Marco Reus von Borussia Dortmund blüht auf seiner Lieblingsposition auf

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Köln – Keine Frage: Marco Reus ist der zentrale Spieler von Borussia Dortmund und als vielleicht einziger Akteur in der Elf von Lucien Favre unersetzlich. Die offensive Allzweckwaffe hat jetzt aber endlich auch seine Idealposition gefunden.

Reus ist keiner für das Sturmzentrum

"Ich opfere mich für die Mannschaft", sagte Marco Reus angesprochen auf seine Position nach der Partie am 4. Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Der BVB-Kapitän war nach einem starken Saisonstart gegen die Kraichgauer, wie auch schon eine Woche zuvor gegen Frankfurt, ungewöhnlich blass geblieben. Aus seinem Zitat wurde bereits klar: Sichtlich wohl fühlte sich Reus in seiner Rolle im System des BVB nicht.

Trainer Lucien Favre sah in ihm eine Art Allzweckwaffe für Offensive: So agierte Reus zu Saisonbeginn im 4-3-3 meist auf Linksaußen, um dann anschließend sogar ins Sturmzentrum zu wechseln. Die Verpflichtung von Mittelstürmer Paco Alcacer war zwar schon in trockenen Tüchern, doch der Spanier musste gleich zu Beginn verletzungsbedingt passen. Und so half Reus, übrigens auch in der Nationalmannschaft, auf ebendieser Position aus.

- © imago / Moritz Müller

Mit Reus als Zehner: 15 Tore in drei Spielen

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Und es lässt sich bereits ein deutliches Schema erkennen, wie der BVB seine Angriffe fährt: Reus holt sich die Bälle an der Mittellinie ab und treibt das Spielgerät mit seiner Schnelligkeit weit in die gegnerische Hälfte. Auf den Flügeln warten dort wahlweise Christian Pulisic, Jadon Sancho oder Jacob Bruun Larsen, die nach einem feinem Pass von Reus einerseits selbst in der Lage sind, auf das Tor zu schießen oder den Ball mittels Doppelpass wieder zurück zu ihrem Kapitän spielen, der dann mit seiner exzellenten Schusstechnik abschließen kann. So ist Reus im Zentrum auch deutlich wertvoller als auf den Flügeln, wo er über viele Jahre lang zu Hause war.

Vom Kapitän und Leader auf der Zehn profitiert nicht zuletzt die gesamte BVB-Offensive, jener Mannschaftsteil, der zu Beginn der Saison noch mangels Durchschlagskraft kritisiert wurde: In den letzten drei Spielen mit Reus in der Zentrale traf Dortmund gleich 15 Mal. Doch Reus weiß auch, dass er die Spiele nicht alleine gewinnen kann und Spieler an seiner Seite braucht, die die nötige Qualität mitbringen. Derzeit heißen sie Jacob Bruun Larsen und Jadon Sancho und sind gerade einmal 20 bzw. 18 Jahre alt. "Wenn du solche Straßenfußballer wie Jadon und Jacob hast, macht es echt Spaß“, sagte Reus.

Wenn jetzt noch Super-Joker Paco Alcacer von Beginn an auflaufen kann, dürfte die Angriffsmaschinerie des BVB nur noch schwer zu stoppen sein.