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"Die 100 Prozent waren nicht da. Es waren wieder mal nur 90, 95 Prozent. Das reicht nicht", bemängelte VfB-Coach Bruno Labbadia nach dem Spiel
"Die 100 Prozent waren nicht da. Es waren wieder mal nur 90, 95 Prozent. Das reicht nicht", bemängelte VfB-Coach Bruno Labbadia nach dem Spiel

Nackenschlag für den VfB: 95 Prozent reichen nicht

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Augsburg - Sie fahren nach Berlin und sind auch international vertreten. Mit dem Einzug ins Pokalfinale gegen den FC Bayern München am 1. Juni in Berlin und der damit verbundenen Qualifikation für die Europa League hat der VfB Stuttgart seine Saisonziele bereits erreicht. Dennoch hatte das Bruno Labbadia die Laune gründlich verhagelt. Auf die Frage, ob mit Blick auf die erfreuliche Konstellation die Niederlage leichter zu verdauen sei, antwortete der sichtlich unzufriedene Chefcoach gleich zweimal mit "Nein".

Labbadia: "Das ärgert mich wahnsinnig"

Letztlich, fuhr der Trainer fort, sei die Einstellung nicht so gewesen, wie sie hätte sein müssen. "Die 100 Prozent waren nicht da", bemängelte Labbadia, "es waren wieder mal nur 90, 95 Prozent. Das reicht nicht." Ähnlich sah es Fredi Bobic. "Man muss jedes Bundesligaspiel ernst nehmen", sagte der VfB-Vorstand. "Unsere Verpflichtung ist, alles zu geben - auch wenn wir vielleicht etwas im Niemandsland der Tabelle stehen."



Eben diesem Niemandsland hätte die Mannschaft entfliehen sollen. Nach dem 2:1-Sieg im Pokalhalbfinale gegen den SC Freiburg war das Ziel neu definiert worden, der Vorstoß auf die Europa-League-Plätze zur Vorgabe erhoben worden. Dass die Chance, Boden gut zu machen, so leichtfertig vertan wurde, brachte Labbadia in Rage. "Das ärgert mich wahnsinnig", sagte er. Im Siegfall wäre man bis auf drei Punkte an Freiburg herangekommen. "Doch dazu", kritisierte der Trainer, "haben wir einfach zu viele Fehler gemacht."

Beispiel: Antonio Rüdiger. Beim Eckball, der dem Kopfballtreffer von Sascha Mölders zum 1:0 vorausgegangen war, hätte laut Zuordnungsplan der 20-jährige Innenverteidiger sich um den bulligen FCA-Stürmer kümmern sollen. "Er war nicht nah genug dran", wies Labbadia auf den Lapsus Rüdigers hin, wollte mit dem Talent aber nicht allzu hart ins Gericht gehen: "Er ist ein junger Spieler und musste in dieser Situation Lehrgeld zahlen."

Niedermeier vs. Dr. Eisenfaust



Eine andere Erfahrung, nämlich eine schmerzhafte im Wortsinn, machte Georg Niedermeier. Kurz vor der Pause krachte ein Direktschuss von Daniel Baier an seinen Kopf. Der 27-Jährige ging zu Boden, als sei er von Dr. Eisenfaust Vitali Klitschko höchstpersönlich getroffen worden. Doch zeigte Niedermeier Nehmerqualitäten. Er rappelte sich wieder auf, machte weiter.

In der 76. Minute rückte der Schädel des kantigen Abwehrspielers ein zweites Mal in den Mittelpunkt des Geschehens. Nach Christian Gentners Ecke köpfte Niedermeier kraftvoll aufs Tor, und hätte nicht FCA-Kapitän Paul Verhaegh für den machtlosen Keeper Alex Manninger geklärt, der Ausgleich wäre perfekt gewesen.

Gentner und Ibisevic fallen aus



"Wir hatten immer wieder gute Möglichkeiten, die aber nicht genutzt wurden", sagte der Innenverteidiger, auf dessen Dienste Labbadia am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Schlusslicht und Absteiger SpVgg Greuther Fürth verzichten muss. Wie auch Angreifer Vedad Ibisevic ist Niedermeier gelbgesperrt.

Geht es nach Gentner, werden es die Franken mit einem deutlich motivierteren VfB zu tun bekommen. "Wir werden diese Partie nicht einfach so abhaken", sah Stuttgarts Spielführer nach dem Auftritt in Augsburg Gesprächsbedarf und blickte sogleich in die Zukunft: "Um einen fairen Wettbewerb zu garantieren, wollen wir noch einige Spiele gewinnen."

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse