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Maxim Choupo-Moting lässt sich nach dem 1:0-Erfolg über Frankfurt von den Anhängern abklatschen (© imago)
Maxim Choupo-Moting lässt sich nach dem 1:0-Erfolg über Frankfurt von den Anhängern abklatschen (© imago)

Prophet Hafner, Derbyheld Choupo-Moting

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Mainz - Klaus Hafner traut man vieles zu. Der Stadionsprecher vom 1. FSV Mainz 05 ist ein Einpeitscher wie man ihn selten findet, ein Mainzer Original und Karnevalsunikum obendrein. Aber ein Hellseher? Bei der Vorstellung des Spielers vor dem gegen Eintracht Frankfurt sagte er über den Mainzer Ersatzspieler Maxim Choupo-Moting: "Wenn der kommt, rappelt es im Gebälk."

Mainz baut Punktepolster auf Tabellenkeller aus

Choupo-Moting wurde in der 61. Minute von Trainer Thomas Tuchel für Niki Zimling eingewechselt. Und als der Ball zwei Minuten vor dem Abpfiff nach einer Flanke des überragenden Zdenek Pospech - noch abgefälscht vom Frankfurter Verteidiger Bastian Oczipka - in den Strafraum der Frankfurter flog, lauerte am langen Pfosten: Choupo-Moting.



Der Offensivspieler sprang hoch, "genau zwei Zentimeter" höher als Frankfurts Sebastian Jung, wie dieser später erzählte, und köpfte die Kugel tatsächlich ins "Gebälk". Das Derby war entschieden, Mainz gewann 1:0 gegen Frankfurt, die Fans der Nullfünfer lagen sich in den Armen und der schwergewichtige Hafner hüpfte fast so hoch wie Choupo-Moting bei seinem Kopfball.

"Wir haben uns mit diesen drei Punkten Luft verschafft gegenüber der Eintracht und nach unten", stellte der Siegtorschütze hinterher erleichtert fest. Mainz hat mal wieder ein entscheidendes Spiel gewonnen und sich ins Mittelfeld der Tabelle abgesetzt, die Nullfünfer haben nun 16 Zähler, die Eintracht nur zehn.

Schon am Montagmorgen machte sich der Derbyheld auf dem Weg zum entscheidenden WM-Qualifikationsspiel seiner Kameruner gegen Tunesien. Zuvor erzählte er aber noch, wie Tuchel seine Spieler in der Halbzeit auf den vielleicht späten Erfolg eingeschworen hatte. "Der Trainer hat uns mit Statistiken erklärt, dass die Eintracht zuletzt in den letzten Minuten immer ein Gegentor bekommen hat. So ist es auch diesmal wieder gekommen", berichtete der 24-Jährige, der aufgrund einer langwierigen Knieverletzung derzeit nur als Joker aufgeboten wird. "Das ist okay", sagt der Offensivspieler.

Torwart Karius überzeugt den Coach auf ganzer Linie



Der Sieg der Mainzer war nicht unverdient, sie hatten sich nach anfänglicher Unterlegenheit in diese Partie richtig reingewühlt und in der entscheidenden Phase einen einen Tick mehr Power, einen Tick mehr Konzentration und einen Tick mehr Glück. "Wir haben uns Minute für Minute gesteigert", freute sich Tuchel, der den enormen Aufwand seiner Mannschaft lobte. Nun freuen sich die Mainzer auf die Länderspielpause. Vor allem Torwart Loris Karius, der erstmals in die Startelf rutschte, weil Heinz Müller (verletzt) und Christian Wetklo (gesperrt) fehlten.

Kurioserweise war der 20-Jährige aus erzieherischen Gründen zuletzt in die U23 abgeschoben, gestern sagte er nun: "Ein Derby-Sieg bei meinem ersten Bundesliga-Einsatz von Beginn an, das ist ein perfekter Tag." In zwei Wochen in Bremen steht Karius wieder im Tor - da legte sich Tuchel bereits fest. Und Choupo-Moting ist dann vielleicht mit Kamerun für die WM qualifiziert. Vielleicht weiß Klaus Hafner in diesem Fall ja aber schon mehr.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter