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Peer Kluge (r.) absolvierte in der Hinrunde 17 Partien für den 1. FC Nürnberg (zwei Tore), nun trägt der Mittelfeldspieler das Trikot des FC Schalke 04
Peer Kluge (r.) absolvierte in der Hinrunde 17 Partien für den 1. FC Nürnberg (zwei Tore), nun trägt der Mittelfeldspieler das Trikot des FC Schalke 04

Neue Spieler - neues Glück?

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Wenn der FC Schalke 04 und der 1. FC Nürnberg am kommenden Sonntag zum Rückrundenstart die Klingen kreuzen, könnten die Vorzeichen kaum unterschiedlicher sein: Während die "Königsblauen" mit aller Macht den Platz in der Spitzengruppe verteidigen wollen, brauchen die Franken die drei Punkte dringend für den Kampf um den Klassenerhalt.

So verschieden die Zielsetzungen für 2010 aber auch sein mögen - was deren Verwirklichung angeht, lagen beide Vereine in der Winterpause auf einer Linie: Verstärkungen mussten her! bundesliga.de beleuchtet die personellen Veränderungen und blickt in beide Lager.

Die Mischung macht's

Vor allem die Gelsenkirchener schlugen in den vergangenen Wochen immer wieder auf dem Transfermarkt zu und verpflichteten gleich sechs neue Spieler. Felix Magath, Trainer und Manager der "Knappen" in Personalunion, setzte dabei systematisch auf eine Mischung aus Profis, die schon in der Bundesliga aktiv waren, und Talenten mit Perspektive.

Peer Kluge (1. FC Nürnberg), Alexander Baumjohann (FC Bayern München) und Edu (Suwon Blue Wings) sollen der Mannschaft möglichst sofort weiterhelfen oder den Kader wenigstens in der Breite verstärken; Tore Reginiussen (Tromsö IL), Besart Ibraimi (Renova Cepciste) und Bogdan Müller (SpVgg Neckarelz) will man dagegen mittelfristig aufbauen. Hinzu kommt mit dem Brasilianer Ze Roberto, der zuletzt auf Leihbasis in seiner Heimat spielte und sich nach seiner Rückkehr im Training voll reinhängte, wohl eine echte "Wundertüte".

Kluge kann S04 "problemlos verstärken"

Mit Kluge lotste Magath außerdem seinen absoluten Wunschspieler ins Revier, der das Team "problemlos verstärken" könne. Dass der defensive Mittelfeldspieler nun schon bei seiner Premiere im S04-Trikot gegen seine alten Kollegen vom FCN ran muss, ruft bei dem 29-Jährigen nur im ersten Moment ein "komisches Gefühl" hervor - denn "gegen den ehemaligen Verein ist man immer besonders motiviert".

Derweil hat Baumjohann, der schon in der B-Jugend bei den "Königsblauen" spielte und sich binnen sieben Jahren bis in den Profi-Kader dribbelte, seine Rückkehr zu den Wurzeln nicht zuletzt seinem Kumpel Manuel Neuer zu verdanken: Der Keeper hatte sich bei Magath für die Verpflichtung des Technikers starkgemacht, der den 22-Jährigen selbst allerdings auch schon auf dem Zettel hatte.

Magath bremst die Euphorie

Wenngleich der Neuzugang, für den Schalke auch nach seinem vorübergehenden Abschied im Sommer 2007 "immer etwas Besonderes" war, nach Meinung des Meistercoaches offenbar erstmal einen "kleinen konditionellen Rückstand" aufarbeiten muss, traut dieser dem offensiven Mittelfeldspieler "auf Sicht eine herausragende Rolle" zu.

Auch wenn sich seit Dezember rund um die Veltins-Arena viel getan hat, sind die wesentlichen Dinge in dieser aufregenden Winterpause gleich geblieben: "Ich habe gehört, dass Felix Magath ein harter Trainer ist, bei dem die Spieler viel laufen müssen - ich kann das nur bestätigen", gab der Norweger Reginiussen mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Protokoll. Mit anderen Worten: Mit Disziplin, Leidenschaft und viel, viel harter Arbeit will Magath die "Knappen" über kurz oder lang wieder zum Titelkandidaten machen. Aber noch nicht in dieser Saison: "Die Mannschaft ist zu jung, Meister zu werden", nahm der 56-Jährige den Druck von seinen Spielern.

Der "Club" setzt auf sein neues Bayern-Duo

Mit Drucksituationen ganz anderer Art muss derweil die gleichermaßen junge Nürnberger Mannschaft im Abstiegskampf zurechtkommen. Denn der Tabellen-17. hat mit den Spielen gegen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt sowie den Duellen gegen die direkten Konkurrenten Hannover 96 und VfB Stuttgart ein ebenso schwieriges wie wegweisendes Auftaktprogramm vor der Brust.

Dabei konnten die Franken in spielerischer Hinsicht über weite Strecken der Hinrunde schon mithalten, insgesamt fing man sich jedoch schlichtweg zu viele Gegentore (32). Das Problem war bekannt - und wurde in der Winterpause prominent behoben: In der Rückrunde sollen nun Andreas Ottl und Breno, die auf Leihbasis vom FC Bayern München an den Valznerweiher wechselten, die Defensivschwäche des Aufsteigers abstellen.

Hecking lobt die Neuzugänge

"Wintertransfers sind grundsätzlich schwierig, weil es immer Fragezeichen gibt. Aber gerade bei den beiden Spielern ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr hoch, dass sie uns weiterhelfen", gab sich Sportdirektor Martin Bader im Interview mit bundesliga.de durchaus optimistisch, mit der Verpflichtung des Duos die gesuchten Verstärkungen gefunden zu haben.

Auch der neue FCN-Trainer Dieter Hecking, selbst erst seit Ende Dezember beim "Club" im Amt, hält große Stücke auf seine Neuzugänge: "Es ist sehr wichtig, dass alle Spieler sich mit der Aufgabe identifizieren, die Klasse zu halten. Bei beiden habe ich erkannt, dass großer Einsatzwille da ist."

Ottl will "Verantwortung übernehmen"

Während Ottl "17 Spiele machen und Verantwortung übernehmen" will, brennt der von Hecking als "geborener Zweikämfer" geadelte Breno, der beim Rekordmeister in zwei Jahren allerdings nur auf acht Bundesliga-Einsätze kam, nunmehr darauf, zu "zeigen was ich kann".

Soviel Ehrgeiz in allen Ehren - wichtig scheint vor allem, nicht zu verkrampfen: "Wir brauchen aus jedem Spiel so viele Punkte wie möglich, aber wir gehen nicht mit einem Masterplan rein. Wir haben uns abgewöhnt - und das auch der Mannschaft ins Stammbuch geschrieben - von Spiel zu Spiel Endspielszenarien zu kreieren", blickte Bader auf die zweite Saisonhälfte voraus. "Wir haben jetzt noch 17 Mal die Möglichkeit, optimal Punkte zu holen. Am Ende der Saison sehen wir dann, wo wir stehen."


Stefan Missy