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Claudio Pizarro (l.) war gegen den Hamburger SV für beide Treffer verantwortlich
Claudio Pizarro (l.) war gegen den Hamburger SV für beide Treffer verantwortlich

Naldo krönt Derby-Sieg

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Bremen - In der 86. Minute kochten die Emotionen im Bremer Weserstadion so richtig hoch. Das 2:0 im Nordderby gegen den Erzrivalen Hamburger SV euphorisierte die Fans der Hausherren schon bis zum Ultimo - und dann kehrte mit Naldo nach über 16 Monaten Verletzungspause auch noch einer der Publikumslieblinge erstmals wieder auf die Bundesliga-Bühne zurück. Und das an seinem 29. Geburtstag. Der Samstag war aus Sicht von Werder Bremen ein rundherum gelungener Tag.

Bei all dem Jubel wirkte es da eigentlich etwas deplatziert, dass die Grün-Weißen sich von der fast schon überschwänglichen Freude ihrer Anhänger nur bedingt anstecken ließen. "Ich muss da ein bisschen auf die Bremse treten. Spielerisch sieht das sicherlich gut aus, aber die Euphorie ist noch ein wenig verfrüht. Denn die richtigen Gradmesser kommen erst noch", erklärte Sebastian Prödl im Gespräch mit bundesliga.de.

Prödl ersetzt Mertesacker

Der Österreicher rutschte nach dem Weggang von Per Mertesacker zum FC Arsenal in die Startformation und zeigte mit seiner Leistung, dass er die entstandene Lücke in der Defensive durchaus schließen kann. Ein weiterer "Nutznießer" des Mertesacker-Wechsels ist Clemens Fritz, der die Hanseaten nun als Kapitän aufs Feld führt. Der Mittelfeldspieler kommentierte die gestiegenen Erwartungshaltungen in Bremen auch eher zurückhaltend.

"Wichtig ist für uns, dass wir lange dranbleiben und uns kontinuierlich weiterentwickeln. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, wenn wir weiter so arbeiten, ist ein Platz im internationalen Wettbewerb möglich. Wir tun aber gut daran, ansonsten die Füße erstmal stillzuhalten", meinte Fritz.

"Schauen von Spiel zu Spiel"

Warum die Bremer nach dem verkorksten Saisonauftakt im Pokal in Heidenheim auf einmal zu ungeahnten Höhenflügen ansetzen, wusste Fritz auch zu erklären: "Wir haben nach dem bitteren Ausscheiden im DFB-Pokal begriffen, dass es nicht alleine mit spielerischen Mitteln geht. Wir haben jeweils über den Kampf in die Spiele gefunden. Das war auch heute das Faustpfand." Torhüter Tim Wiese, der die Hausherren mit mehreren Glanzparaden auf der Erfolgsspur hielt, blickt positiv in die Zukunft - ohne den aktuellen zweiten Tabellenplatz überzubewerten.

"Wir schauen jetzt erstmal von Spiel zu Spiel. Wir waren in der Vergangenheit zu unkonstant, um jetzt über andere Dinge zu reden. Das Spiel heute sollte uns aber noch mal einen Schub für die nächsten Partien geben. Wenn wir erstmal auf einer Euphoriewelle reiten, dann sind wir schwer zu schlagen."

"Wollen eine Topmannschaft sein"

In den vergangenen Spielen war deutlich zu erkennen, dass sich Werder nach der enttäuschenden Vorsaison Schritt für Schritt dem mitreißenden Offensivspiel nähert, mit dem der Verein in der Vergangenheit Fußball-Deutschland in seinen Bann gezogen hat.

"Wir wollen eine Topmannschaft in der Bundesliga sein und sind auf dem Weg dahin. Wir sind jetzt nach fünf Spielen auf dem zweiten Platz und wollen ganz nach oben. Mein Ziel ist Platz eins. Wenn wir weiter so gewinnen, dann klappt das auch", sagte der zweifache Torschütze und Matchwinner, Claudio Pizarro, schon einen Schritt weiter denkend.

Naldo feiert Comeback

Der eigentliche Spieler des Spiels war trotz lediglich vier Minuten Einsatzzeit aber Naldo. Mit der Rückkehr des Brasilianers könnte die Erfolgsserie von Werder Bremen einen weiteren Schub bekommen.

Naldo selbst genoss dann nach dem Schlusspfiff einfach nur den Moment und feierte ausgelassen mit den Fans. "Das war unbeschreiblich schön für mich. Ich bin super glücklich, dass ich nach so langer Zeit endlich wieder auf dem Platz stehen durfte und dann auch noch im Derby gegen den HSV", freute sich Naldo.

Aus Bremen berichtet Michael Reis