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Im Halbfinale der Champions League standen sich Schweinsteiger und Özil noch als Gegner gegenüber
Im Halbfinale der Champions League standen sich Schweinsteiger und Özil noch als Gegner gegenüber

Magisches Dreieck: Ein Trio stellt die Weichen zum Titel

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Gdansk - Vor Wochen noch waren sie erbitterte Gegner, jetzt bilden sie gemeinsam die Schaltzentrale der deutschen Mannschaft: Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira und Mesut Özil sind neben Tor-Gigant Mario Gomez längst wieder zu den großen Hoffnungsträgern der Nation aufgestiegen.

Schluss mit zweiten Plätzen

Das "magische Dreieck" soll die DFB-Auswahl nicht nur zum Minimalziel Viertelfinale führen, sondern auch den ersehnten Titel realisieren. Dass das kongeniale Mittelfeld-Trio rechtzeitig zueinander findet und sich der starken Form der WM 2010 annähert, schürt die Ambitionen und die Euphorie.



Dass sich alle Drei nicht vor der großen Verantwortung, die auf ihren schmalen Schultern lastet, drücken, verdeutlichte der 23 Jahre alte Özil vor dem abschließenden Gruppenspiel am Sonntag (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) in Lwiw gegen Dänemark einmal mehr: "Wir sind hier angetreten, um den Titel zu gewinnen", sagte der Star von Real Madrid mit Nachdruck und spricht damit auch seinen Kollegen Schweinsteiger und Khedira aus der Seele.

Von undankbaren zweiten oder dritten Plätzen und bitteren Niederlagen hat das Trio genug. Endlich soll es mit dem großen internationalen Titel klappen, auf den sie mit der Nationalmannschaft, aber auch mit ihren Vereinen sehnlichst warten. Bei Schweinsteiger (27) liegt das Champions-League-Drama gerade mal vier Wochen zurück. Özil und Khedira (25) hatten am Halbfinal-Aus von Real ausgerechnet gegen Schweinsteiger und dessen Bayern ebenfalls einige Zeit zu knabbern.

Gemeinsam auf den Thron



Nun also wollen sie gemeinsam auf den europäischen Thron - was sich bei den beiden Gruppenspielen gegen Portugal und die Niederlande schon einmal gut anließ. Waren es beim 1:0 zum EM-Auftakt Khedira und Özil, die Akzente setzen konnten, so füllte Schweinsteiger beim 2:1 gegen Oranje seine Rolle als Chef mit viel Leben aus. Die beiden Vorlagen zu den Toren von Gomez rundeten das Bild ab.

International genießen sie seit der WM als "magisches Dreieck" hohe Anerkennung. Während sich Schweisteiger schon zuvor einen Namen gemacht hatte, verblüfften Khedira und Özil in Südafrika alle Experten. Ihr gemeinsamer Wechsel zu Real Madrid war eine unerwartete, aber logische Folge des Aufstiegs. Dort seien sie "noch einmal gewachsen", lobte Bundestrainer Joachim Löw. "Die WM hat uns sehr gut getan. Da konnten wir noch mehr Erfahrung sammeln", betonte Schweinsteiger und fügte mit Blick auf das Dänemark-Spiel an: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir da unseren Stil noch besser zeigen."

Özil gehe "unglaublich viele Wege"



Auch bei Löw klingt es fast wie eine Drohung an die ohnehin schon beeindruckte Konkurrenz, wenn er bei Schweinsteiger "noch ein bisschen Steigerungspotenzial" sieht und davon überzeugt ist, "dass wir Mesut in den nächsten Spielen in Weltklasseform sehen werden". Zufrieden ist der Bundestrainer schon jetzt mit seinem Trio. Schweinsteiger und Khedira hätten auf der "Doppel-Sechs" eine "große Präsenz". Özil gehe "unglaublich viele Wege". Überhaupt gehöre der virtuose Spielmacher "zu den Besten der Welt".

Während der frühere Schalker den filigranen Part des Trios übernimmt und mit seinen oft genialen Aktionen für Aufsehen sorgt, sind es Schweinsteiger und Khedira, die im Schatten des "Zauberers" für die Balance im Team zwischen Offensive und Defensive verantwortlich sind.

Geheimer Leitwolf Khedira



Khedira löst diese Aufgabe meist unauffälliger als der wesentlich erfahrenere Schweinsteiger. Der ehemalige Stuttgarter ist aber deshalb nicht weniger wichtig für die DFB-Auswahl, wie auch Teammanager Oliver Bierhoff unterstrich: "Sami übernimmt eine Führungsrolle eher auf eine ruhige Art. Er hat ein klares Führen. Er ist sehr wichtig für eine Mannschaft. Das hat auch Real-Trainer Jose Mourinho erkannt, und das weiß auch Joachim Löw."

Doch auch Khedira weiß, dass es nur miteinander geht. "Basti in Topform kann jede Mannschaft der Welt zum Erfolg führen", sagt der 25-Jährige und lobt auch die gute Zusammenarbeit mit seinem Nebenmann: "Ich weiß sehr gut, wie Basti spielt, und er kann sich auf mich gut abstimmen." Die Schaltzentrale weiß, wie sie die Weichen stellen muss.