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Marco Russ hatte gegen Köln 38 Ballkontakte
Marco Russ hatte gegen Köln 38 Ballkontakte

"Müssen gegen Bayern noch eine Schippe drauflegen"

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Der VfL Wolfsburg hat das Pokalaus in Leipzig gut weggesteckt und zum Bundesliga-Auftakt mit 3:0 beim 1. FC Köln gewonnen. Damit übernahmen die "Wölfe" gemeinsam mit dem VfB Stuttgart die Tabellenführung. Die in Leipzig noch viel gescholtene Abwehr stand in der Domstadt sehr sicher. Auch dank Marco Russ.

Der aus Frankfurt gekommene 26-jährige Innenverteidiger spricht im exklusiven Interview mit bundesliga.de über seine Ziele mit dem VfL und den Hit am kommenden Samstag gegen Bayern München.

bundesliga.de: Marco Russ, der VfL Wolfsburg hat nach der Pokalniederlage in Leipzig eine gute Reaktion gezeigt und beim 1. FC Köln 3:0 gewonnen. Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt?

Marco Russ: Im Gegensatz zum Pokalspiel in Leipzig, wo wir uns blamiert haben, war das eine enorme Steigerung. Es gab zwar immer noch ab und an Abstimmungsprobleme, aber es war viel besser als in Leipzig. Wir haben verdient in Köln gewonnen. Darauf lässt sich aufbauen. Wir wissen aber auch, dass wir noch Lücken haben.

bundesliga.de: Was waren die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden ersten Pflichtspielen der Saison?

Russ: Wir haben besser als Mannschaft gearbeitet und standen kompakt. Wir haben abgemacht, dass wir die Stürmer die Kölner ab dem Halbkreis empfangen. Dadurch hatten wir Raum und waren schneller in den Zweikämpfen. Dann ist es auch einfacher, die Zweikämpfe hinten zu gewinnen.

bundesliga.de: Wie stressig war die Woche vor dem Bundesliga-Start?

Russ: Es gab ja kein anderes Thema als die Niederlage in Leipzig. Dann kam die Kapitänsfrage noch dazu. Aber das hat uns als Mannschaft kalt gelassen. Es gibt nach jeder Niederlage Stress. Wir konnten das ausblenden.

bundesliga.de: Der Trainer hatte erst Zweifel, ob die Qualität des Kaders für die ambitionierten Ziele des VfL reicht? Wie sehen Sie es?

Russ: Wenn jeder das abruft, was er kann und sich auf seine Aufgabe konzentriert, dann sind wir als Mannschaft stark. Dann können wir auch die internationalen Plätze erreichen.

bundesliga.de: Wie schwer ist Ihnen der Wechsel nach Wolfsburg nach so vielen Jahren in Frankfurt gefallen?

Russ: Für mich persönlich war schon länger klar, dass etwas passieren muss. Das hatte nichts mit dem Abstieg der Eintracht zu tun. Ich bin sehr ambitioniert, ich will nach oben. Dank des Angebots von Wolfsburg kann ich meine Ziele jetzt verwirklichen. Das habe ich in diesem Jahr vor.

bundesliga.de: Welche Ziele haben Sie sich mit dem VfL Wolfsburg gesteckt?

Russ: Der Trainer hat mit der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb ein hohes Ziel ausgegeben. Damit kann ich mich identifizieren. Ich will möglichst jedes Spiel bestreiten und dabei helfen, die Abwehr zu stabilisieren. Gegen Köln haben wir den ersten Schritt getan. Aber wir haben noch 33 Spiele vor uns.

bundesliga.de: Wie groß ist der Unterschied zwischen Frankfurt und Wolfsburg?

Russ: Der VfL ist viel ambitionierter und hat mit VW einen Sponsor im Rücken, der Erfolge sehen will. Wir haben einen Trainer, der erfolgreich spielen will. Das wollen wir Spieler auch. Das ist der wesentliche Unterschied.

bundesliga.de: Was hat Felix Magath Ihnen gesagt, was er speziell von Ihnen erwartet?

Russ: Er hat mich geholt, weil er mein Potenzial sieht. Ich kann der Abwehr helfen. Er hat zu mir gesagt, dass ich mich auf meine Aufgabe konzentrieren und meine Zweikämpfe gewinnen soll. Damit helfe ich der Mannschaft ja schon.

bundesliga.de: Nächste Woche wartet mit dem FC Bayern der Topfavorit auf die Meisterschaft auf den VfL. Der hat zum Auftakt gegen Mönchengladbach verloren und ist schon mächtig unter Druck.

Russ: Es ist ja immer die Rede davon, dass die Bayern zu Beginn einer Saison eher zu schlagen sind. In der Bundesliga kann jede Mannschaft die andere schlagen, das haben wir ja gerade erst wieder gesehen. Wir müssen genauso konzentriert wie gegen Köln spielen und noch eine Schippe drauflegen. Dann haben wir auch gegen die Bayern unsere Chance.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski