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Rodolfo Esteban Cardoso trainiert seit 2008 die Reservemannschaft des Hamburger SV
Rodolfo Esteban Cardoso trainiert seit 2008 die Reservemannschaft des Hamburger SV

"Qualität und Wille zum Sieg sind da"

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Hamburg - Es gibt nicht viele Spieler in der Bundesliga, die für Werder Bremen und den Hamburger SV gespielt haben. Rodolfo Esteban Cardoso gehört zu ihnen. Mehr noch. Dem Argentinier gelang das Kunststück, in Nordderbys jeweils für beide Vereine zu treffen. bundesliga.de hat den heutigen Trainer des HSV II zum Gespräch gebeten.

bundesliga.de: Das interessanteste Spiel des 5. Spieltages ist sicherlich das Nordderby Werder Bremen gegen den Hamburger SV. Sie haben für beide Vereine gespielt. Was für ein Derby erwarten Sie?

Rodolfo Esteban Cardoso: Ich erwarte ein spannendes Spiel. Werder ist sehr gut in die Saison gestartet. Der HSV muss aufgrund des Tabellenstandes unbedingt punkten. Und glauben Sie mir: Ich sehe die Mannschaft jeden Tag neben uns auf dem Trainingsplatz trainieren. Das Potenzial ist vorhanden, schnell da unten raus zu kommen. Wenn die Mannschaft das umsetzt, was sie sich dort erarbeitet, werden wir ein interessantes und abwechslungsreiches Spiel sehen.

bundesliga.de: Welche Erinnerungen verbinden Sie persönlich mit dem Nordderby?

Cardoso: Das Derby ist immer etwas Besonderes, für jeden, der dabei ist, und natürlich auch für die Fans. Ich werde noch heute oft darauf angesprochen - gerade in den Tagen davor. Die Stimmung im Stadion ist einzigartig. Es ist ein absolutes Highlight und beide Teams werden mit sehr viel Herz spielen.

bundesliga.de: Werder hat nach einer enttäuschenden Saison einen guten Start in der Bundesliga hingelegt. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in Bremen?

Cardoso: Thomas Schaaf hatte in der vergangenen Serie einige Probleme. Aber es zeichnet Bremen aus, auch in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren. Werder ist im Pokal gegen Heidenheim ausgeschieden, trotzdem haben sie sich jetzt stabilisiert und stehen zu Recht auf dem 3. Platz.

bundesliga.de: Worauf muss der HSV besonders achten? Wo liegen die Stärken von Werder?

Cardoso: Werder hat mit der Raute im Mittelfeld und zwei Spitzen ein eingespieltes System, das sie jetzt wieder verinnerlicht haben. Jeder weiß in jeder Situation, was er zu tun hat. Dazu haben sie Ausnahmespieler wie Claudio Pizarro, die den Unterschied ausmachen können. Der HSV muss kompakt stehen und an seine eigene Stärke glauben. Ich habe das Training des HSV in den letzten Tagen verfolgt und weiß, dass unsere Elf Werder schlagen kann. Die Qualität und der Wille zum Sieg sind da.

bundesliga.de: In der Bundesliga haben Sie auch für den SC Freiburg gespielt, der nun in München antritt. Sie waren beim legendären 5:1 des Sportclub dabei und erzielten zwei Tore. Ein solches Ergebnis wäre heute sicher undenkbar, oder?

Cardoso:(lacht) Wenn man sich die heutige Bayern-Mannschaft anschaut, ja! Aber wir hatten damals eine super Mannschaft und haben mit viel Euphorie eine überragende Saison gespielt. Was damit möglich ist, sieht man jedes Jahr auch bei anderen Mannschaften. Die Zeit in Freiburg werde ich aber nie vergessen.

bundesliga.de: Wie sehr verfolgen Sie noch den SC Freiburg?

Cardoso: Freiburg wird immer etwas ganz Besonderes für mich bleiben. Zu Beginn meiner Zeit beim SC habe ich beim Präsidenten Achim Stocker, der vor zwei Jahren leider gestorben ist, zuhause gewohnt. Das war wie eine zweite Familie. Noch heute habe ich einige sehr gute Kontakte und verfolge natürlich auch die Entwicklung des Clubs. Ich habe mich sogar für Papiss Demba Cisse gefreut, der in der letzten Spielzeit mein Uralt-Rekord an erzielten Bundesligatoren geknackt hat.

bundesliga.de: Ist Bayern München der Topfavorit auf den Titel?

Cardoso: Auf jeden Fall. Das war immer so und wird sich so schnell auch nicht ändern.

bundesliga.de: Was erwarten Sie von der Saison ganz allgemein? Wo landet der HSV?

Cardoso: Ich denke, dass München, Dortmund und Leverkusen den Titel unter sich ausmachen werden. Vielleicht kommt noch eine Überraschungsmannschaft hinzu. Für den HSV geht es in erster Linie darum, so schnell wie möglich unten heraus zu kommen. Über alles andere brauchen wir uns noch keine Gedanken zu machen.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski