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1899-Trainer Holger Stanislawski holte mit Hoffenheim aus den vergangenen sechs Spielen nur einen Sieg
1899-Trainer Holger Stanislawski holte mit Hoffenheim aus den vergangenen sechs Spielen nur einen Sieg

Nicht auf dem Höhepunkt

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Hoffenheim - Die Leistung beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern verärgert den Hoffenheimer Trainer Holger Stanislawski und ernüchtert nach verheißungsvollem Saisonstart Trainer, Mannschaft und Publikum.

Die Enttäuschung war riesig, Holger Stanislawski wollte sie auch nicht verbergen. "In allen Belangen unterlegen" hatte er seine Mannschaft gegen die engagierten Pfälzer gesehen. Trotz einer Führung durch das dritte Saisontor von Vedad Ibisevic in der 33. Minute bekam das Spiel der Badener nicht den erhofften Schub. Ganz im Gegenteil: Fast ohne Gegenwehr kamen die leidenschaftlichen Lauterer zum Ausgleich durch Dorge Kouemaha.

"Die Tendenz geht nach unten"

Am Ende war es "ein glücklicher Punktgewinn für uns", gab Stanislawski zu. Wieder einmal hängen die Hoffenheimer nach zuletzt nur einem Sieg in den letzten sechs Ligaspielen im Mittelfeld der Tabelle fest, wieder einmal wird über fehlende Leidenschaft im hochbegabten Kader geklagt. Ein Zustand, den Stanislawski eigentlich vertreiben wollte. Doch scheint dies länger zu dauern, als er das gedacht hatte.

"Die Tendenz geht nach unten", stellte der Mann, den alle "Stani" nennen, sauer fest. Das Spiel müsse er erst einmal sacken lassen. "Wenn das Spiel am Samstag der Höhepunkt ist, dann sind wir derzeit nicht auf dem Höhepunkt", kritisierte Stanislawski das lethargische Auftreten seiner Spieler: "Da war kein Zusammenspiel, kein Zweikampfverhalten. Wir haben immer schön Sicherheitsabstand gehalten.

Keine Stabilität bei 1899

Manche Dinge, die wir uns vornehmen, sind bis Samstag 15:29 Uhr vorhanden und um 15:30 Uhr dann weg", klagte Stanislawski und fügte hinzu: "Bei uns ist es wie mit den Lottozahlen, sie sind immer wieder neu." Erklärungen für die fehlende Leidenschaft und die mangelnde Leistungsstabilität der Spieler suchen sie in Hoffenheim schon seit geraumer Zeit.

Auch Mittelfeldspieler Daniel Williams sagt: "Wir haben auf jeden Fall Qualität in der Mannschaft, nur sie samstags am 15.30 Uhr vor zigtausenden Zuschauern auch abzurufen, ist eben eine andere Sache." Der Neu-Nationalspieler der USA zeigte sich selbstkritisch: "Der Trainer hat schon Recht, mit dem, was er gesagt hat." Torhüter Tom Starke sagt: "Schlecht spielen macht keiner extra, aber manche haben eben viel mit sich zu tun.

Unerklärliche Motivationsschwierigkeiten

"Manche Profis leiden noch an den Folgen gerade überstandener Verletzungen und brauchen noch Zeit für Form und Fitness: Sebastian Rudy oder Sejad Salihovic etwa. Wie gegen Kaiserlautern bleiben aber hochbegabte Spieler wie Ryan Babel oder Chinedu Obasi weit unter ihren Möglichkeiten. Auch der ausgerufene Konkurrenzkampf wirkt in Hoffenheim eher lähmend als fördernd.

Stanislawski hat schon viele Möglichkeiten der Motivation ausprobiert: Personalwechsel, Sanktionen, Kabinenpredigten. Wie konnte die Mannschaft nach gutem Saisonstart wieder einmal eine gute Ausgangsposition so leicht verspielen, lautet die große Frage in Hoffenheim. Die Saison ist fast zu einem Drittel gespielt und viele sind gespannt, wie Stanislawski nun die Mannschaft und einzelne Spieler wieder in die Spur bringen will.

Tobias Schächter