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Heribert Bruchhagen ist seit Dezember 2003 Vorstandsvorsitzender der Eintracht
Heribert Bruchhagen ist seit Dezember 2003 Vorstandsvorsitzender der Eintracht

"Mein Traum: Die Eintracht etablieren"

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Heribert Bruchhagen kennt das Fußballgeschäft bestens und aus allen Perspektiven. Seit 1969 mischt er im Profifußball mit. Heute wird Heribert Bruchhagen 60 Jahre alt.

Erst war er als Spieler, dann als Trainer des FC Gütersloh tätig, eher er als 40-Jähriger in die Führungsebene wechselte. Als Manager arbeitete der Ostwestfale für Schalke 04 (1988 bis 1992), den Hamburger SV (1992 bis 1995) und Arminia Bielefeld (1998 bis 2001). Zwischen 2001 und 2003 bekleidete er das Amt des Geschäftsführers Spielbetrieb bei der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH.

Ein "Glücksfall" für Frankfurt

Im Dezember 2003 übernahm Heribert Bruchhagen bei Eintracht Frankfurt das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Er erwies sich als "Glücksfall" für den Traditionsverein. Unter seiner Regie stiegen die Hessen 2005 in die Bundesliga auf, zogen 2006 ins DFB-Pokal-Endspiel und in den UEFA-Pokal ein und sind auf dem besten Wege, wieder fester Bestandteil der Bundesliga zu werden.

Das Wort von Heribert Bruchhagen hat nicht nur bei der Eintracht Gewicht. Seit August 2007 ist er Mitglied des Vorstands des Ligaverbandes. Im Interview mit bundesliga.de spricht das "Geburtstagskind" über seine Karriere, die Leidenschaft für den Fußball und seinen Lieblingsclub.

bundesliga.de: Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag, Herr Bruchhagen. Manche Menschen fürchten das Alter, andere blühen mit 60 erst richtig auf. Wie halten Sie es?

Heribert Bruchhagen: Lassen Sie mich das Ganze so beantworten: Wenn ich in der Traditionself von Charly Körbel mit dem Spann schieße, dann sehe ich an der Flugbahn des Balles, dass ich inzwischen 60 Jahre alt bin.

bundesliga.de: Als Vorstandsvorsitzender sitzen Sie bei den Partien von Eintracht Frankfurt auf der Tribüne. In welchem Stadion haben Sie Ihr allererstes Spiel gesehen?

Bruchhagen: Mein erstes Spiel in einem Stadion war im Hammer Jahnstadion im Juli 1968.

bundesliga.de: Sie selbst stürmten von 1969 bis 1982 für den FC Gütersloh und kamen zwischen 1974 und 1976 in der 2. Bundesliga Nord zu sechs Treffern in 49 Partien. Was war Ihr schönstes Tor?

Bruchhagen: Das tollste Tor habe ich nach einem 70-Meter-Solo 1975 gegen den FC St. Pauli erzielt.

bundesliga.de: Hatten Sie ein Fußballidol?

Bruchhagen: Mein größter Fußballheld ist Gerd Müller.

bundesliga.de: Fußballfans halten traditionell einem Verein die Treue. Welchem Club sind Sie als Fan treu?

Bruchhagen: Ich bin nach wie vor Fan meines ersten Vereines FC Gütersloh.

bundesliga.de: Frankfurt ist nach Gütersloh, Schalke, Hamburg und Bielefeld der fünfte Profiverein, für den Sie tätig sind. Wurden Sie bei jeder neuen Station automatisch zum Fan oder sehen Sie sich "nur" als Angestellter?

Bruchhagen: Man identifiziert sich immer mit dem Verein, bei dem man Verantwortung trägt, und dies zu 100 Prozent.

bundesliga.de: Sie kennen das Fußballgeschäft aus allen Perspektiven. Gibt es Momente, in denen der Profifußball Sie noch überraschen kann?

Bruchhagen: Der Profifußball birgt jeden Tag neue Überraschungen. Dazu tragen Spieler, Funktionäre und Journalisten in gleichen Teilen bei.

bundesliga.de: In welche Richtung wird sich der Fußball entwickeln?

Bruchhagen: Die Bundesliga ist ein tolles Produkt, und ich glaube, dass der Fußball in unserer Gesellschaft in der Zukunft noch größere Bedeutung bekommt, als er bisher schon hat.

bundesliga.de: Seit Dezember 2003 sind Sie bei Eintracht Frankfurt, Trainer Friedhelm Funkel seit 2004. Wie ist es Ihnen gelungen, Kontinuität in den Club zu bekommen? Die Eintracht war ja als launische Diva bekannt, hatte vor Ihrem Amtsantritt in zehn Jahren 16 Trainer und diverse Vorstandsmitglieder verschlissen…

Bruchhagen: Wir arbeiten bei der Eintracht im Team, und ich habe um mich herum nur Leute meines persönlichen Vertrauens. Alle bei der Eintracht haben erkannt, dass wir nur gemeinsam unsere Ziele erreichen können.

bundesliga.de: Zurückblickend betrachtet: Auf welche Entscheidung sind Sie besonders stolz?

Bruchhagen: Die Verpflichtung des 34-jährigen Arie van Lent in der 2. Bundesliga war ein von mir getragenes Risiko. Arie hat mit seinen Toren trotz seines Alters die Rückkehr in die Bundesliga möglich gemacht.

bundesliga.de: Welche beruflichen Ziele stecken Sie sich bis Vertragsende 2012? Und wovon träumen Sie?

Bruchhagen: Mein Ziel und mein Traum ist es, Eintracht Frankfurt zu einem etablierten Bundesligisten zu machen.

Die Fragen stellte Thorsten Schaff