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Karl-Heinz Rummenigge ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender des FC Bayern
Karl-Heinz Rummenigge ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender des FC Bayern

"Mainz hat verdient gewonnen"

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München - Acht Punkte nach sechs Spieltagen, nur fünf Tore erzielt und nach der 1:2-Niederlage gegen Mainz satte zehn Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter - so hatte sich der FC Bayern den Saisonstart nicht vorgestellt. FCB-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, der am Samstag seinen 55. Geburtstag feierte, verschont im Interview die Bayern-Spieler nicht mit Kritik und fordert, den Hebel schnell umzulegen.

Frage: Herr Rummenigge, Sie können sich sicherlich ein schöneres Geburtstagsgeschenk vorstellen als eine 1:2-Heimniederlage gegen Mainz...

Karl-Heinz Rummenigge: Natürlich will man, dass die Mannschaft an seinem Geburtstag gewinnt. Das haben wir ja schon vor zwei Wochen nicht geschafft, als Franz Beckenbauer seinen Ehrentag hatte - aber da hat die Mannschaft wenigstens unentschieden gespielt…

Frage: Wie lautet Ihre Analyse nach der überraschenden Niederlage?

Rummenigge: Leider muss man sagen, dass es eine verdiente Niederlage war. Mainz hat besser gespielt, was an der größeren Laufbereitschaft und Aggressivität lag. Sie waren leidenschaftlicher und haben deshalb nach 90 Minuten verdient gewonnen.

Frage: Haben Sie diese Eigenschaften beim FC Bayern vermisst?

Rummenigge: Ja, denn das waren immer die Attribute, die wir speziell in der vergangenen Rückrunde eingebracht haben. Im Moment gilt es, die zu verbessern.

Frage: Sind das immer noch die Nachwehen der Weltmeisterschaft?

Rummenigge: Es war klar, dass es keinen runden Start für uns geben würde - wegen der WM und der kurzen Vorbereitung, die alles andere als optimal war. Aber jetzt haben wir Ende September und müssen langsam damit anfangen, zu punkten. Den Appell richte ich an die Spieler und nicht an den Trainer, denn der macht hier tagtäglich einen super Job.

Frage: Richtet sich Ihre Kritik vor allem an die Stürmer, die in der aktuellen Saison noch keinen Treffer erzielt haben?

Rummenigge: Da haben wir sicher Verbesserungspotenzial, das ist richtig. Von den Bayern-Stürmern war man immer gewohnt, dass sie viele Treffer erzielen - jetzt haben sie noch gar keine Tore auf dem Konto. Das ist natürlich eine Statistik, die mir gar nicht gefällt.

Frage: Auf des Gegners Seite fielen dagegen zwei herrliche Tore. Was sagen Sie als ehemaliger Stürmer zum Hackentor von Sami Allagui, dem Führungstreffer der Mainzer?

Rummenigge: Es war eine technische Meisterleistung. Allerdings muss man auch selbstkritisch sagen, dass wir in der Abwehr einiges dazu beigetragen haben - normalerweise dürfen solche Tore gegen Bayern München nicht erzielt werden.

Frage: Als nächste Aufgabe wartet der FC Basel in der Champions League. Glauben Sie, dass sie Mannschaft den Hebel wieder umlegen kann?

Rummenigge: Das schöne am Fußball ist ja, dass man drei Tage später die Möglichkeit hat, die Dinge zu korrigieren. Die Leistung gegen Mainz ist zwar nicht dazu angetan, optimistisch nach Basel zu fahren - aber andererseits weiß ich natürlich auch, dass unsere Mannschaft wesentlich besser spielen kann als gegen Mainz. Und das wird sie auch müssen…

Frage: Blicken wir noch weiter nach vorne: am kommenden Sonntag muss der FC Bayern nach Dortmund zur Borussia , die einen ähnlichen Lauf hat wie Mainz…

Rummenigge: Es wird in jedem Fall ein schweres Spiel. Bei der Tabellensituation, die wir haben - also den zehn Punkten Rückstand auf Mainz und sieben auf den BVB - müssen wir ganz schnell damit anfangen, Punkte gutzumachen. Wir können uns nicht den Luxus erlauben, zu glauben, es irgendwann zu drehen - so wie in der vergangenen Saison. Wir müssen jetzt damit anfangen!

Frage: Sehen Sie die Situation schlechter als vor einem Jahr?

Rummenigge: Ich sehe sie nicht schlechter. Aber wir tun gut daran, nicht immer die Dinge zu diskutieren, wieso, weshalb und warum. Irgendwann ist die Mannschaft ganz exklusiv gefragt und muss die Dinge zum Guten wenden.

Aus der Allianz Arena berichtet Johannes Fischer