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Mario Gomez (l.) und Lukas Podolski sollen auch gegen China für Tore sorgen
Mario Gomez (l.) und Lukas Podolski sollen auch gegen China für Tore sorgen

Mit Abwehrsorgen gegen das "Reich der Mitte"

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Am Vormittag noch bester Laune, am Nachmittag mit Sorgenfalten: Bundestrainer Joachim Löw machte zum Beginn der Asien-Reise ein Wechselbad der Gefühle durch.

Beim Abschlusstraining der deutschen Nationalmannschaft für das erste Länderspiel einer DFB-Auswahl in China am Freitag (14.00 Uhr MESZ/live in der ARD) fehlten zu seinem Leidwesen die beiden Innenverteidiger Arne Friedrich und Heiko Westermann.

Auch Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger (Rückenprobleme) brach die Einheit ab, sein Einsatz soll aber nicht gefährdet sein.

Personalprobleme lassen Löw kalt

Der Berliner Friedrich musste wegen Schmerzen an seinem im April operierten linken Knie passen, der Schalker Westermann schonte sich wegen seiner am Vortag erlittenen Fersenverletzung.

"Die Lage beunruhigt mich nicht. Ich glaube, dass alle spielen können. Auch bei Westermann bin ich optimistisch. Sollte aber bei einem das Risiko zu groß sein, dann lasse ich ihn draußen. Dann spielen eben die Neuen, das ist gut, schließlich müssen sie auch ihre Erfahrung sammeln", sagte Löw nach dem Training.

Plan B mit Träsch

Einen Notfallplan hat der Nationalcoach allerdings in der Schublade. Er ließ Neuling Christian Träsch im Trainingsspiel auf der für diesen ungewohnten Position als Innenverteidiger auflaufen.

Sollten Friedrich und Westermann ausfallen, müsste der Bundestrainer improvisieren, da außer Robert Huth kein gelernter Innenverteidiger mehr zur Verfügung steht. Eine Dreierkette schloss Löw indes aus.

Dabei hatte sich der Bundestrainer wenige Stunden zuvor trotz des prall gefüllten Terminplans seiner Mannschaft mit Regenerationsprogram im Hotel, dem öffentlichen Training vor nur 1000 chinesischen Fans im riesigen Shanghai Stadium am Nachmittag und der für den Abend terminierten Repräsentantenrolle der Nationalspieler bei einem feierlichen Gala-Abend noch optimistisch gezeigt.

Löw verrät Startaufstellung

"Das ist kein Problem. Ich denke, dass wir in der Lage sind, ein gutes Spiel zu zeigen", sagte der Bundestrainer. Wenige Stunden später hatte sich die gute Laune des 49-Jährigen sichtlich verschlechtert.

Der Bundestrainer, der in der Nacht aufgrund der Zeitverschiebung von sechs Stunden während des Champions-League-Finales zwischen dem FC Barcelona und Manchester United (2:0) gegen 4.00 Uhr Ortszeit eingeschlafen war, wurde wegen der aktuellen Probleme erneut um den Schlaf gebracht.

Am Vormittag hatte er sich noch optimistisch und mitteilungsfreudig präsentiert. Bis auf wenige Ausnahmen verriet der 49-Jährige entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten, mit welcher Startelf er in die Begegnung mit dem 97. der FIFA-Weltrangliste gehen wollte. Am Nachmittag musste er sich Alternativen überlegen.

Huth vor Comeback

Klar ist dennoch, dass Löw vorwiegend auf die erfahrenen Akteure seines 17-köpfigen Verlegenheits-Kaders setzt, darunter auch Rückkehrer Huth, der das bislang letzte seiner 17. Länderspiele während der WM 2006 bestritt.

"Er hat bei der Nationalmannschaft immer gute Leistungen gezeigt und macht zudem einen sehr austrainierten Eindruck", sagte der Bundestrainer über den 24-Jährigen vom englischen Premier-League-Absteiger FC Middlesbrough.

Im Tor wird trotz seiner Kopfverletzung Robert Enke stehen. "Es besteht keine Gefahr. Er hat keine Schmerzen und auch keine Angst in den Zweikämpfen. Er kann ohne Probleme spielen und soll das ganze Spiel machen", sagte Löw.

Enke kann spielen

Der Schlussmann von Hannover 96 hatte sich am vergangenen Wochenende eine Platzwunde am Kopf zugezogen und musste mit zwölf Stichen genäht werden, deshalb wird er mit einem Spezialverband spielen.

Den Angriff bilden der künftige Münchner Mario Gomez und Köln-Rückkehrer Lukas Podolski. Als einziger der insgesamt fünf Neulinge war zunächst in der Startformation Christian Gentner vom Meister VfL Wolfsburg eingeplant. Träsch, Torwart Manuel Neuer, Cacau und Tobias Weis müssen sich voraussichtlich noch gedulden.

Lahm als Kapitän?

Wer für den fehlenden Michael Ballack gegen China die Kapitänsbinde trägt, ließ Löw offen. Kandidaten sind Schweinsteiger, Lahm und auch Friedrich. "Ich würde mich freuen, in einem so großen Land wie China die Mannschaft aufs Feld führen zu dürfen", sagte Lahm.

Ebenso wichtig ist dem Münchner aber, dass die deutsche Elf eine überzeugende Leistung abliefert. "Wir haben eine starke Mannschaft und wollen den deutschen Fußball gut repräsentieren", sagte der 25-Jährige.



Voraussichtliche Aaufstellung: Enke - Hinkel, Friedrich (Westermann), Huth, Lahm - Gentner, Schweinsteiger, Hitzlsperger, Trochowski - Gomez, Podolski