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Torwart Manuel Neuer (r.) musste in Wien öfter eingreifen als ihm wohl selbst lieb war. Vor allem in der Anfangsphase ließen seine Vorderleute viele Torchancen der Österreicher zu
Torwart Manuel Neuer (r.) musste in Wien öfter eingreifen als ihm wohl selbst lieb war. Vor allem in der Anfangsphase ließen seine Vorderleute viele Torchancen der Österreicher zu

Maximalausbeute mit Sorgen

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Wien/Hamburg - Am Ende stimmt der Blick auf die Tabelle. Mit zwei Siegen aus zwei Spielen führt die deutsche Nationalmannschaft ihre Qualifikationsgruppe zur Weltmeisterschaft 2014 scheinbar souverän an. Doch das Bild trügt. Von Überlegenheit kann keine Rede sein.

Lahm: "Können nicht zufrieden sein"

War das 3:0 gegen die Färöer am Freitag mühevoll aber verdient, so darf das knappe 2:1 am Mittwoch in Wien mit viel Wohlwollen gerade noch als schmeichelhaft bezeichnet werden. Hätte Österreich gewonnen, es hätte sich wohl keiner beschwert.

"Wir hatten die Voraussetzungen geschaffen, das Spiel in Ruhe zu beenden. Durch unsere Fehler haben wir uns selber in Bedrängnis gebracht. Wenn man kurz vor dem Ende 2:1 führt, muss man in der Lage sein, den Ball zu behaupten. Hätten wir es nach dem 2:0 besser gemacht, hätte Österreich keine Chance gehabt", haderte Bundestrainer Joachim Löw nach dem Schlusspfiff. (XL-Galerie: DFB-Stars in der Einzelkritik)



Dabei hatte es das DFB-Team eigentlich nur dem Kräfteverschleiß der Hausherren zu verdanken, dass es das Geschehen auf dem Rasen Mitte der zweiten Halbzeit kurzzeitig kontrollieren konnte.

"Mit dem Spiel können wir nicht zufrieden sein. Besonders mit dem Anfang und dem Ende nicht. Österreich hat uns früh unter Druck gesetzt, damit sind wir anfangs überhaupt nicht klargekommen", analysierte Kapitän Philipp Lahm, der in Wien wieder auf der rechten Seite der Viererkette zum Einsatz kam.

Große Sorgen machte die Defensive, die sich vor allem im ersten Durchgang immer wieder selbst in Bedrängnis brachte. Ein Führungsspieler, der für Ruhe im Spielaufbau sorgte, wurde vergeblich gesucht.

Zu wenig Kreativität von Özil, Reus und Co.



"Wir können glücklich sein, dass wir die drei Punkte haben. Wir haben sehr viele Fehler gemacht, gerade im Aufbauspiel. Das darf uns nicht passieren", sagte Torhüter Manuel Neuer, der nicht nur wegen seiner Glanztat gegen Guido Burgstaller zum besten deutschen Spieler avancierte.

Wenig Entlastung kam aus der Offensive, in der Mesut Özil trotz seines dritten Treffers in der WM-Quali zu keiner Zeit für einen geregelten Spielaufbau sorgen konnte. Marco Reus, gegen die Färöer noch einer der auffälligsten Spieler, hatte seinen einzigen Höhepunkt beim überraschenden Führungstreffer kurz vor der Pause.

Müller zieht pragmatisches Fazit



So behält Deutschland am Ende zwar seine weiße Weste, es waren auf dem Weg zum großen Ziel, dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2014, aber große Baustellen erkennbar. Von der Abwehr bis zum Angriff, der Hebel muss eigentlich überall angesetzt werden.

Wollte man das Ergebnis aus Wien positiv betrachten, kann man es mit den Worten Thomas Müllers tun. "Ich bin auf dem Fußballplatz ja auch nicht unbedingt als Zauberer bekannt. Von daher ist es mir lieber, dass wir so gewinnen, als mit zehn Übersteigern zu verlieren." Aber ob das immer gut geht?

Michael Reis