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David Alaba bringt mit seinem Blitztor nach 26 Sekunden die Bayern früh auf die Siegerstraße
David Alaba bringt mit seinem Blitztor nach 26 Sekunden die Bayern früh auf die Siegerstraße

Nächste Gala: Souveräne Bayern besiegen Juve

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München - Mit Kampf, Kunst und dem 150. Sieg im europäischen Meisterwettbewerb hat Bayern München das Tor zum Halbfinale der Champions League weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes bezwang den italienischen Meister Juventus Turin nach einer auch spielerisch überzeugenden Vorstellung verdient mit 2:0 (1:0) und darf mit großem Selbstvertrauen zum Rückspiel am 10. April in die Lombardei fahren. David Alaba mit seinem Blitztor nach nur 26 Sekunden und Thomas Müller (63.) bescherten Juventus mit ihren Toren die erste Niederlage im Europapokal nach 18 Spielen.

Lange Pause für Kroos

"Es war ein großartiges Spiel. Man kann hochzufrieden sein, es war wahrscheinlich das beste Champions-League-Spiel der Saison", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge: "Das ist ein Wunschergebnis, jetzt können wir optimistisch nach Turin reisen."



Allerdings müssen die Bayern im Kampf um den dritten Einzug in die Vorschlussrunde in vier Jahren auf Nationalspieler Toni Kroos verzichten, der sich einen Muskelbündelriss im rechten Adduktorenbereich zuzog. "Die Diagnose ist sechs Wochen", sagte Rummenigge.

Die Bayern hatten mit dem souveränen Spitzenreiter der Serie A nur nach Alabas Tor größere Probleme und betrieben in der ersten Hälfte vor allem durch den für Kroos gekommenen Arjen Robben teils Chancenwucher. Müllers Treffer, dem eine Abseitsstellung von Mario Mandzukic vorausging, gestaltete die Ausgangslage komfortabler. Und: Juventus fehlen am kommenden Mittwoch der frühere Leverkusener Arturo Vidal und der Schweizer Stephan Lichtsteiner, die jeweils ihre dritte Gelbe Karte sahen.

Blitzstart der Bayern



Einige der 68.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena hatten sich noch nicht hingesetzt, da war Turins Abwehr zum ersten Mal nach 490 Minuten in der Königsklasse bezwungen. Alabas Schuss aus gut 30 Metern wurde von Vidal noch abgefälscht und setzte einmal vor dem Weltklassetorhüter Gianluigi Buffon auf, ehe er in die rechte untere Ecke knallte. Es war erst das fünfte Gegentor für die beste Defensive der Champions League.

Wie wichtig die Führung für die Münchner war, zeigte sich in den folgenden Minuten. Die "alte Dame" Juventus erstarrte keinesfalls in Ehrfurcht, sondern zog das eigentlich von den Bayern gewohnte Ballzirkulationsspiel auf. In der zwölften Spielminute zeigte der vollbärtige Regisseur Andrea Pirlo erstmals, warum er als "Schreckgespenst" des deutschen Fußballs gilt. Sein Freistoß aus 30 Metern fiel aufs Tordach. Aus dem Spiel heraus gelang Pirlo jedoch erstaunlich wenig. Nur wenige Sekunden nach seinem ersten Warnschuss tanzte Vidal Gegenspieler Bastian Schweinsteiger aus und schoss aus 22 Metern äußerst knapp am linken Pfosten vorbei.

Robben sorgt für viel Betrieb



Dann verletzte sich Kroos bei einem Klärungsversuch gegen Lichtsteiner schwer (14.). Robben ging auf rechts, Müller auf die Kroos-Position in der Mitte. Und Robben brachte gleich Schwung ins erlahmte Bayern-Spiel. Nach einer zu kurzen Abwehr des früheren Wolfsburgers Andrea Barzagli hatte er das 2:0 auf dem Fuß, Buffon war aber mit einer Klasseparade zur Stelle (18.). Zwei Minuten später erkämpfte Mandzukic den Ball gegen den schlafmützigen Barzagli und spielte Franck Ribery frei, der das Außennetz traf.

Juve hielt jetzt körperlich dagegen, mitunter auch überhart. Vor allem Vidal zog sich mit einigen Fouls den Unmut der Fans zu, doch Referee Mark Clattenburg ließ die aus seiner englischen Heimat gewohnte Großzügigkeit walten.

Bayern verwalten nach der Pause die Führung



Die Bayern blieben am Drücker, auf Zuspiel von Müller vergab erneut Robben aus nur neun Metern freistehend die Riesenchance aufs zweite Tor, schoss hauchdünn vorbei (32.). "Das Einzige, was man den Bayern vorwerfen kann, ist, dass sie ihre Chancen nicht verwerten", sagte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer in der Pause, "ansonsten spielen sie hervorragend."

Heynckes hatte nach der 9:2-Gala gegen den Hamburger SV gleich fünf Änderungen vorgenommen, wie Robben saß auch der am vergangenen Samstag viermal erfolgreiche Claudio Pizarro zunächst auf der Bank.

Und die runderneuerten Bayern wirkten mit zunehmender Spieldauer frischer als die "alte Dame". In der zweiten Hälfte bestimmte die Mannschaft von Heynckes das Geschehen, Mandzukic (48.) und Alaba (55.) hatten erste Chancen. Dann versuchte sich Gustavo erneut aus großer Distanz, Buffon konnte nur abklatschen, und Müller verwertete den Querpass von Mandzukic. Bayern-Torwart Manuel Neuer musste erst in der 69. Minute eingreifen, als er stark gegen Vidal hielt. In der 90. Minute hatte Müller sogar zweimal das 3:0 auf dem Fuß.


FC Bayern München: Neuer - Lahm, van Buyten, Dante, Alaba - Schweinsteiger, Luiz Gustavo - Thomas Müller, Toni Kroos (16. Robben), Ribery (90.+3 Shaqiri) - Mandzukic (90.+1 Gomez). - Trainer: Heynckes

Juventus Turin: Buffon - Barzagli, Bonucci, Chiellini - Lichtsteiner, Pirlo, Peluso (75. Pogba) - Vidal, Marchisio - Matri (65. Vucinic), Quagliarella (65. Giovinco). - Trainer: Conte

Schiedsrichter: Mark Clattenburg

Tore: 1:0 Alaba (1.), 2:0 Thomas Müller (63.)

Gelbe Karten: Mandzukic (2), Luiz Gustavo (2) - Chiellini (4), Vidal (3), Lichtsteiner (3)