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Arne Friedrich (r.) hatte gegen Dortmunds Torjäger Lucas Barrios einen schweren Stand
Arne Friedrich (r.) hatte gegen Dortmunds Torjäger Lucas Barrios einen schweren Stand

"Müssen den Karren aus dem Dreck holen"

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Wolfsburg - Der 3:0-Erfolg der Dortmunder über den VfL Wolfsburg war eine klare Angelegenheit. Das fand auch Wolfsburgs Nationalverteidiger Arne Friedrich. Schneller, kompakter Tempofußball zog den Niedersachsen früh den Zahn.

Im Interview spricht der 31-Jährige über die Qualitäten des BVB, hausgemachte Probleme seiner Mannschaft und über den Glauben, an eine schnelle Wende zum Guten.

bundesliga.de: Herr Friedrich, 3:0 gegen den Tabellenführer verloren. Eine eindeutige Angelegenheit. Woran lag es?

Arne Friedrich: Dortmund betreibt einen extrem hohen Aufwand und steht zurecht da oben. Wenn es ums Angreifen geht, machen alle mit, wenn es ums Verteidigen geht, machen alle mit. Sie haben außergewöhnliche Fußballer in ihren Reihen. Sie haben verdient gewonnen.

bundesliga.de: Der VfL hatte Probleme bei eigenem Ballbesitz, weil der BVB die Räume so gut zugestellt hat. Oft war nur Diego anspielbar, oder es wurden hohe Bälle geschlagen.

Friedrich: Das ist kein Wunder, denn sie haben ja auch die wenigsten Gegentore der Liga, was zeigt, dass sie insgesamt als Mannschaft unglaublich gut spielen und verteidigen. Es hat für uns nicht gereicht.

bundesliga.de: Was ist der entscheidende Unterschied zur Wolfsburger Spielweise?

Friedrich: Eine kompakte Einheit auf dem Platz ist immer der Schlüssel zum Erfolg. Das haben wir nicht geschafft. Wir müssen uns nun schnell einmal schütteln, das Spiel verarbeiten und zusehen, dass wir nächste Woche wieder die Punkte einsammeln, so wie in den letzten beiden Spielen.

bundesliga.de: Der VfL geht personell auf dem Zahnfleisch, was man am Samstag gemerkt hat.

Friedrich: Ja, wir haben einige angeschlagene Spieler gehabt, auch auf dem Platz. Nichtsdestotrotz dürfen wir nicht so spielen. Das Ergebnis war eindeutig. Wenn man schon keine Chance hat, zu gewinnen, muss man halt auf Unentschieden gehen oder möglichst wenige Gegentore kassieren.

bundesliga.de: Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage beim VfL?

Friedrich: Tabellarisch hat sich nicht so viel verändert. Die anderen Mannschaften unten werden auch irgendwann wieder punkten. Wir müssen erstmal zusehen, dass wir aus der Gefahrenzone unten rauskommen. Das sind vier Punkte zu den Abstiegsrängen. Da müssen wir gegen Hannover nächste Woche nachlegen.

bundesliga.de: Nochmal zu Dortmund: Beschleicht Sie als Nationalspieler da ein bisschen Wehmut, nicht in einer solch erfolgreichen Truppe zu spielen?

Friedrich: Jeder möchte erfolgreich Fußball spielen. Wir sitzen hier beim VfL aber alle in einem Boot. Wir haben es uns anders vorgestellt, sowohl das Team, als auch der gesamte Verein. Wir haben aber den Karren in den Dreck gefahren und müssen ihn wieder rausholen. Da hilft kein Lamentieren, auch keine Wehmut. Fußball ist ein hartes Geschäft. Da müssen wir hart arbeiten, um wieder erfolreich zu sein.

bundesliga.de: Ist der Dortmunder Fußball der moderne Konzeptfußball, den man sich als Vorbild nimmt?

Friedrich: Sie machen es einfach gut. Sie machen jetzt da weiter, wo sie in der Hinrunde aufgehört haben. Sie stehen unglaublich kompakt und stehen nicht umsonst da oben. Deswegen gehe ich schwer davon aus, dass sie Meister werden. Wenn sie so weiterspielen, haben sie es auch verdient.

Das Gespräch führte Martin Sonnleitner