26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Die Szene des Spiels: In der 70. Minute gelangt der Ball durchs Netz ins Tor
Die Szene des Spiels: In der 70. Minute gelangt der Ball durchs Netz ins Tor

Reaktionen zum Tor von Stefan Kießling

xwhatsappmailcopy-link

Sinsheim - Die 70. Minute der Partie 1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen () sorgt für Diskussionsstoff: Stefan Kießling köpft den Ball nach einem Eckstoß Gonzalo Castros an das linke Außennetz. Der Ball gelangt durch ein Loch im Tornetz in den Kasten, Schiedsrichter Dr. Felix Brych entscheidet auf Tor. bundesliga.de präsentiert die Reaktionen aller Beteiligten.

Dr. Felix Brych (Schiedsrichter der Partie bei Sky):

"Es war eine schwierige Situation, ich hatte kleine Zweifel, aber die Reaktionen der Spieler waren eindeutig. Es gab kein Anzeichen, dass es ein irreguläres Tor sein könnte. Deshalb habe ich Tor gegeben. Ich habe mich mit Stefan Kießling ausgetauscht. Aber niemand, auch er nicht, hat mir gesagt, dass es kein Tor war. Der Ball lag im Netz, für alle auf dem Platz war es ein regulärer Treffer. Jetzt weiß ich auch, dass es nicht so war. Es ist keine tolle Situation, dass ich ein Tor gegeben habe, das keines war. Bis zum Anstoß hätte ich die Entscheidung noch ändern können."

Stefan Kießling (Torschütze):

"Ich habe im ersten Moment gedacht, der Ball geht nicht rein, aber dann zappelte er im Netz. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass ich überrascht war, es aber nicht genau gesehen habe. Ich bin eigentlich schon ehrlich, wenn ich etwas sehe. Ich habe es aber nicht gesehen, weil ich mich weggedreht habe. Das ist eine blöde Situation für mich. Ich wurde von den Zuschauern richtig übel beleidigt, obwohl ich persönlich nicht wirklich was dafür kann."

Dr. Rainer Koch (zuständiger DFB-Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen):

"Dass ein solches Phantomtor als ungerecht empfunden wird, können wir alle absolut nachvollziehen. Der reflexartige Ruf nach einer Wiederholung des Spiels ist verständlich, aber wir wissen aus der Vergangenheit auch, wie sehr die Fifa die Tatsachenentscheidung eines Schiedsrichters schützt. Entscheidend ist für uns, welche Möglichkeiten uns die sportrechtlichen Statuten und Vorgaben überhaupt geben, denn letztlich ist die FIFA bei einer solchen Entscheidung maßgeblich."

Alexander Rosen (Leiter Profifußball 1899 Hoffenheim):

"Der Schiedsrichter muss sich nicht bei mir entschuldigen. Er hat es ja ganz sicher nicht absichtlich gemacht. Das ist doch klar. Ich habe die Szene völlig ungläubig verfolgt. Man hat gleich an der Reaktion der Leverkusener gesehen, dass der Ball nicht im Tor war. Das war nur ein halbgare Freude. Ich bin mir relativ sicher, dass der Schiedsrichter nicht wusste, dass der Ball drin war. Die Szene war absolut skurril."

Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen):

"Uns ist das natürlich auch unangenehm, denn so wollen wir nicht gewinnen. Aber wir können ja nichts dafür. Es gefällt mir nicht, dass wir jetzt als böse Buben dastehen. Stefan Kießling war sich auch nicht sicher, er hatte auch kein gutes Gefühl. Ich bin ratlos, ich gehe von einem Hoffenheimer Protest aus. Das ist ja alles furchtbar, es gibt nur Verlierer. Und ich habe gedacht, ich habe im Fußball schon alles erlebt."

Andreas Beck (Kapitän 1899 Hoffenheim):

"Ich dachte, irgendwas stimmt mit meinen Augen nicht. Ich habe vor dem Wiederanpfiff den Kontakt zum Schiedsrichter gesucht, der hat aber gesagt, dass er keinen Kommentar dazu abgeben will. Er blieb stur, schien aber auch in Gedanken versunken zu sein."

Markus Gisdol (Trainer 1899 Hoffenheim):

"Ich will dem Spieler keinen Vorwurf machen. Stefan ist ein guter Sportsmann. Er hat es quasi über sich ergehen lassen, dass es ein Tor war. Ich bin schon lange für den Videobeweis. Es geht ja nur um Tor oder nicht Tor."

Samit Hyypiä (Trainer Bayer Leverkusen):

"Das ist kein schönes Gefühl, so will man nicht gewinnen. Ich bin schon immer für den Videobeweis. Die Schiedsrichter-Arbeit ist nicht einfach. Alles was hilft, wäre gut für den Sport."

Thomas Helmer (Schütze des Phantom-Tores 1994 bei sport1):

"Es geht um Sekunden, und du weißt als Schütze selbst nicht so genau, ob er drin war. Kießling wird auch überlegt haben: Was mach' ich jetzt, was ist passiert. Und diese Sekunden entscheiden darüber, bist du jetzt der liebe Junge oder der böse Bube."