Im Januar 2019 verstärkt Tyler Adams das Mittelfeld von RB Leipzig - © Photo by Frederick Breedon/Getty Images
Im Januar 2019 verstärkt Tyler Adams das Mittelfeld von RB Leipzig - © Photo by Frederick Breedon/Getty Images
bundesliga

US-amerikanisches Talent für RB Leipzig: Fünf Dinge über Winter-Neuzugang Tyler Adams

xwhatsappmailcopy-link

Leipzig – Den eh schon talentierten Kader im Winter mit einem weiteren starken Youngster verstärken? Für RB Leipzig kein Problem! Tyler Adams kommt von den New York Red Bulls nach Sachsen – ein US-Amerikaner, der bereits früh den Durchbruch im "Big Apple" schaffte. Doch wer ist der 19-Jährige überhaupt? bundesliga.de sagt es Euch.

"Wir haben die Entwicklung von Tyler Adams schon über einen längeren Zeitraum intensiv verfolgt. Er war in dieser Saison bei den New York Red Bulls mit seinen erst 19 Jahren ein absoluter Leistungsträger und ist darüber hinaus auch schon seit November 2017 US-Nationalspieler", gibt RB Leipzigs Trainer Ralf Rangnick dem jungen Neuzugang jede Menge Vorschusslorbeeren mit auf den Weg: "Wir sind überzeugt davon, dass Tyler in der Lage ist, uns im zentralen Mittelfeld sofort zu verstärken."

Tyler Adams (l.) mit Werder Bremens Sturmtalent Josh Sargent - Mike Hewitt/Getty Images

So begann Adams’ Karriere

Am 14. Februar 1999 in Wappinger im US-Bundesstaat New York geboren, machte Adams schon früh die ersten Schritte in Richtung einer Laufbahn als Fußballer. Mit zehn Jahren schaffte er den Sprung in das Entwicklungsprogramm der New York Red Bulls und war fortan nicht mehr zu stoppen. Trotz der Aufnahme in das U17-Programm des US-Verbands in Florida blieb Adams weiterhin als Schüler an seiner Highschool in Wappinger und lernte aus der Ferne dort weiter. "Ich vermisse den sozialen Aspekt, das ist hart für jedes Kind in meinem Alter", sagte Adams, der 2017 seinen Abschluss machte. "Aber ich habe die Chance, auf professionellem Niveau Fußball zu spielen. Diese Chance kommt nicht jeden Tag", betont der Youngster. Es hat sich definitiv ausgezahlt: Im November 2017 wurde Adams erstmals ins US-Team berufen und seitdem neun Spiele absolviert.

Großer Ehrgeiz

Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr – bereits früh verschrieb sich Adams voll und ganz seinem Traum vom Fußball. "Es gab einen Punkt, wo wir ihm als Eltern sagen mussten, dass es vielleicht nicht ganz realistisch ist", erklärte seine Mutter, Mellisa Russo, als sie auf die Ambitionen ihres Sohns angesprochen wurde. "Tyler sagte aber niemals, dass er etwas anderes werden wollen würde. Vielleicht Architekt, ein-zweimal. Als Eltern ist das großartig: Du hoffst immer, dass dein Kind etwas machen wird, was er liebt", so Russo. Und diese Leidenschaft trägt Früchte: Im März 2015 wird Adams als erster Spieler bei der 2. Mannschaft der New York Red Bulls vorgestellt und schafft noch im selben Jahr den Sprung zu den Profis. Sein MLS-Debüt folgte 2016, 2018 ist er endgültig in der Startformation angekommen und führt New York ins Halbfinale der CONCACAF Champions League.

In New York avancierte Tyler Adams ab 2016 zum Stammspieler - Harry How/Getty Images

Henry, Cahill & Co.: Prominente Vorbilder

Wer bei den New York Red Bulls groß geworden ist, der konnte sich in den vergangenen Jahren aus nächster Nähe viel von absoluten Ausnahmekönnern abschauen. Der brasilianische Freistoßkünstler Juninho gab sich ebenso ein Stelldichein im "Big Apple" wie der australische Rekordtorschütze Tim Cahill, der von 2012 bis 2015 für die Red Bulls aktiv war. Der größte Name war jedoch ein anderer: Der französische Weltklasseangreifer Thierry Henry schnürte vier Jahre lang die Fußballschuhe für das New Yorker Team. Auch wenn Adams aufgrund des gewaltigen Altersunterschieds niemals gemeinsam mit der Arsenal-Ikone auf dem Feld stand, spielte der US-Youngster dennoch eine Rolle bei einem der spektakulärsten MLS-Treffer des Welt- und Europameisters. Gegen Columbus verwandelte Henry im September 2012 eine Ecke direkt. Und wer gab ihm als Balljunge die Kugel vor der Standardsituation? Tyler Adams!

Wiedersehen mit Marsch

Auf ein bekanntes Gesicht wird Adams in Leipzig auf jeden Fall treffen: Jesse Marsch, vor der Saison als Rangnicks Co-Trainer vorgestellt, war von 2015 bis 2018 Cheftrainer der New York Red Bulls und somit auch für die starke Entwicklung des US-Youngsters verantwortlich. Das Potenzial des Leipziger Neuzugangs stach Marsch besonders ins Auge, als Adams neben Christian Pulisic (Borussia Dortmund) die Hauptrolle bei U17-Auswahl der USA spielte. "Da waren viele talentierte Spieler auf dem Platz und Tyler ragte heraus. Pulisic machte damals ein sehr gutes Spiel – und Tyler war nicht weit davon entfernt. Das ließ mich aufhorchen", so Marsch. Auf allzu viel Rückendeckung darf Adams aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit allerdings nicht hoffen. "Ich werde ihn nicht wie einen 18-Jährigen, sondern wie einen normalen Teil unserer Mannschaft behandeln. Wir haben hohe Erwartungen und Ansprüche – es liegt an ihm, aber wir werden ihm helfen, jeden Tag besser zu werden."

Entscheidung für Leipzig

Nach zwei Jahren als Stammspieler im MLS-Team wagt Adams nun den Sprung nach Europa – und sucht sich dafür mit Leipzig eine über die Grenzen hinaus für herausragende Talentförderung bekannte Station aus. "Als junger Spieler ist es für mich etwas ganz Besonderes, bald in der Bundesliga auflaufen zu dürfen, denn diese Liga kommt mir in den Sinn, wenn ich an die Top-Ligen der Welt denke. Viele junge Talente haben in der Bundesliga den nächsten Sprung in ihrer Entwicklung gemacht. Gerade RB Leipzig setzt auf genau diese Ausrichtung, weshalb der Wechsel für mich ein toller Schritt ist, um mich weiter zu verbessern", sagt Adams. In der Bundesliga wird er damit ein weiteres US-Gesicht mit viel Talent sein – neben Pulisic schaffte zuletzt auch Weston McKennie (FC Schalke 04) den Durchbruch. Die Vorfreude bei Adams ist riesig: "Für mich ist es die Chance, mich auf Top-Niveau zu beweisen und mich mit Freunden und Landsleuten wie Christian Pulisic von Dortmund und Weston McKennie von Schalke messen zu können. Ich freue mich auf die großartige Atmosphäre in den deutschen Stadien sowie die vielen neuen Erfahrungen, die ich nun in Europa sammeln kann."