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Das Auftaktspiel gegen Südkorea ging für die Griechen mit 0:2 verloren
Das Auftaktspiel gegen Südkorea ging für die Griechen mit 0:2 verloren

Rehhagel rührt gegen Nigeria Beton an

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Aller Kritik aus der Heimat zum Trotz setzt Griechenlands Nationaltrainer im zweiten WM-Gruppenspiel am Donnerstag (ab 15:45 Uhr im Live-Ticker) gegen Nigeria auf die totale Defensive.

Drei Innenverteidiger sollen den Super Eagles die Flügel stutzen und die zweite Niederlage nach dem 0:2 zum Auftakt gegen Südkorea, die aller Voraussicht nach das vorzeitige Aus bedeuten würde, verhindern.

"Wir müssen sehen, dass wir unser Tor sauber halten", sagte Rehhagel am Mittwoch nach dem Abschlusstraining in Bloemfontein und verteidigte seine Defensivtaktik: "Das ist schon immer unsere Spielweise gewesen. Als ich angefangen haben, waren wir in der Weltrangliste von Platz 65, jetzt sind wir 13., und zwischendurch waren wir schon sogar Zehnter. Das ist die nackte Wahrheit. Wenn wir irgendwann mal Ronaldo, Kaka oder Messi haben, dann können wir auch dementsprechenden Fußball spielen."

Mannschaft steht hinter Rehhagels Taktik

Die Mauertaktik von "König Otto", die daheim Medien und Fans harsch kritisieren, findet in der Mannschaft noch immer Unterstützung. "In den wichtigen Begegnungen der vergangenen Jahre haben wir immer aus einer kompakten Defensive heraus auf Konter gespielt. Das müssen wir beibehalten", sagte Stürmer Dimitris Salpingidis.

Die Viererkette, die von den Südkoreanern zum Auftakt mehrmals auseinandergenommen worden war, soll entweder der angeschlagene Vangelis Moras oder Christos Patsatzoglou in der Mitte verstärken. "Wir haben in den letzten Spielen in der ersten Halbzeit immer zwei Tore kassiert, das darf uns diesmal nicht passieren", sagte Rehhagel.

"Könnten die letzten Tage sein, die wir gemeinsam verbringen"

Nachdem der Trainer gegenüber der Mannschaft schon über seinen Abschied gesprochen hatte, wollte er sich dazu am Mittwoch nicht dazu äußern. "Nur Fragen zum Spiel", hieß es. In Griechenland sehnt die Presse indes das Ende der Ära des 71-Jährigen herbei.

"Otto hat einen guten Abgang verdient", schrieb die Zeitung Exedra, "lasst uns die WM mit Anstand zu Ende bringen." Der älteste Trainer der WM-Geschichte, dessen Vertrag nach der Weltmeisterschaft ausläuft, hatte seine Spieler bereits auf das nahende Ende der Zusammenarbeit eingestimmt: "Es könnten die letzten Tage sein, die wir gemeinsam verbringen."

Keine Entscheidung während der WM

Die offizielle Sprachregelung der Griechen ist jedoch, dass noch keine Entscheidung über die Zukunft des EM-Helden von 2004 gefallen sei. "Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die nächsten Spiele. Es hat sich nichts geändert: Wir werden nach der WM mit Otto sprechen", sagte Verbandssprecher Mikalis Tsapidis.

Intern hat König Otto die Kritiker zum Schweigen gebracht. Kapitän Georgios Karagounis, der nach seiner Auswechselung zur Halbzeit gegen Südkorea stinksauer eine Aussprache mit dem Trainer gefordert hatte, entschuldigte sich bereits für sein Verhalten. "Das ist im Eifer des Gefechts passiert", sagte der Mittelfeldspieler und versicherte dem Coach: "Ich stehe voll und ganz hinter dem Trainer und der Mannschaft."

Nigeria kämpft gegen Negativserie

Während die bei Weltmeisterschaften weiter tor- und punktlosen Griechen wohl schon um ihre letzte Chance spielen, ist die Ausgangssituation für Nigeria etwas freundlicher. Nach dem 0:1 gegen Argentinien kommen nun die vermeintlich leichten Gegner. "Wir müssen ganz einfach drei Punkte holen", sagte Wolfsburgs Stürmer Obafemi Martins: "Wir haben immer noch eine gute Chance."

Allerdings kämpfen die "Super Eagles" gegen eine mittlerweile beachtliche Negativserie. Seit dem 1:0 gegen Bulgarien in der Vorrunde 1998 haben sie sechs WM-Spiele nicht gewonnen, davon fünf verloren. "Ich weiß, dass meine 'Super Eagles' mit dieser Situation sehr gut klarkommen werden", sagte Trainer Lars Lagerbäck: "Die Stimmung ist sehr positiv."

Einer drängt besonders auf einen Einsatz: Stürmer Nwankwo Kanu, der Olympiasieger von 1996, der seine dritte WM bestreitet. "Ich weiß, dass ich nicht bis 50 spielen kann", sagte der 33-Jährige: "Dies wird meine letzte WM sein, aber ich fühle, dass ich noch immer einiges bieten kann."

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Griechenland: 12 Tzorvas - 2 Seitaridis, 16 Kyrgiakos, 5 Moras (3 Patsatzoglou), 8 Papadopoulos, 15 Torosidis - 21 Katsouranis, 10 Karagounis - 14 Salpingidis, 7 Samaras - 17 Gekas. Trainer: Rehhagel

Nigeria: 1 Enyeama - 17 Odiah, 2 Yobo, 6 Shittu, 3 Taiwo - 11 Odemwingie (19 Obasi), 20 Etuhu, 15 Haruna, 14 Kaita - 8 Yakubu, 18 Obinna (9 Martins). Trainer: Lagerbäck

Schiedsrichter: Oscar Ruiz (Kolumbien)