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Im vergangenen Jahr übernahm Berti Vogts das Amt des Cheftrainers in Aserbaidschan
Im vergangenen Jahr übernahm Berti Vogts das Amt des Cheftrainers in Aserbaidschan

"Meine Spieler wollen sich nicht verstecken!"

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Nach dem achtbaren 0:2 im Hinspiel in Baku gegen Deutschland erwartet eigentlich niemand, dass Aserbaidschan dieses Kunststück in Hannover wiederholen kann. Das DFB-Team ist der klare Favorit - alles andere als ein Sieg wäre eine Sensation.

Doch für Aserbaidschans Trainer Berti Vogts könnte diese Partie (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) richtungsweisend sein. Denn sollte sein Team erneut ein Ausrufezeichen setzen, hätte das sicher eine Relevanz für die anschließenden Gespräche über eine Vertragsverlängerung - der Kontrakt von Vogts läuft lediglich bis zum Saisonende.

"Nach dem Deutschland-Spiel wollen wir ein Fazit ziehen. Wir legen unsere Eindrücke offen dar und vergleichen diese mit den Eindrücken des Verbandes. Es geht um strukturelle Dinge, die sich ändern müssen, damit sich der Fußball in Aserbaidschan weiter entwickeln kann", erklärt Vogts‘ Co-Trainer Olaf Janßen im bundesliga.de-Interview.

Mit dem Bus in die Ukraine

Für Vogts scheint die Sache aber schon klar zu sein. Er sorgte für Verwunderung bei den angereisten Journalisten im Trainingscamp in Hannover. "Die WM 2010 haben wir nicht erreicht. Aber wir wollen bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine dabei sein", sagte der Weltmeister von 1974 und sorgte dann noch für eine Lacher bei den Medienvertretern: "In die Ukraine können wir sogar mit dem Bus fahren".

Nach der bitteren 1:2-Pleite am vergangenen Samstag in Baku gegen Finnland ist die Stimmung beim 139. der Weltranglisten getrübt. Zwar schoss Elwin Mammadov das erste Tor für Aserbaidschan in der WM-Quali und brachte seine Mannschaft damit vor eigenem Publikum kurz nach der Pause in Führung. Zum Sieg reichte es am Ende dennoch nicht, denn die Finnen drehten durch Tore von Markus Heikkinen (74.) und des Bremers Petri Pasanen das Spiel noch zu ihren Gunsten.

Veränderungen in der Startelf

In die Kritik geriet danach die Abwehr, die teilweise jegliche Organisation vermissen ließ. Vogts hat dieses Problem erkannt und weiß auch, woran das liegt. "Ich habe keine Mannschaft, die nur auf Defensive spielen kann. Meine Spieler wollen sich nicht verstecken", erklärte er und gab damit schon die Marschroute für die Partie gegen Deutschland vor.

Er ist fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft "alles dafür tun wird, ein gutes Resultat zu erzielen. Aber es kann auch eine kostenlose Lehrstunde werden", so Vogts. Im Vergleich zum Finnland-Spiel wird er das Team aber "wie immer auf zwei oder drei Positionen verändern. Denn nicht alle können zwei Partien innerhalb von wenigen Tagen auf hohem Niveau absolvieren."

Die Spieler von Aserbaidschan dürften am Ende auf jeden Fall die Gewinner sein. "Die Partie in Deutschland ist sicher ein sportlicher Höhepunkt für alle Spiele. Vor ausverkauftem Haus in Hannover zu spielen ist ein tolles Erlebnis und sicher eine gute Möglichkeit, sich zu präsentieren", sagte Janßen.

Michael Reis