Enorme Weiterentwicklung: Jude Bellingham, Jamal Musiala, Taiwo Awoniyi und Patrik Schick - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Auf dem nächsten Level: Musiala, Bellingham, Schick und Awoniyi

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Die Länderspielpause gibt uns ein wenig Luft, um ein erstes Resümee der noch jungen Saison 2021/22 zu ziehen. Besonders im Fokus stehen diesmal vier Spieler, die im Vergleich zu ihren ohnehin schon guten Leistungen aus der Vergangenheit noch einmal eine deutliche Schippe draufgelegt haben.

Jamal Musiala (FC Bayern München)

Spätestens als der Name Jamal Musiala im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die EM 2021 auftauchte, dürfte den letzten Zweiflern klargewesen sein, dass es sich beim Offensivspieler des FC Bayern München nicht um eine Eintagsfliege handelt. Musiala ist aber nicht nur der erste Spieler aus der Bayern-Jugend seit David Alaba, der sich wieder nachhaltig im Profi-Team durchsetzen konnte, er ist inzwischen sogar schon ein mehr als ernsthafter Stammplatzkonkurrent für Leroy Sane, Serge Gnabry und Kingsley Coman geworden.

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Und die Daten geben dem so dribbelstarken 18-Jährigen recht: In den sechs bisherigen Bundesliga-Einsätzen kam Musiala auf vier direkte Torbeteiligungen (zwei Tore, zwei Assists), 2021/22 traf er alle 48 Minuten oder legte einen Treffer auf. Damit hat er, was Scorer betrifft, sogar eine bessere Quote als Robert Lewandowski. Zuletzt achtete Julian Nagelsmann auch stark darauf, seinem Youngster die nötigen Belastungspausen zu gönnen. Langfristig hat der Rekordmeister aber große Pläne mit Musiala: Anfang März unterschrieb er einen Profi-Vertrag bis 2026. Kein Bayern-Spieler hat derzeit ein länger laufendes Arbeitspapier.

Jude Bellingham (Borussia Dortmund)

Schon letzte Saison war der damals noch minderjährige Jude Bellingham mit 29 Bundesliga-Einsätzen einen wichtige Stütze für Borussia Dortmund. 2021/22 ist er aber schon Mittelfeldmotor und Leader der Elf von Marco Rose. In allen elf Pflichtspielen stand er in der Startelf, aus der der Engländer überhaupt nicht mehr wegzudenken ist. Die Rolle als Box-to-Box-Spieler zwischen Defensive und Offensive interpretiert Bellingham auf einem internationalen Spitzenniveau. "Er ist der reifste, seriöseste 18-Jährige, den ich je gesehen habe. Jude ist jetzt schon einer, der voran geht. Ich habe ihm schon 25-mal in diesem Jahr gesagt, dass ich ihn einfach liebe. Ein großartiger Fußballer, ein großartiger Typ", schwärmte zuletzt kein Geringerer als Mannschaftskamerad und Abwehrchef Mats Hummels.

In der Bundesliga hat Bellingham seine Zweikampfquote von 49 auf 52 Prozent steigern können, mit einem Tor und einem Assist in den ersten sieben Spielen kommt er schon nahe an die Ausbeute der gesamten Vorsaison (ein Tor, drei Vorlagen). Und in der Champions League hat Bellingham in zwei Partien sogar schon drei Scorer auf dem Konto stehen. Aber auch die Gegner haben sich inzwischen darauf eingestellt, dass der Dortmunder Achter eine Waffe ist: Kein Spieler wurde ligaweit häufiger gefoult (21 Mal).

Patrik Schick (Bayer 04 Leverkusen)

Seit seiner Ankunft bei Bayer 04 Leverkusen war der Knoten bei Patrik Schick noch nicht so wirklich geplatzt. Der Tscheche traf in seiner ersten Spielzeit für die Werkself in 29 Partien neunmal. Seine Leistungen bei der EM 2021, als er mit fünf Treffern Torschützenkönig wurde, ließen aber bereits vermuten, wo die Reise 2021/22 hingehen könnte. Und diese Erwartungen konnte der 25-Jährige bisher erfüllen: Mit sechs Toren ist er nach sieben Spieltagen der erste Verfolger von Robert Lewandowski und Erling Haaland (je sieben Treffer) in der Torjägerliste. Vor allem mit seinem kongenialen Zuarbeiter Florian Wirtz harmoniert er perfekt: Fünf seiner letzten sieben Tore legte ihm der Youngster auf.

Lieferte sich Schick in der letzten Saison im Sturmzentrum noch ein Stammplatzduell mit Lucas Alario, so ist er inzwischen die klare Nummer eins ganz vorne bei der Werkself. Trotz seiner Körpergröße von 1,91 Metern ist Schick enorm beweglich, trickreich, schnell und präsentiert sich vor allem als kompletter Mittelstürmer: Sechs seiner 25 Bundesliga-Tore erzielte der er per Kopf, 16 Mal traf er mit links und dreimal mit rechts.

Taiwo Awoniyi (1. FC Union Berlin)

Obwohl er bei seiner Leihe zum 1. FC Union Berlin in der vergangenen Saison "nur" fünf Treffer erzielt hatte, konnte Taiwo Awoniyi die Verantwortlichen der Köpenicker überzeugen, den Nigerianer fest vom FC Liverpool zu verpflichten. Und auch, wenn mit Andreas Voglsammer und Kevin Behrens noch zwei weitere Mittelstürmer im Sommer verpflichtet worden waren, stand Awoniyi in allen Bundesliga-Spielen in der Startelf. Kein Wunder, denn mit nunmehr fünf Saisontoren hat der 24-Jährige exakt 50 Prozent der Treffer seiner Mannschaft erzielt. Wichtiger für seine Mannschaft ist nach dieser Statistik nur noch Augsburgs Florian Niederlechner (67 Prozent Anteil der Augsburger Tore).

Awoniyi ist aber nicht nur ein Vollstrecker, der am 7. Spieltag gegen seinen Ex-Club Mainz seinen ersten Doppelpack schnürte, er ist auch ein enorm aktiver Spieler, der sehr viel gegen den Ball arbeitet. So hat er bei Union bisher die meisten Zweikämpfe geführt. Die guten Leistungen des Stürmers haben sich inzwischen aber längst auch außerhalb Berlins herumgesprochen: In dieser Länderspielpause wurde Awoniyi erstmals für die A-Nationalmannschaft Nigerias nominiert.