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Energie-Mittelfeldspieler Stanislav Angelov (l.) und Kevin Boateng vom BVB trennten sich am Sonntag mit einem 1:1
Energie-Mittelfeldspieler Stanislav Angelov (l.) und Kevin Boateng vom BVB trennten sich am Sonntag mit einem 1:1

"Nerven behalten können wir ganz gut"

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Die Zuschauer im Dortmunder Signal-Iduna-Park staunten nicht schlecht. Denn nicht etwa ihre gastgebende Borussia dominierte in der ersten Hälfte der Bundesliga-Partie gegen Energie Cottbus das Geschehen. Es waren die Gäste aus der Lausitz, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten.

Statt wie sonst oft üblich ihr Glück in einer kompakten Defensive zu suchen, kombinierten die Cottbuser munter und mutig nach vorne. "Diesen Weg müssen wir weitergehen. Es ist eine Kopfsache und sehr schwierig. Aber wir machen Fortschritte im Spiel nach vorne", meinte ein zufriedener Energie-Trainer Bojan Prasnikar.

Mit dieser offensiveren Ausrichtung erkämpften sich die Lausitzer ein hochverdientes 1:1 in Dortmund und bestätigten den Aufwärtstrend der letzten Woche, als Hannover 96 im Stadion der Freundschaft mit 3:1 geschlagen wurde. Damit hält Energie Schritt mit den Konkurrenten aus Bochum, Bielefeld und Karlsruhe, die ebenfalls fleißig punkten.

Wende nach dem Pokalspiel

Keine Frage, Energie Cottbus hat die Zeichen der Zeit erkannt und aus den Fehlern der Hinrunde und des Pokalspiels gegen Leverkusen (1:3) gelernt. "Nach dem Leverkusen-Spiel hatten wir mannschaftsintern ein Gespräch", bestätigt Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel. "So wie wir uns da präsentiert hatten, konnten wir nicht weiterspielen. Seitdem haben wir die Richtung gefunden, die Einstellung stimmt." Und die Ergebnisse zuletzt auch.

"Fakt ist, dass wir ein sehr starkes Auswärtsspiel gemacht haben, meines Erachtens das beste in dieser Saison", freute sich Energie-Kapitän Timo Rost. "Jetzt müssen wir im Heimspiel gegen Werder Bremen nachlegen, dann ist der Punkt Gold wert" (Sa., ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Mission Klassenerhalt

Der Ausfall der beiden gelbgesperrten Verteidiger Daniel Ziebig und Atan Cagdas wiegt allerdings schwer. "Für die gesperrten Spieler müssen jetzt andere einspringen. Wir haben durchaus noch Möglichkeiten", sagt Torwart Gerhard Tremmel. "Mir ist nicht bange. Zuhause werden wir wieder mit Leidenschaft spielen. Wenn wir die Leistungen der letzten Spiele bis zum Saisonende durchziehen, habe ich keinen Zweifel, dass wir den Klassenerhalt packen."

Außerdem hofft Tremmel darauf, dass Werder Bremen durch das UEFA-Cup-Highlight gegen den AC Mailand Probleme bekommen könnte. "Erst gegen den AC Mailand und dann musst Du in die Lausitz. Vielleicht ist das für den einen oder anderen Bremer im Kopf schwierig. In Cottbus geht es ganz anders zur Sache."

Mannschaft ist intakt

Dass sich Energie Cottbus in den vergangenen Spielen wieder als eine kampfstarke Einheit präsentiert, freut Energie-Manager Steffen Heidrich besonders. "Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie intakt ist." Vergessen sind die internen Querelen zum Ende der Hinrunde, die in der Winterpause zu den Akten gelegt werden konnten. Was da genau gelaufen ist, wollte Heidrich noch nicht verraten. "Vielleicht am Ende der Saison."

Trotz der neuen Harmonie ist die Situation für den Drittletzten der Tabelle nach wie vor bedrohlich. Doch Tremmel bleibt gelassen: "Nerven behalten können wir ganz gut. Wir machen ja das ganze Jahr über nichts anderes, als im Tabellenkeller zu spielen. Das ist jetzt keine ungewohnte Situation." Und in den vergangenen beiden Jahren konnte Energie Cottbus die Herausforderung Klassenerhalt jeweils meistern.

Tobias Gonscherowski