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Die Bayern gewinnen wieder, aber die Genialität ist momentan abhanden gekommen
Die Bayern gewinnen wieder, aber die Genialität ist momentan abhanden gekommen

Sieg der Mentalität - Bayern noch nicht in Topform

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Stuttgart - 2:0 in Stuttgart gewonnen, erster Sieg in der Rückrunde: Die Bayern sind wieder obenauf. Probleme haben sie aber dennoch: Die alte Leichtigkeit ist verschwunden, derzeit zählen Kampf und Wille. Das merken auch die Spieler.

Noch nicht das Niveau der Hinrunde

Zwischenzeitlich musste man ein wenig Angst haben, dass er den Platz auch wirklich wieder verlässt. So gut wie ohne eigene Aktionen ist er dann aber doch nicht festgefroren, sondern steht putzmunter in den Katakomben der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena: Manuel Neuer. Seine Analyse: Trocken und auf den Punkt. "Wir freuen uns, dass es wieder in die richtige Richtung läuft", erklärt der Nationalkeeper. Schließlich hatten seine Bayern die letzten beiden Spiele nicht gewonnen, schon wurde von einer "Mini-Krise" an der Isar gesprochen. Nun also das 2:0 gegen die  ängstlichen Stuttgarter, ein Schritt nach vorne, mehr aber noch lange nicht.

Lange tat sich die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola schwer bei den konsequent verteidigenden Schwaben, bis Arjen Robben kurz vor der Halbzeit seinen linken Hammer auspackte und für eine große Erlösung sorgte. "Die erste Hälfte war noch nicht so gut, aber in der zweiten Hälfte haben wir den Ball gut zirkulieren lassen und das zweite Tor gemacht. Das war dann letztlich entscheidend", so Neuer. In der Tat haben die Bayern noch lange nicht das Niveau der Hinrunde. Zwar ballsicher, aber viel zu langsam in ihren Aktionen hatten sie alle Mühe gegen das Abwehrbollwerk des VfB.

So war es also wieder einmal Robben, der mit seiner individuellen Klasse den Unterschied ausmachte. Dazu noch der Freistoß-Kracher von David Alaba Marke "Tor des Monats" - fertig war der Bayern Sieg, der den Verfolger aus Wolfsburg auf Distanz hält. "Die Qualität eines Arjen Robben und eines David Alaba hat den Unterscheid gemacht", analysierte Guardiola, dem auch nach dem Spiel die Unzufriedenheit anzumerken war. "Es war ein schwieriges Spiel für uns, denn es ist nicht einfach, wenn eine Mannschaft so spielt wie Stuttgart."

Wenig zu sehen von Götze und Lewandowski

Klar ist, dass diese Leistung am Neckar nicht für die großen Ziele, sprich den Gewinn der Champions League, ausreichen wird. Das weiß auch Guardiola, der während der Partie seine Spieler immer wieder korrigieren musste. "Wir müssen uns aber dennoch eindeutig verbessern und unser altes Niveau wieder erreichen. Ich habe diesbezüglich jedoch das Vertrauen in meine Mannschaft, die hier wieder viel gelaufen ist und gekämpft hat. Daher möchte ich ihr auch ein Kompliment aussprechen."

Offensichtlich war in Stuttgart, dass einige Leistungsträger noch nicht die Form der Hinrunde aufweisen. So war von Mario Götze und Robert Lewandowski über die 90 Minuten herzlich wenig zu sehen, und auch die beiden Mittelfeld-Strategen Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger haben sicher noch Luft nach oben. Hinzu kommt, dass der Gegner aus Stuttgart zumindest im defensiven Bereich eines seiner besten Saisonspiele machte. Das sah auch Thomas Müller so, der in den ersten  45 Minuten auf der Bank schmorte: "Grundsätzlich hat es Stuttgart in der ersten Hälfte exzellent gemacht. Wir hatten Probleme, hinter ihre Mittelfeldreihe zu kommen. Eigentlich hatten wir vor der Pause keine Chance - bis auf das Tor. Am Ende war es ein Sieg der Mentalität."

Gegner scheinen besser eingestellt

Mentalität oder anders ausgedrückt: purer Wille. Denn diesen brauchen die Bayern in der derzeitigen Phase, Genialität und Leichtigkeit sind ihnen etwas abhanden gekommen. Diese aber werden sie in Zukunft wieder brauchen, schließlich scheinen sich die Gegner besser auf die Bayern eingestellt zu haben. "Es war hier schwierig, eine Lücke zu finden. Das 1:0 war unsere erste gute Möglichkeit, denn der VfB stand zu Beginn gut und hat auf Konter gelauert", sagte der herausragende Robben. "Das wird in der Bundesliga künftig öfter so sein." Wohl auch in der nächsten Partie -  dann kommen die zuletzt guten Hamburger nach Münchner. Und angreifen werden die Norddeutschen eher nicht.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer