strich sei das allerdings ganz gut gelungen.

Aufwärtstrend unverkennbar

Tatsächlich hat die Elf unter Markus Gisdol, der die Borussen als "unser großes sportliches Vorbild" bezeichnete, in den letzten Wochen und Monaten vor allem spielerisch zugelegt, die Passfolgen laufen nun deutlich schneller, die Fehlpässe wurden reduziert. Zuletzt legte die junge Truppe offenbar auch in Sachen Cleverness zu. Bestes Beispiel: Vor dem zweiten Treffer hätte Sebastian Rudy selbst abziehen können und hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit getroffen, doch er legte auf den Kollegen Volland ab, der noch einen Tick besser stand und prompt die zwischenzeitliche 2:0-Führung erzielte. Dass solch eine Führung gegen einen Gegner wie die Borussia nicht verteidigt werden kann, wenn zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt der Anschlusstreffer fällt, fand man im Hoffenheimer Lager eher selbstverständlich. Keeper Jens Grahl, der das besagte 1:2 durch einen Fangfehler ermöglicht hatte, gelobte jedenfalls Besserung: "Offenbar habe ich bei der Aktion schon an den Abwurf gedacht. Das muss ich jetzt schnell abhaken."

Einen Haken kann die TSG auch hinter den bisherigen Saisonverlauf machen. Zwar fehlt dem Tabellenelften, der am kommenden Samstag in Braunschweig die Chance auf drei Punkte nutzen will, der ein oder andere Zähler zum perfekten Glück. Doch insgesamt ist die fußballerische Aufwärtsentwicklung nach der gründlich verkorksten vergangenen Saison unübersehbar.

Das fand dann auch Jürgen Klopp, der sich nach der Pressekonferenz herzlich von seinem Kollegen Markus Gisdol verabschiedete: "Hoffenheim hat einen tollen Weg eingeschlagen und spielt richtig guten Fußball."

Aus Sinsheim berichtet Christoph Ruf