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Nicht zu fassen: Für den VfL Wolfsburg und Fagner geht es einfach nicht aufwärts
Nicht zu fassen: Für den VfL Wolfsburg und Fagner geht es einfach nicht aufwärts

Magath: "Ich kann die Fans verstehen"

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Wolfsburg - Es sollte nach der Länderspielpause der große Befreiungsschlag werden. Mit sechs Punkten aus den Spielen gegen Freiburg und in Düsseldorf wollte sich der VfL Wolfsburg aus dem Tabellenkeller verabschieden.

"Glück gehabt, nicht höher verloren zu haben"

Doch nach dem ist dieser Plan schon frühzeitig Makulatur. Und das ausgerechnet gegen den Lieblingsclub von Felix Magath. 21 Mal traf der 59-Jährige in seiner Trainer-Karriere auf die Breisgauer, 17 Mal verließen seine Mannschaften als Sieger das Feld. So häufig hat der Trainer Magath gegen kein anderes Team gewonnen.



"Wir hatten uns viel vorgenommen", sagte Magath nach der vierten Zu-Null-Niederlage in Folge und dem Absturz auf den letzten Tabellenrang. Ohne Erfolg, im Gegenteil: "Wir haben Glück gehabt, nicht höher verloren zu haben." Erstmals in der Saison hatte Magath auf Diego verzichtet - für den Spielmacher eine ganz neue Erfahrung.

In 121 Bundesliga-Berufungen für Bremen und Wolfsburg war es für den Brasilianer das erste Mal, dass er zu Spielbeginn auf der Bank Platz nahm. 2009 in Hoffenheim hatte er sich dem Bankdrücken entzogen, indem er einfach das Stadion verließ.

Plan "Flügelspiel statt Diego" scheitert



"Ich habe versucht, Diego ein Umfeld zu schaffen, in dem er seine Fähigkeiten umsetzen kann. Das war bis heute nicht erfolgreich", begründete Magath den Verzicht auf den 27-Jährigen und musste zugeben: "Heute war es auch nicht erfolgreicher."

Plan sei es gewesen, über die Flügel zu kommen. Mit bescheidenem Erfolg. Ganze elf Flanken von den Außenbahnen zählten die Statistiker während der 90 Minuten. Gegen Mainz waren es noch 31 - mit Diego.

Nie weniger Tore in der Bundesliga-Historie



Nur zwei Tore in acht Partien, ein Negativ-Rekord in fast 50 Jahren Bundesliga, 409 Minuten ohne Treffer, beispiellos in der Wolsburger Vereinsgeschichte, nur ein Punkt bisher vor heimischer Kulisse - Daten, die für Ratlosigkeit bei Spielern und Trainern sorgen.

Was macht Hoffnung, dass es besser wird? "Was ich Tag für Tag auf dem Trainingsplatz sehe", sagt Torwart Diego Benaglio. "Ich weiß nicht, woran es liegt, dass wir es auf dem Platz nicht umsetzen können."

"Wir kommen da nur gemeinsam raus", fordert der Kapitän Teamgeist ein. "Wir brauchen einen klaren Kopf und müssen mit der Überzeugung auf den Platz gehen, das Spiel gewinnen zu können", lautet die eigentlich selbstverständliche Forderung des Torhüters vor dem Spiel in Düsseldorf an die Kollegen. Der Trainer sei nicht das Problem.

Fan-Gesänge: Magath versöhnlich, Streich irritiert



Das sehen die geduldigen "Wölfe"-Anhänger nicht mehr so. Der Meister-Bonus von 2009 scheint angesichts von fünf Punkten und nur zwei Treffern in acht Partien dahin. "Europapokal, Europapokal" und "Deutscher Meister wird nur der VfL" schallte es voller Ironie aus der Fankurve, wo die Treuesten der Treuen stehen. In "Oh, wie ist das schön" stimmten dann nicht nur die Gäste-Fans, sondern auch die Zuschauer auf Haupttribüne und Gegengerade ein.

"Ich freue mich, dass wir so stark gespielt haben, dass die gegnerischen Fans uns angefeuert haben", sagte ein sichtlich irritierter Christian Streich, der es allerdings als "strange" empfand, dass die VfL-Anhänger "beim Stand von 0:1" schon frühzeitig die Seite wechselten. "So etwas habe ich persönlich noch nie erfahren müssen", wunderte sich der Freiburger Trainer.

Sein Gegenüber zeigte Verständnis. "Die Reaktion der Fans war richtig", gab Magath zu, zeigte sich nach dem leblosen Auftritt der "Wölfe", die an diesem Samstag eher an Schoßhündchen erinnerten, trotzdem optimistisch: "Ich bin sicher, dass der Aufsichtsrat mir Rückendeckung gibt". Ein Erfolgserlebnis am kommenden Samstag in Düsseldorf - es wäre das erste seit dem 1. Spieltag - wäre dafür nur zu dienlich.

Aus Wolfsburg berichtet Jürgen Blöhs