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Noch lange nicht in Rente

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München - Festtage hat Gerd Müller während seiner Fußballer-Karriere schon oft gefeiert. Am Mittwoch kommt noch ein ganz persönlicher Ehrentag dazu, denn der "Bomber der Nation" wird 65.

1965 gab Müller sein Debüt für den FC Bayern in der Bundesliga und der Stürmer hat in den folgenden 14 Jahren für die Münchner Rekorde gesetzt und folglich Geschichte in der höchsten deutschen Spielklasse geschrieben. Ein paar Bestmarken sind bis heute ungebrochen.

Erfolgssaison 1971/72

Die Spielzeit 1971/72 war ein Jahr wie im Rausch in München. Für den FCB, der sich in einem Herzschlagfinale gegen Schalke 04 zum 3. Mal die Deutsche Meisterschaft sicherte; für die "Weltstadt mit Herz", die im Sommer die Olympischen Spiele ausrichten durfte; vor allem aber für Müller, der in der Saison alle Rekorde brach. Mit 40 Treffern stellte Gerd Müller in der Bundesliga damals wohl eine Bestleistung für die Ewigkeit auf.

Denn es "müllerte" kräftig, und wohin der Ball auch rollte oder gegen wen es auch ging - "kleines, dickes Müller" war schon da und stand goldrichtig. Der Ball und der Bomber schienen wie mit zwei Magneten verbunden.

Zur Einweihung des Olympiastadions gegen die damalige UdSSR (4:1) traf Müller gleich vier Mal ins Netz, nur 23 Tage später schoss er schon wieder zwei Tore zum 3:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Endspiel der Europameisterschaft in Brüssel gegen denselben Gegner.

Über 100 Bayern-Tore, 40 von Müller

Auch den FC Bayern trieb Müller in einsame Höhen. Fast die Hälfte steuerte er zum stürmischen Rekord der Münchner (101:38 Tore) bei - über 100 Tore gab es davor und danach in der Bundesliga nie wieder.

Dennoch sicherten sich die Bayern erst am letzten Spieltag vor der Rekordkulisse von 80.000 Zuschauern im Olympiastadion mit einem 5:1 gegen den nur einen Punkt zurückliegenden Verfolger Schalke 04 den Titel. Es war der Beginn einer goldenen Ära, die zu drei Triumphen im Europapokal der Landesmeister (1974 bis 1976) führte.

Der "Kaiser" zieht seine Krone

Selbst Franz Beckenbauer blieb da nur noch neidlose Anerkennung. "Alles, was der FC Bayern geworden ist, verdankt er Gerd Müller", sagte der "Kaiser" ein paar Jahrzehnte später - und traf damit durchaus den Punkt. 365 Tore in 427 Bundesliga-Spielen für den FC Bayern, 68 Tore in 62 Länderspielen, darunter der entscheidende Treffer zum 2:1 im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande - kein Mittelstürmer der Welt brachte es auf eine solche Erfolgsquote.

Im Sommer 1965 war Gerd Müller zu den Bayern gekommen. Ein stämmiger Bursche aus der schwäbischen Kreisstadt Nördlingen - er blieb 14 Spielzeiten. Seine Karriere beendete Müller dann 1982 in den USA.

Rückkehr zu den Bayern

1985 kehrte Müller nach Deutschland zurück. Und der damalige FCB-Manager Uli Hoeneß holte seinen ehemaligen Teamkollegen zurück an die Säbener Straße. Heute arbeitet Müller als Co-Trainer unter Hermann Gerland für die U 23 des FC Bayern. An die Rente wird daher noch lange kein Gedanke verschwendet.

Seinen Geburtstag wird Gerd Müller am Mittwoch im engsten Familienkreis feiern, und die Bayern wollen ihm mit einem Sieg im Champions-League-Spiel bei Cluj am gleichen Abend einen Sieg schenken. "Wir werden alles dafür tun, dass er einen schönen Geburtstag hat", versprach Kapitän Philipp Lahm.