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Vor dem 2:0 sprang Luis Fabiano (r.) die Kugel an den Arm
Vor dem 2:0 sprang Luis Fabiano (r.) die Kugel an den Arm

Luis Fabiano stolz auf Schummeltor

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Der Mann mit der "Hand Gottes" spielte das Unschuldslamm: Nach dem Wirbel um sein Handtor beim 3:1 (1:0)-Sieg gegen die Elfenbeinküste zeigte Brasiliens Angreifer Luis Fabiano keine Reue und gab die Verantwortung an höhere Mächte ab.

"Das war die heilige Hand, die Hand Gottes, eines der schönsten Tor meines Lebens", sagte der Doppeltorschütze nach dem Sieg im zweiten Vorrundenspiel, der der "Selecao" den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale bescherte.

Erinnerungen an Diego Maradonas "Hand Gottes" 1986 bei der WM in Mexiko im Spiel gegen England wurden wach.

Brasiliens Freude getrübt

Luis Fabiano, Stürmer des FC Sevilla, hatte vor seinem Treffer zum 2:0 (52.) den Ball für alle im Stadion ersichtlich zwei Mal mit der Hand gespielt und stritt dies auch nicht ab: "Ja, es scheint so, als würde der Ball meine Hand treffen", sagte der 29-Jährige. Am Ende war Fabiano sogar noch stolz auf sein Schummeltor: "Es ist doch schön, wenn es bei einer WM so fantastische Tore gibt."

Beim Gegner Elfenbeinküste löste der regelwidrige Treffer Empörung aus. "Dieses Tor war vorentscheidend", sagte Trainer Sven-Göran Eriksson. Durch das 1:3 müssen die "Elefanten" ums Weiterkommen bangen. Im letzten Spiel am Freitag gegen Nordkorea benötigen die Ivorer unbedingt einen Sieg zum Weiterkommen.

Allerdings konnte sich Rekord-Weltmeisters Brasilien nach dem Abpfiff über den Sprung in die K.o.-Runde auch nicht richtig freuen. Zwar zeigte das Team von Trainer Dunga erstmals im Turnier eine überzeugende Vorstellung, doch mit der fragwürdigen Gelb-Roten Karte für Kaka in der 88. Minute erhielt die Freude über den Sieg einen Dämpfer.

Rückendeckung für Kaka - Kritik an Schiedsrichtern

"Diese Karte war unberechtigt", sagte Dunga, der nach dem Platzverweis seines Spielmachers wie ein Rumpelstilzchen an der Seitenauslinie umhertanzte. In der hektischen Schlussphase soll Kaka den Arm gegen Abdelkader Keita ausgefahren haben. Der Ivorer ließ sich spektakulär fallen, Kaka sah die Ampelkarte.

"Ich werde das nicht kommentieren. Jeder hat die Bilder gesehen, sie sprechen für sich", sagte der Real-Star, der in den neun Jahren seiner Profikarriere erst zum dritten Mal vom Platz gestellt wurde. Nach dem Zusammenstoß hatte der Weltfußballer von 2009 noch versucht, sich davonzustehlen und war übers halbe Feld zurück in die eigene Hälfte gelaufen. Schiedsrichter Stephane Lannoy (Frankreich) jedoch verfolgte ihn und verwies ihn schließlich des Feldes.

Rückendeckung erhielt Kaka von seinen Mitspielern: "Die Entscheidung war eine Katastrophe", meinte Robinho. Der ehemalige Leverkusener und Münchner Abwehrchef Lucio ärgerte sich: "Der Schiedsrichter hat einige Fehler gemacht." Dunga holte zu einer generellen Schelte an den Unparteiischen bei der WM aus. "Alle, die den Fußball mögen, wollten ein schönes Spektakel. Aber die Personen, die das Spiel überwachen, müssen wissen, was Fußball ist."

"Ein Erfolg des Mannschaftsspiels"

In der Heimat wurde der Auftritt der Brasilianer gefeiert. "Drei Tore, die heilige Hand und ein brasilianischer Sieg im Soccer City. Es war ein Erfolg des Mannschaftsspiels", schrieb die Zeitung "Zero Hora" über die "Selecao", die in der 67. Minute noch eine Schrecksekunde zu überstehen hatte.

Elano, der zuvor mit seinem zweiten Turniertor das 3:0 (61.) erzielt hatte, musste nach einem brutalen Tritt vom Platz getragen werden. "Meine Töchter haben mich gerettet", sagte der Mittelfeldspieler von Galatasaray Istanbul. Auf seinen Schienbeinschoner stehen die Namen seiner Töchter Maria Teresa und Maria Clara. Der 29-Jährige soll am letzten Gruppenspiel am Freitag gegen Portugal wieder dabei sein.

Drogba gibt noch nicht auf

Ernüchterung herrschte derweil bei den Ivorern. "Jetzt wird es schwierig für uns, noch weiterzukommen. Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand", sagte Didier Drogba.

Der Star der Elfenbeinküste gehörte nach seinem Armbruch erstmals zur Startelf. Per Kopf (79.) erzielte der Stürmer vom englischen Double-Sieger FC Chelsea das Ehrentor. "Wir hätten etwas ehrgeiziger und offensiver agieren können", sagte der Stürmer.