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Cacau (r.) spielt seit Juli 2003 beim VfB Stuttgart
Cacau (r.) spielt seit Juli 2003 beim VfB Stuttgart

"Man soll einen Kämpfer nicht zu früh abschreiben"

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Jeronimo Cacau-Barreto, besser bekannt als Cacau, hat in dieser Saison viel Kritik einstecken müssen. Erst plagte ihn ein Formtief, dann eine Blessur. Bei 14 Einsätzen gelangen dem Stuttgarter Nationalspieler nur zwei Tore. Nach mehrwöchiger Verletzungspause bekam der Deutsch-Brasilianer jetzt in Köln wieder eine Chance in der Startelf.

Und der 28-jährige Stürmer explodierte förmlich. Vier Tore steuerte Cacau zum 5:1-Sieg der Schwaben bei den "Geißböcken" bei. Danach stellte er sich gerne zum Interview.

Frage: Cacau, Glückwunsch zum Sieg und zu Ihren vier Treffern. Haben Sie schon einmal in Ihrer Karriere vier Tore in einem Spiel geschossen?

Cacau: Nein, das habe ich jetzt das erste Mal als Profi geschafft.

Frage: Nach Ihrer langen Verletzung war das Ihr erster Einsatz. Wie konnte es zu dieser Leistungsexplosion kommen?

Cacau: Ich habe mich sehr auf das Spiel nach meiner mehrwöchigen Verletzungspause gefreut, und die Mannschaft hat sehr gut gespielt. Wenn Du in eine Mannschaft reinkommst, die so gut funktioniert, dann fällt es Dir einfach. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Ich war richtig heiß auf dem Platz und wollte der Mannschaft helfen.

Frage: Woher nehmen Sie die mentale Kraft, nachdem Sie in den letzten Monaten auch viel Kritik einstecken mussten?

Cacau: Jesus gibt mir die Kraft, auch in dieser schwierigen Situation, in der viele mich abgeschrieben haben. Man soll aber einen Kämpfer nicht zu früh abschreiben.

Frage: Sie sind auch deshalb in Köln zum Einsatz gekommen, weil Ihr Stürmerkollege Ciprian Marica gesperrt war. Wen stellt denn der Trainer beim nächsten Spiel auf?

Cacau: Jetzt hat der Trainer ein Problem, aber ein gutes.

Frage: Der VfB Stuttgart ist mit dem Ziel Klassenerhalt in die Rückrunde gegangen. Das kann man doch so langsam abhaken und höhere Ziele ins Auge fassen?

Cacau: Wir haben jetzt 31 Punkte und müssen weiter punkten, weiter konzentriert arbeiten, damit wir mit den unteren Tabelleregionen nichts mehr zu tun haben.

Frage: Aber der Blick geht schon eher nach oben?

Cacau: Erst einmal nicht. Bis zum 5. Platz haben wir noch acht Punkte Rückstand. Deswegen konzentrieren wir uns erst einmal auf Barcelona am Dienstag und dann schauen wir auf Frankfurt.

Frage: Sie haben Barcelona angesprochen. Am Dienstag spielt der VfB Stuttgart in der Champions League gegen den FC Barcelona. Warum freuen Sie sich besonders auf dieses Spiel?

Cacau: Weil es das Achtelfinale der Champions League ist. Wir wollen da für eine Überraschung sorgen.

Frage: Was sind für Sie die Hauptgründe für den Höhenflug des VfB in der Rückrunde?

Cacau: Das ist die Mannschaftsleistung. Die Mannschaft zeigt Charakter. Wir sind auch spielerisch gut. Deswegen denke ich, dass wir so gute Spiele abliefern können.

Frage: Wie groß ist der Anteil des neuen Trainers Christian Gross am Erfolg?

Cacau: Er hat einen großen Anteil. Er kann die Mannschaft heiß machen und er hat auch die richtigen Anweisungen gegeben. Er hat eine klare Ansprache und kennt sich im Fußball aus. Er macht ein gutes Training. Es passt einfach.

Frage: Für Sie persönlich stehen Vertragsverhandlungen mit dem VfB Stuttgart an. Wie ist der Stand der Dinge?

Cacau: Es gibt keine Neuigkeiten. Ich habe schon gesagt, dass ich gerne in Stuttgart bleiben würde. Es muss aber alles passen. Viele Leute sagen, dass ich wichtig für den Verein bin. Ich bin der dienstälteste Spieler beim VfB. Das muss auch gezeigt werden.

Frage: Haben Sie eigentlich Lukas Podolski im Duell der Nationalstürmer ein bisschen die Show gestohlen?

Cacau: Das weiß ich nicht. Ich schaue nur auf mich und den VfB und möchte gute Leistungen bringen. Das hat gut geklappt.

Frage: Glauben Sie, dass Sie bei der WM in Südafrika dabei sind?

Cacau: Das kann ich nicht sagen. Ich muss meine Leistung auf dem Platz bringen. Alles andere kommt von alleine. Gegen Köln war das ein erster Schritt. Ich hoffe, dass ich konstant Leistung bringe, damit ich meine Chance bewahre.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski