26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Domenico Tedesco dreht mit seinen Einwechslungen die Partie im Revierderby. - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
Domenico Tedesco dreht mit seinen Einwechslungen die Partie im Revierderby. - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

Mann des 13. Spieltags: Schalke-Trainer Domenico Tedesco

xwhatsappmailcopy-link

Dortmund - Nach der schlimmsten Viertelstunde seiner jungen Trainerkarriere hatte Domenico Tedesco schon den vorzeitigen Schlusspfiff herbeigesehnt. "Ich habe den vierten Offiziellen gefragt, ob wir heute nur 70 Minuten spielen dürfen", berichtete der Coach vom FC Schalke 04 nach dem spektakulären 4:4 (0:4) im 173. Revierderby bei Borussia Dortmund. Am Ende wurden es 97 Fußball-Minuten für die Ewigkeit - und dem Bundesliga-Novizen schallten "Derbysieger, Derbysieger"-Rufe aus der Kabine entgegen.

"Noch 4:4 zu spielen, das wäre nicht realistisch gewesen"

"Man kann im Leben Briefmarken oder sonstige Sachen sammeln. Ich glaube, dass es das Wichtigste ist, Momente zu sammeln", sagte Tedesco nach dem verrücktesten Duell in der 92-jährigen Geschichte des Ruhrpottklassikers sichtlich bewegt: "Ich habe tolle Momente auf Schalke." Der 32-Jährige hatte seinen Teil zu diesem unvergesslichen Samstagnachmittag beigetragen: Statt in der Halbzeitpause nach vier Gegentoren in 14 Minuten auf seine völlig niedergeschlagenen Spieler auch noch verbal einzudreschen, versuchte er, sie aufzurichten - mit einem kleinen, realistischen Ziel.

"Er hat gesagt, wir sollen die erste Halbzeit vergessen und wenigstens die zweite gewinnen", erzählte Kapitän Ralf Fährmann. Es wäre "nicht gerade realistisch gewesen, wenn ich gesagt hätte: Wir wollen hier noch 4:4 spielen", meinte Tedesco. Was als Vermeiden einer der größten Derby-Blamagen gedacht war, führte zum größten Wunder: Mit jedem Tor wuchs die Schalker Zuversicht, "der Glaube ist zurückgekommen", wie Leon Goretzka es formulierte: "Der Rest ist Geschichte."

- © imago / DeFodi

Doch mit Goretzkas Dynamik und Führungsstärke ("Ich hatte keine Stimme mehr auf dem Platz") und Harits Tempo und Offensivdrang kippte das Spiel. Nach dem 1:4 durch Guido Burgstaller (61.) riss der Marokkaner mit seinem ersten Bundesligator (65.) die Schalker endgültig aus der Schockstarre. Nach Gelb-Rot für Pierre-Emerick Aubameyang (72.) vollbrachten Daniel Caligiuri (86.) und Naldo das Wunder.

"Wenn es noch fünf Minuten länger gegangen wäre, hätten wir auch noch die Chance auf das fünfte Tor gehabt", meinte Goretzka. Und Tedesco war am Ende froh, dass der Schiedsrichter nicht nach 70 Minuten abgepfiffen hatte.

SID