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Was für ein Bundesliga-Einstand: Pierre-Emerick Aubameyang gelingt in seinem ersten Spiel für den BVB gleich ein Dreierpack
Was für ein Bundesliga-Einstand: Pierre-Emerick Aubameyang gelingt in seinem ersten Spiel für den BVB gleich ein Dreierpack

Lob für den Spider-Man: "Brutale Qualität"

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Augsburg - Nach dem gab es im Dortmunder Lager nur ein Thema: Pierre-Emerick Aubameyang. Der Zugang aus St. Etienne, vor Wochenfrist beim 3:0-Pokalerfolg gegen den Viertligisten SV Wilhelmshaven noch in der tristen Rolle des Chancentods, war diesmal umjubelter Hauptdarsteller.

Aubameyang gibt Komplimente zurück

Viermal nahm er das FCA-Tor ins Visier, dreimal musste Keeper Mo Amsif den Ball aus dem Netz holen. Ein besseres Bundesligadebüt hätte sich der Nationalspieler Gabuns nicht wünschen können. (XL-Galerie: Aubameyangs Vorgänger - Dreierpack zum Einstand)

Die Ladehemmung im Cup war für Nuri Sahin der Anlass gewesen, seinen neuen Teamkollegen aufzubauen. "Ich habe ihm vor dem Spiel in Augsburg gesagt, er soll locker bleiben, die Tore werden schon kommen. Das hat er sich offensichtlich zu Herzen genommen", verriet der 24-Jährige, der - weil Mittelfeldstratege - nicht nur an das Spiel nach vorne denkt und deshalb Aubameyangs Defensivleistung über den Dreierpack stellte. "Es ist sehr wichtig für uns als Mannschaft, dass defensiv mitgearbeitet und verschoben wird. Das hat er sehr gut umgesetzt", fuhr Sahin fort.



Hans-Joachim Watzke wiederum spielte auf die mediale Kritik im Anschluss an die Wilhelmshaven-Partie an. Die vergebenen Chancen hatten bereits erste Zweifel daran aufkommen lassen, ob Aubameyang der richtige Mann sei. "Es ist typisch, wie nach nur einem Spiel so ein Urteil gefällt wird", sagte der BVB-Boss und verwies, um den Gegenbeweis anzutreten, auf die Statistik. Für den französischen Rekordmeister AS St. Etienne hatte der Gabuner in 87 Punktspielen 37 Mal getroffen. Watzke: "Deshalb wissen wir, dass er seine Tore machen wird."

Der hoch Gelobte gab die Komplimente artig zurück. "Ich muss mich bei Lewy, Marco und Schmelle für die Vorarbeit bedanken. Das waren super Pässe der Jungs", zog der pfeilschnelle Rechtsaußen verbal den Hut vor den Mitstreitern, die ihn jeweils in Szene gesetzt hatten. Zur Erklärung: "Lewy" ist Robert Lewandowski, Marco Reus und "Schmelle" Marcel Schmelzer. In dieser Reihenfolge waren die Genannten die Initiatoren bei den Treffern drei, zwei und eins gewesen waren.

Klopp fordert mehr Variabilität



Das Pfund, mit dem Pierre-Emerick Aubameyang bei seiner Premiere in der Beletage des deutschen Fußballs wucherte, war das sensationelle Sprintvermögen, der Wahnsinnsantritt. Immer wieder entwischte er seinen Gegenspielern, wie beim ersten Tor beispielsweise Außenverteidiger Matthias Ostrzolek, selbst kein Mitglied der Schneckentempo-Fraktion.

Obwohl er die atemberaubende Schnelligkeit als "brutale Qualität" bezeichnete, weiß Jürgen Klopp, dass diese Trumpfkarte allein wohl nicht allzu lange stechen wird. "Auba ist der klassische, ganz schnelle Spieler, der allen wegläuft", sagte Dortmunds Chefcoach. Entsprechend dieser Fähigkeit werde der Flügelflitzer derzeit "häufig mit Bällen in den Lauf geschickt", was "auf Dauer aber leicht zu durchschauen" sei. "Da", forderte Fußballlehrer Klopp, "müssen wir variabler werden."

"Bundesliga intensiver als Ligue1"



In der Bundesliga scheint Aubameyang angekommen zu sein, auch wenn er eingestand, dass es hier "viel intensiver ist als in der Ligue 1". Und mit seinem Dreierpack hat der Spider-Man, wie er in Frankreich genannt wird, weil er einmal ein Tor mit der Maske der Comic-Figur bejubelt hatte, den Erwartungshorizont höher gelegt. Aus diesem Grund fühlte sich Jürgen "Kloppo" Klopp bemüßigt, auf die Euphoriebremse zu treten.

"Es wird auch Spieltage geben, an denen es nicht so läuft", sagte der Trainer. "Wir halten den Ball flach und gehen entspannt ins nächste Spiel." Da ist daheim Klassenneuling Eintracht Braunschweig der Gegner. Ob es danach im Dortmunder Lager wieder nur das Thema Pierre-Emerick Aubameyang geben wird?

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse