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Mit Mut in die Bewährungsprobe

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Stuttgart - Normal gelten internationale Spiele als Festtage. Aber was ist dieser Tage schon normal beim kriselnden VfB Stuttgart? So geht es für die Schwaben in der Partie gegen den FC Getafe nicht nur um drei Punkte, sondern um sehr viel mehr: um neues Selbstbewusstsein und den Glauben an sich selbst.

Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch vom fehlendem Glück und dem zusätzlichem Pech dazu. Er ist mindestens genau so abgedroschen wie er punktgenau die derzeit missliche Lage des VfB Stuttgart trifft. Denn die Schwaben hätten in ihrem ersten Spiel unter Neu-Trainer Jens Keller durchaus mehr als nur einen Punkt auf Schalke verdient gehabt. Couragiert traten die momentan so Leidgeprüften in der Gelsenkirchener Veltins-Arena auf und zeigten, dass der doch etwas überraschende Trainerwechsel erste Früchte trägt.

"Richtige Ansprache gefunden"

Zumindest Sportdirektor Fredi Bobic machte am vergangenen Samstag unmissverständlich deutlich, dass er mit der Spielvorbereitung Kellers durchaus zufrieden war. "Jens hat die richtige Ansprache gefunden", erklärte Bobic und spielte damit auf die Einstellung der VfB-Akteure an, die sich deutlich ins Positive verwandelt hatte.

Kampfgeist, Moral, Zweikampfverhalten - all das passte wieder bei den Stuttgartern, eine Erkenntnis, die auch Mut macht für das am Donnerstagabend (ab 18:45 Uhr im Live-Ticker) anstehende Europa-League-Heimspiel gegen den spanischen Vertreter vom FC Getafe.

Getafe derzeit Achter in der Primera Division

Die Spanier sind sportlich sicher nicht zu unterschätzen, wobei Getafe sich im Augenblick sicher nicht in Bestform befindet. Zwar liegen die Spieler aus der Madrider Vorstadt in der Primera Division auf einem respektablen 8. Tabellenplatz, die Fieberkurve der letzten zehn Partien zeigt aber, wie wechselhaft die Leistungen der Mannschaft von Trainer José Manuel González sind. Im letzten Spiel der Europa League verlor Getafe zum Beispiel mit 0:2 bei den Young Boys Bern, die Schweizer hatte der VfB zu Hause noch glatt bezwungen.

Natürlich weiß auch der VfB, dass Getafe durchaus schlagbar ist, allerdings haben sich beim Tabellenletzten die Prioritäten in den letzten Wochen doch merklich verschoben. So scheint das internationale Geschäft zum schmückenden Beiwerk geworden zu sein, zu groß ist der Erfolgsdruck im täglichen Geschäft der Bundesliga.

Am kommenden Sonntag (17:30 Uhr) gegen den stark aufspielenden Aufsteiger vom FC St. Pauli muss unbedingt ein Sieg her. Dafür stehen die Vorzeichen nicht unbedingt schlecht, haben die von Keller herbeigeführten Änderungen doch bereits auf Schalke Wirkung hinterlassen.

Träsch: "Ein Ruck ist durch die Mannschaft gegangen"

Besonders die Maßnahme, Christian Träsch von der rechten Abwehrseite ins defensive Mittelfeld zu versetzen, erwies sich als richtig. Der Nationalspieler bewies, dass er Führungsqualitäten besitzt und zeigte auf Schalke eine tolle Vorstellung. Aber auch seine Mitspieler präsentierten sich deutlich verbessert, vor allem die jungen Spieler wie Timo Gebhart scheinen mit der Art ihren neuen Übungsleiters gut zurechtzukommen.

"Keller erreicht die Mannschaft", wurde Gebhart in den Katakomben der Veltins-Arena nicht müde zu betonen. Und auch Träsch sprach davon, dass durch den Trainerwechsel "ein Ruck durch die Mannschaft gegangen" sei.

Keller, dem ein Stuttgarter "Stallgeruch" anhaftet, will Getafe mit Aggressivität, Einsatzbereitschaft und schnellem Umschalten erst gar nicht ins Spiel kommen lassen. "Das ist eine spielstarke Mannschaft, die aber keine Aggressivität verträgt", charakterisiert Keller die Spanier. Verzichten muss der neue Chef auf seinen verletzten Kapitän Matthieu Delpierre. Mauro Camoranesi wird wohl vorerst auf der harten Ersatzbank Platz nehmen. im Sturm könnte Pavel Pogrebnyak den Posten neben Cacau anstelle von Ciprian Marica einnehmen.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Stuttgart: Ulreich - Celozzi, Niedermeier, Tasci, Boka - Träsch, Kuzmanovic - Gebhart, Gentner - Cacau, Pogrebnyak. - Trainer: Keller

Getafe: Ustari - Pintos, Diaz, Rafa, Marcano - Boateng, Rios - Parejo, Albin, Manu - Colunga. - Trainer: Michel

Schiedsrichter: Anastassios Kakos (Griechenland)

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer