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Stefan Kießling erzielte per Handelfmeter den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich
Stefan Kießling erzielte per Handelfmeter den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich

"Nicht verrückt machen lassen"

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Leverkusen - "Nicht schön, aber effektiv", lautet derzeit die Devise bei Bayer Leverkusen. Vorbei die Zeiten der Tor-Spektakel wie beim 2:3 gegen Dortmund oder 3:3 in Mönchengladbach vor wenigen Wochen, in denen die "Werkself" zwar teilweise spektakulären Offensiv-Fußball zeigte, am Ende jedoch wenig Zählbares dabei heraussprang.

Erster Sieg nach Rückstand

Aktuell ist der spielerische Glanz etwas verblasst, doch auch Arbeitssiege sind rund um die BayArena gerne gesehen. Gegen das Abwehrbollwerk des VfB Stuttgart musste ein später Doppelschlag her, um den zu sichern. Auf einen Spieler konnten sich die Gastgeber verlassen, wie immer gegen den VfB.



Eine Erklärung hatte Bayers Torjäger Stefan Kießling nicht parat. "Das sind Geschichten, die der Fußball schreibt und ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte der "Schwaben-Schreck" schmunzelnd. In seinen letzten acht Spielen gegen den VfB Stuttgart hat der 29-Jährige immer mindestens ein Mal getroffen und insgesamt zwölf Tore erzielt. Mit seinem Elfmetertor zum 1:1-Ausgleich in der 82. Minute knackte er die Beton-Abwehr der Stuttgarter und hatte kurz darauf großen Anteil am 2:1-Kopfballabstauber von Lars Bender, der den aus Kießlings Sicht "so was von verdienten" Sieg brachte.

Erstmals war es der Bayer-Elf in dieser Saison gelungen, einen 0:1-Rückstand noch zu drehen. 31:5 Torschüsse (Kießling neun) zugunsten der Gastgeber spiegeln den Spielverlauf deutlich wider. "Es war über 90 Minuten ein Spiel auf ein Tor. Ich selbst musste nicht ein Mal zurück zu einer defensiven Standardsituation. Wir haben praktisch gar nichts zugelassen. Am Anfang machen wir lediglich einen Fehler, der zum Elfmeter führt", so Kießling, der mit 16 Saisontreffern gemeinsam mit Dortmunds Robert Lewandowski die Torjägerliste anführt.

Polster auf Platz vier



Während es der VfB Stuttgart verpasste bis auf vier Zähler an einen Europa-League-Platz heranzurücken, freute sich Leverkusens Siegtorschütze über "Big Points" im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation. "Jetzt haben wir ein schönes Polster auf Frankfurt und das ist im Moment beruhigend. Ich hoffe, dass der Sieg nochmal einen extra Schub gibt. Man sieht ja, dass wir fit sind und marschieren können", so Lars Bender.

Auch wenn es schwer war, gegen tief stehende Stuttgarter spielerisch zu glänzen, habe das Team immer an den Sieg geglaubt. Bender: "Es zeichnet uns schon die ganze Saison aus, dass wir uns bis zur letzten Minute verausgaben. Wir haben wieder gesehen, was für eine Willensstärke in der Truppe steckt. Wir haben uns nicht verrückt machen lassen und uns am Ende belohnt".

Flügelspiel verbessern



Weder vom frühen Ausfall ihres Innenverteidigers Ömer Toprak, der eine Kapselverletzung im Knie erlitt, dem frühen Elfmeter-Gegentor, noch von der mit fortschreitender Spielzeit aufkommenden Unruhe im Stadion ließ sich der Tabellendritte aus der Ruhe bringen. Allerdings tat sich das Team von Trainergespann Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä schwer, sein Offensivspiel zu variieren. Andre Schürrle und Sidney Sam blieben über außen oftmals an der kompakten Abwehr hängen.

"Gegen tief stehende Teams müssen wir mehr über die Flügel kommen. Daran müssen wir im Training arbeiten. Die Trainer werden uns Mittel und Wege zeigen, wie wir besser zum Torerfolg kommen können", gibt sich Abwehrspieler Philipp Wollscheid zuversichtlich.

"Bloß keinen Gang zurückschalten"



Nicht das beste Spiel habe man gezeigt, aktuell zähle aber nur der Vorsprung auf Platz vier. "Wir wollen uns für die gute Saison mindestens mit Platz drei belohnen und auf keinen Fall einen Gang zurückschalten", sagte Torwart Bernd Leno. Während Stuttgart noch in drei Wettbewerben vertreten ist und am Donnerstag schon wieder in der Europa League gegen Lazio Rom ran muss, kann sich die Werkself in aller Ruhe auf die nächste Auswärtsaufgabe in der Bundesliga vorbereiten.

"Es ist schön mit einem positiven Ergebnis nach Mainz zu fahren. Den frischen Wind wollen wir mitnehmen und dort möglichst gewinnen", so Lars Bender. Es wäre ein seltenes Vergnügen für das mit 29 Punkten (gemeinsam mit Bayern) heimstärkste Team der Liga. Denn man mag es kaum glauben, dass der Champions-League-Aspirant zuletzt am 14. Spieltag (4:1 in Bremen) Ende November auswärts als Gewinner den Platz verlassen hat. Ein weiterer Arbeitssieg wäre hier wohl allen recht.

Aus Leverkusen berichtet Markus Hoffmann