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Jermaine Jones (l.) reifte beim FC Schalke 04 zum Nationalspieler
Jermaine Jones (l.) reifte beim FC Schalke 04 zum Nationalspieler

"Man muss Stehvermögen haben"

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Zwei Spiele, zwei Siege - so lautet die makellose Bilanz des FC Schalke 04 unter dem neuen alten Interimstrainerduo Mike Büskens und Youri Mulder. Dank der sportlichen Erfolge der vergangenen beiden Spieltage schippern die "Königsblauen" wieder in ruhigeren Gewässern.

Einer, der unabhängig von den Schwankungen auf und den Schlagzeilen abseits des Platzes seit Monaten konstant gute Leistungen abruft, ist Jermaine Jones. Zuletzt hatte der Nationalspieler auch beim Erfolg gegen den KSC maßgeblichen Anteil am "Dreier".

Im Gespräch mit bundesliga.de sagt Jones, warum der Trainerwechsel ein Glücksfall im Unglück war und spricht über die nächste schwere Aufgabe gegen Cottbus. Weiterhin untermauert er seine Ambitionen für die WM 2010 und erklärt, was Boxen und Fußball gemeinsam haben.

bundesliga.de: Herr Jones, herzlichen Glückwunsch zum Sieg gegen den KSC. War es ein schweres Stück Arbeit?

Jermaine Jones: Es war ein Arbeitssieg, den wir verdient eingefahren haben. Dieses Spiel hat gezeigt, dass man gegen jeden Gegner mit voller Konzentration zu Werke gehen muss.

bundesliga.de: Für eine Mannschaft ist ein Trainerwechsel während einer Saison immer schwer. Nun hatte Schalke das Glück im Unglück, mit einem neuen alten Trainergespann weiterarbeiten zu können. Hat das den Neuanfang leichter gemacht?

Jones: Die drei Trainer haben ja auch schon unter Fred Rutten mit uns gearbeitet, so dass es uns nicht schwergefallen ist, uns an sie zu gewöhnen. Zudem kannten wir diese Situation ja auch aus dem letzten Jahr. Das hat sicherlich vieles erleichtert.

bundesliga.de: Hat sich unter Mike Büskens und Youri Mulder im Vergleich zu Fred Rutten viel im Trainingsablauf und in der Spielvorbereitung geändert?

Jones: Nein, ich denke auch nicht, dass dies nötig war.

bundesliga.de: Oft ist nach einem Trainerwechsel eine gewisse Zeit nötig, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu führen. Das Duo Büskens/Mulder ist gemeinsam mit Oliver Reck allerdings in zwei kurzen Amtszeiten ungeschlagen. Was zeichnet die Trainer aus?

Jones: Sie alle kennen den Verein, haben durch ihre vorherige Arbeit die Nähe zur Mannschaft und vermitteln Leidenschaft, Begeisterung und Spaß.

bundesliga.de: Auch abseits des Feldes erlebte Schalke in den vergangenen Wochen schwierige Zeiten. Kann man das als Spieler einfach ausblenden?

Jones: Natürlich ist es für uns schwierig, das alles außen vor zu lassen, aber wir müssen damit umgehen und versuchen, auf dem Platz die richtigen Antworten zu geben.

bundesliga.de: Gegen den KSC haben Sie ein weiteres Mal Ihre gute Form unter Beweis gestellt. Ist das Thema WM 2010 nur in Ihrem Hinterkopf oder ist es durchaus eine große Sache für Sie?

Jones: Bei einer Weltmeisterschaft für sein Land zu spielen, ist für jeden Fußballer ein Traum. Ich kann mich nur über gute Leistungen im Club empfehlen, alles andere entscheidet der Bundestrainer.

bundesliga.de: Auf Ihrer Homepage sagen Sie, dass Boxen zu Ihren Hobbys zählt. Betreiben Sie diesen Sport sehr intensiv? Und sind beim Boxen Eigenschaften nötig, die Ihnen auf dem Fußballplatz weiterhelfen?

Jones: Beim Boxen muss man auch immer hellwach sein, darf die Konzentration nie verlieren. Das ist auch beim Fußball extrem wichtig. Außerdem muss man Stehvermögen haben, Schläge einstecken können, sich davon aber nicht beeindrucken lassen.

bundesliga.de: Sie haben Ihren Vertrag vor wenigen Wochen bis 2014 verlängert - mitten in der turbulenten Zeit auf Schalke. Absicht oder Zufall?

Jones: Ich wollte damit natürlich auch ein Zeichen setzen und mich klar zum Verein bekennen.

bundesliga.de: Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere auf Schalke und was möchten und können Sie mit den "Königsblauen" noch erreichen?

Jones: Hier auf Schalke leben die Menschen Fußball. Wir haben jeden Tag mehrere hundert Fans beim Training, alle sind mit Leidenschaft und Herzblut dabei. Wir als Mannschaft wollen versuchen, den Sprung ins internationale Geschäft zu schaffen. Wir schauen aber nur von Spiel zu Spiel.

bundesliga.de: Ein Wort zum nächsten Gegner Cottbus. Energie hat in fünf Versuchen noch nicht einen Punkt auf Schalke holen können, geschweige denn ein Tor erzielen können. Was erwarten Sie vom Spiel gegen die Lausitzer?

Jones: Für Cottbus geht es um sehr viel. Die werden alles versuchen, um bei uns zu punkten. Wir müssen auf alles gefasst sein, hochkonzentriert ins Spiel gehen, dann bin ich überzeugt, dass wir die drei Punkte hier behalten.

bundesliga.de: Abschließende Frage. Es warten noch einige Brocken auf Schalke, zum Beispiel Heimauftritte gegen Stuttgart und Leverkusen, aber auch Gastspiele in München und Berlin. Wie schwer wird es, das internationale Geschäft noch zu erreichen?

Jones: Wir haben das Ziel noch nicht aus den Augen verloren. Ich sehe diese Spiele auch als Chance, gegen direkte Konkurrenten zu punkten. Wir schauen aber nur von Spiel zu Spiel und stellen keine Hochrechnungen auf.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz